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Kuba Schweinebucht mit Krokodilfarm und Indianerdorf
Auf der letzten Tour hier auf Kuba geht es nach Süden, zur Schweinebucht. Drei Stationen bietet die Tour, die wieder mal von Gaviota durchgeführt wird. Zwar sehen wir hin- und wieder Reisebusse von anderen Unternehmen, aber die meisten gehören zu Gaviota. Vermutlich ist es das einzige kubanische Touristikunternehmen, das sich auf diese Art der Touren spezialisiert hat.
Station 1 ist eine Krokodilfarm, auf der wir vom Baby-Krokodil bis hin zur ausgewachsenen, vier bis fünf Meter langen Bestie alles zu sehen bekommen.
Die kleinsten Baby-Krokos sind gerade mal 40-50cm lang und befinden sich (noch) in einem eigenen kleinen Gehege.
Für einen CUC Bezahlung kann man ein Babykrokodil streicheln und ein Foto davon machen. Allerdings tut uns das kleine Babykrokodil viel zu sehr leid. Das Maul wurde mit einem Strick abgebunden (klar, auch die kleinen können unangenehm zubeissen) und es wird von einem Guide relativ lieblos gehalten. Mag sein, dass man Babykrokodile so hält, aber es sieht irgendwie nach Tierquälerei aus.
Bei einem anderen Guide ist das Maul nicht zugebunden, aber das Babykrokodil macht das Maul nie auf. Wir fragen uns schon, ob es zugeklebt wurde?
Die großen Bestien sind beeindruckend hässlich und furchteinflößend. Riesige Mäuler mit schiefen, unregelmäßigen Zähnen, von denen man gar nicht wissen will, wie sie sich im eigenen Bein anfühlen. Viele liegen die ganze Zeit mit geöffneten Mäulern da, vermutlich weil sie wissen, dass Fütterungszeit ist und jederzeit zuschnappen können wollen.
Für wieder um 1 CUC kann man die Viecher mit einem Stück Fleisch an einer langen Angel über den hohen Zaun hinweg füttern. Einige Touris machen das und es sind beeindruckende Bilder. Die Beisskraft von Krokodilen kann bis zu 1,3 Tonnen pro Quadratzentimeter betragen. Das ist schon in der Vorstellung schlimm. Wenn man dazu noch das laute Klapp-Geräusch hört, was entsteht, wenn die Krokodile ins leere Schnappen, dann bekommt man schon ein wenig Respekt.
Station 2 ist ein nachgebautes Indianerdorf. Die Ureinwohner sind nach der Ankunft der Spanier innerhalb weniger Jahrzehnte aufgrund von eingeschleppten Krankheiten und unwirtlicher Sklavenarbeit für die Spanier allesamt ausgerottet worden.
Insofern können wir uns nur ein nachgebautes Indianerdorf ansehen. Um dorthin zu gelangen machen wir von der Krokodilfarm aus eine Bootsfahrt auf einem langen Kanal durch die Sümpfe im Norden der Schweinebucht.
Hier soll es sogar freilaufende Krokodile geben. Die Insel, auf der sich das nachgebaute Indianerdorf befindet, ist daher rundum mit Holzpfälen umgeben, die angeblich ausreichen, Krokodile abzuhalten. Wir hoffen also das Beste und lassen uns auf der Insel zeigen, wie die Indianer früher gelebt haben.
Leider sehen wir fast ausschliesslich Statuen, die Szenen aus dem Alltag zeigen – es wird nicht mit Schauspielern nachgespielt – denn so hatten wir es eigentlich verstanden.
In einer Hütte befinden sich dann doch enlich ein paar Schauspieler. Ein Indianer singt etwas, das nach Kriegstanz klingt und klöppelt auf einem Holzstamm, ein zweiter bemalt alle Touris mit Kriegsbemalung, zwei Indianerfrauen fordern uns Touris zum Tanz auf. Wir werden als Gruppe relativ schnell durch diese Hütte geschoben, am Ausgang steht ein letzter Indianer und sammelt von jedem Touri einen CUC ein.
Die letzte Station ist die Schweinebucht selbst. Hier bekommen wir ein Mittagessen, was typischerweise wieder aus Hühner- und Schweinefleisch, Reis mit schwarzen Bohnen, Gemüse und diversen Früchten besteht. Danach haben wir 2 Stunden Freizeit und können in der Karibik baden. Denn im Norden, am Strand von Varadero, ist das Wasser noch der Atlantik. Erst im Süden von Kuba fängt die Karibik an. Da das Wetter in Varadero die letzten Tage nicht wirklich zum Baden einlud, genießen wir das angenehm warme Karibikwasser sehr.
Gegen 16 Uhr fahren wir zurück zum Hotel.
Wir bleiben anschliessend noch weitere zwei Tage in Varadero, genießen endlich ein paar schöne Stunden am Strand, da der Wind inzwischen nicht mehr kalt von Norden weht und das Wetter sehr viel angenehmer geworden ist. Touren machen wir nicht mehr, am 13.01. Geht es bereits wieder via Havanna und Paris nach Hamburg zurück.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Varadero und das Iberostar Laguna Azul
Die letzten Tage haben wir hauptsächlich in der Anlage verbracht, waren nur einmal in der Marina am Ende der Halbinsel, um mit den Leuten, die wir auf der Trinidad-Tour kennen gelernt hatten, bei einem Spanier etwas zu essen.
Das Wetter war zwar zu kalt, um gemütlich am Strand oder am Pool zu liegen, aber auch sonst kann man in der Anlage angenehm seine Zeit verbringen. Es ist ein sehr großzügig angelegtes Gelände mit einem großen Haupt-Pool, wo tagsüber viel Action und Animation stattfindet, sowie zwei kleinere Pools etwas abseits, wo man mehr Ruhe hat.
Im Übrigen stand einige Tage nach Silvester immer noch ein Weihnachtsbaum im Hotel.
Mittags sind wir mit dem Touri-„Hop-on-Hop-of-Bus“ nach Varadero gefahren, um uns den Ort ein wenig anzuschauen. Hier besuchen wir zum ersten Mal einen kubanischen Supermarkt. Es ist ein wenig so, wie es in der DDR gewesen sein muss. Es gibt nicht viel Auswahl in den Supermärkten. Und das bisschen, was es an Produkten gibt, wird so großzügig über die gesamte Regallänge drapiert, dass es trotzdem irgendwie voll aussieht.
Wir besuchen ein Centro Commercial, in dem es kleine, spezialisierte Läden gibt (Schuhe, Spielzeug, Haushaltsdeko etc), die ebenfalls nur begrenzte Auswahl haben. In einem Imbiss, der offensichtlich mehr von Einheimischen als von Touristen aufgesucht wird, essen wir eine mittelmäßig leckere Pizza. Auf der Karte sehen wir zum ersten Mal neben den Preisen in CUC auch die Preis in CUP. So lernen wir, dass 3 CUC ungefähr 75 CUP sind, denn soviel kostet die Pizza Margarita.
Ansonsten hat Varadero nicht viel zu bieten, wir gehen an ein paar weiteren Restaurants vorbei und auch einigen Märkten mit „Artesania“, sprich den üblichen Touri-Souvenirs, die es überall gibt. Insofern steigen wir wieder in den „Hop-on-Hop-of-Bus“ und fahren zum Hotel zurück.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Ankunft auf Kuba
Kuba ist das aktuelle Urlaubsziel – eine Insel, die ich mit Zigarren, Rum, Fidel Castro, Autos aus den 1950ern und Hemingway verbinde. 2,5 Wochen sind wir auf der Karibikinsel – nach fast 3 Jahren ohne längeren Urlaub ist solch eine Reise dringend wieder nötig.
Der Urlaub wird eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Die ersten 5 Tage verbringen wir in Havanna und Umgebung, die weiteren 10 Tage in Varadero und Umgebung. Zwar ist die Halbinsel Varadero bekannt für gelebte Touristeninternierung, die kurzfristige Buchung Mitte Dezember liess jedoch wenig Möglichkeiten einer individuelleren Reisegestaltung zu.
Die Anreise erfolgt mit KLM via Amsterdam, die Rückreise mit Air France via Paris. Insgesamt jeweils nur ca. 12-13h Flug, was ganz angenehm ist.
Wir kommen um 18 Uhr Ortszeit an, zusammen mit hunderten anderer Touristen. Der Flughafen scheint etwas überfordert zu sein. Überall stehen Touri-Organisationen um Reisegruppen abzuholen. Nur unseren Abholer können wir nirgends sehen. Daher gehen wir erstmal Geld wechseln – dort hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet.
Auf Kuba gibt es zwei Währungen: Den kubanischen Peso (CUP) und den kubanischen Peso Convertible (CUC). Letzterer ist die Währung, die wir Touristen einwechseln können, zu einem Wechselkurs von 1,15 CUC je 1 Euro. Damit sind die Preise auf Kuba ähnlich wie in Europa. Der CUP, den nur die Bevölkerung nutzen kann, hat ein Umtauschverhältnis von ungefähr 24 CUP je 1 CUC. Wenn man also in CUP zahlen könnte, wäre das Reisen in diesem Land sehr günstig. Aber die Regierung hält den Wechselkurs künstlich hoch, um an wertvolle Devisen zu kommen.
Nach dem Einwechseln unserer Reisekasse finden wir endlich unseren Guide, der sich schon Sorgen gemacht hat, dass wir verloren gegangen sein könnten.
Mittlerweile ist es dunkel und wir werden über schlecht beleuchtete Straßen zum Hotel gefahren. Hier auf Kuba gelten, wie in vielen dieser Länder, sehr viel laxere Verkehrsregeln. Oder vielleicht ist auch nur die Einstellung zu den Regeln entspannter. Jedenfalls überholen wir viele Oldtimer, die trotz Dunkelheit mit kaum erkennbaren Rücklichtern oder sogar ohne Licht fahren. Einmal muss unser Fahrer sehr abrupt bremsen, weil auf der Überholspur vor uns ein Fahrradfahrer ohne Licht unterwegs ist.
Unser Hotel in Havanna ist das H10 Panorama Hotel. Wir haben es aus einer Hotelsuchmaschine im Internet ausgewählt, weil die Poollandschaft vielversprechend aussah und das Hotel direkt am Meer liegt. Was man nicht sehen konnte: Das Hotel hat schon „Patina“ – sprich ist stark runtergerockt und in die Jahre gekommen. Und: Einen Strand gibt es hier nicht, wir können aber immerhin aus unserem Zimmerfenster den Blick auf das Meer genießen – durch Glasscheiben die anscheinend seit Jahren nicht mehr gereinigt wurden. Die Poollandschaft ist jedoch sehr schön, dort verbringen wir zwischen den Ausflügen etwas Zeit, um ein wenig runterzukommen.