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Valle della Templi, Sizilien

Besuch der Valle della Templi in der Nähe von Agrigent, Sizilien.

 

 

Diesen Bericht schreibe ich, während mich schon längst der Alltag in Hamburg wieder in Beschlag genommen hat. Daher fällt dieser Beitrag nun etwas kürzer aus. Im Prinzip sprechen die Bilder allerdings für sich. Die Tempelanlagen im Valle della Templi waren wirklich sehr beeindruckend.

Nirgendwo gibt es im Mittelmeerraum besser erhaltene antike griechische Tempel als hier, im Valle della Templi. Insbesondere der Concordia Tempel ist durch die Tatsache, dass er 700 n.Chr. in eine Basilika umgewandelt wurde, so gut erhalten. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Auch der Tempel der Hera ist relativ gut erhalten. Die restlichen Tempel sind teilweise nur noch Steinbrüche, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Valle della Templi wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geplündert, um Steine für andere Bauwerke zu gewinnen.

Wir betreten das Gelände am westlichen Ende, sodass wir erst mal den langen Weg zum Hera Tempel hinaufgehen. Am Eingang hatte uns ein Taxifahrer noch angeboten, dass er uns für 6 Euro zum Osteingang fährt. Wir haben allerdings abgelehnt, denn zum einen kam uns das Angebot etwas merkwürdig vor (in Südostasien ist so etwas ein beliebter Trick, Touristen auszunehmen), zum anderen wollten wir gerne bei einem Spaziergang die wunderschöne Landschaft genießen.

Nach dem Spaziergang zum Hera Tempel kehren wir in einem kleinen Café auf dem Gelände ein und essen zwei Sizilianische Spezialitäten, die uns der Kellner empfiehlt: „Arancini di Riso“ und „Cannolini Siciliani“. Tatsächlich sehr lecker und empfehlenswert!

Nach einer Runde durch den westlichsten Teil des Geländes, dem Garten von Kolymbéthra, kehren wir zum Auto zurück und treten die Heimreise nach Cefalù an.

Auf dem Hinweg hatten wir schon dieselben Serpentinenstraßen fahren müssen, wie einige Tage zuvor auf dem Weg nach Taormina. Denn in den Süden, nach Agrigent, gibt es keine Alternativroute. Da wir auf dem Rückweg einen anderen Weg mit – laut Karte – besser ausgebauten Straßen ausprobieren wollen, fahren wir an der Ausfahrt links ab statt rechts, wie ausgeschildert. Das Hupen und die Winksignale der Autobahnmitarbeiter ignorieren wir. Schliesslich haben wir einen guten Plan! Die sollen gerne hupen und winken, wir sind schlauer 🙂

Anfangs ist die Straße wirklich besser ausgebaut, als die ursprüngliche Umleitung. Die Straße ist breiter, in einem besseren Zustand.

Etwas später bekommen wir eine italienische Lektion: immer wenn du denkst, Straßen können nicht noch schlimmer sein, dann… Die von uns gewählte Alternativroute hat noch tiefere Bodenwelle, noch höhere Schwellen und ist teilweise wirklich abenteuerlich.

Und dann:

Plötzlich ist die Serpentinenstraße abgesperrt! Mitten in freier Natur ist unsere Spur durch eine Blockade gesperrt. Für den Durchgangsverkehr – soweit wir das Schild richtig interpretieren. Vermutlich könnte man auf der Gegenspur sogar die um Blockade herum- und die Strecke weiterfahren. Aber wir trauen uns nicht. Was, wenn uns auf der weiteren Strecke etwas passiert, das Auto liegen bleibt oder ähnliches? Was würden wir der lokalen Polizei erklären?

Also beißen wir in den sauren Apfel und fahren zurück zur Autobahnabfahrt der Umleitung. Rechnen schon damit, dass uns die Autobahnmitarbeiter auslachen. Egal, wir müssen doch die ursprüngliche, unangenehme Umleitung mit den engen Serpentinenstraßen fahren.

Erst gegen 22 Uhr, ca. eine Stunde später als geplant, kommen wir zurück in Cefalù an.

 

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