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Saigon: Anreise, erste Eindrücke, Palast der Einheit und Nachtleben

Nach einigen wirklich entspannenden Tagen in Hoi An haben wir beschlossen, weitere Küstenstädte zu überspringen und direkt nach Saigon zu fliegen. Na Trangh hat uns nicht gereizt und Mui Ne war uns für eine Anreise per Bus oder Bahn zu weit weg. Auf die Weise können wir mehr Zeit in Saigon und Umgebung verbringen.

Somit sind wir mit Vietnam Airlines für nur 45 Dollar pro Nase von Da Nang International Airport direkt nach Saigon geflogen. Die Buchung über das Internet hat uns ganze $15 pro Nase gegenüber einer Buchung über das Hotelreisebüro gespart. Sollte man also immer vergleichen.

Saigon ist nicht nur laut Reiseführer eine boomende und im Vergleich zum restlichen Vietnam wohlhabende Stadt – man sieht es auch überall. Viele schicke Autos, noch viel mehr Mofas, und überall Baustellen für Prachtbauten und Wolkenkratzer. Vietnam gehört zu den asiatischen Staaten mit zweistelligen Wachstumsraten und hier in Saigon merkt man das deutlich.

Nach dem Beziehen unseres Hotels – und einem Zimmerwechsel, weil unser erstes Zimmer keine Fenster hatte (!) – sind wir ein wenig im ersten Distrikt herumgelaufen. Unser Hotel liegt sehr zentral und somit können wir vieles sehr gut zu Fuß erschliessen.

Wir laufen die Dong Khoi in Richtung Nordwesten – eine Straße mit einigen Luxusgeschäften, erinnert ein wenig an den Neuen Wall in Hamburg.

Wir kommen am Vincom Center vorbei – das erste Einkaufszentrum überhaupt in Saigon, wie wir später erfahren.

Erbaut auf einem ehemaligen Park, was anscheinend viele Leute aus Saigon erzürnt hat. Hier gibt es alle möglichen Geschäfte – auch wieder einige Luxus-Marken. Insbesondere in dem Stockwerk, durch das wir das Center betreten (eigentlich das Erdgeschoß, allerdings zieht sich das Center 7-8 Stockwerke tief unter die Erde) sehen wir anfangs nur Versace, Gucci und Armani – sogar ein Armani Café gibt es hier!

Dann weiter bis zur Oper, bis zur Notre Dame Kathedrale und zum Schluss bis zum Palast der Einheit.

Gerade noch rechtzeitig beschliessen wir, dieses Gebäude zu besichtigen – direkt hinter uns haben sie die Kasse geschlossen.

Im Palast erwartete uns eine in den 60er Jahren eingefrorene Welt. Der Palast war Sitz der südvietnamesischen Regierung bis zum Jahre 1975, als die „Liberation Army“ mit Panzern bis vor das Gebäude fuhr und der Vietnamkrieg damit beendet war. Die Einrichtung ist seitdem nicht verändert worden und zeigt den damaligen Stil.

Nach dem Besuch des Palastes haben wir einen Ex-Kollegen besucht, der seit ca. 3 Jahren hier in Saigon lebt und arbeitet. Seine Wohnung befindet sich in unmittelbarer Nähe des Palastes und vom Dach (mit Swimming Pool!) hat man einen fantastischen Blick über ganz Saigon.

Später am Abend ziehen wir mit dem Ex-Kollegen und einigen seiner Kollegen und Bekannten durch diverse Bars und Discos hier in Saigon und lernen das Nachtleben kennen. Von Bars, wo zweifelhafte Damen schnell für einen Smalltalk zur Stelle sind, über ganz normale Clubs (z.B. das La Vish), bis hin zur Abschlepp-Disco für Westerner („Apocalypse Now“) war alles dabei…

Wenn Europäer hier in Saigon ausgehen, dann wird in jeder Bar und in jeder Disco in der Regel eine Flasche Hochprozentiges plus ein paar Mixgetränke gekauft. Das ist alles in allem günstiger, als wenn sich jeder einzeln Getränke kauft. Hinzu kommt, dass man am Ende des Abends seine angebrochene Flasche an der Bar zurückgeben kann und dafür ein Flaschen-Kärtchen, eine Art Garderobenmarke erhält. Beim nächsten Besuch bekommt man dieselbe, angebrochene Flasche wieder ausgehändigt und macht da weiter, wo man aufgehört hat.

Das führte natürlich dazu, dass wir am Samstag Abend in einer Gruppe von Leuten standen, die sich nicht darüber einig werden konnten, wo wir den Abend über hingehen, weil jeder aus seinem Portomonnaie mehrere Flaschen-Kärtchen verschiedener Bars zog. Vermutlich hätten wir überall in Saigon ausgehen können, irgendjemand hätte im Zweifelsfall eine angebrochene Flasche ausgehändigt bekommen.

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