Artikel-Schlagworte: „Trinidad“

Santa Clara und Trinidad

Mittlerweile sind wir in der Hotel Anlage des Iberostar Laguna Azul auf der Halbinsel Varadero angekommen. Am 2. Januar sind wir mit einem Reisebus von Transgaviota für 18 CUC pro Nase von Havanna hierher gefahren. Gestern haben wir den Tag genutzt, die Anlage ein wenig kennen zu lernen, wobei es zu kalt und windig ist, um sich an den Strand oder den Pool zu legen.

Heute starten wir die zweitägige Tour „Topes de Collantes“. Die Stationen: Santa Clara, Tinidad, Topes de Collantes und Cienfuegos. Eigentlich sollte es um 7:45 Uhr losgehen, aber wir werden eine dreiviertel Stunde zu spät abgeholt. Bislang waren wir begeistert von der kubanischen Pünktlichkeit – eine Eigenschaft, die man eigentlich nicht in mittel- und südamerikanischen Ländern erwartet. Ausgerechnet die deutschsprachige Tour fängt heute zu spät an. Die Verspätung wird sich im Laufe des Tages verschlimmern, sodass wir viel zu spät in Trinidad ankommen werden und nur noch wenig Zeit haben werden, im Tageslicht schöne Fotos zu machen.

Über Santa Clara gibt es nicht viel zu berichten. Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen, im Prinzip waren wir nur mittags kurz im Zentrum etwas essen, während unser Guide die Zeit nutzte, seine Familie zu besuchen, da er aus der Stadt stammt.

Kurz vor dem Mittagessen waren wir beim Che Guevara Monument inklusive Grabstätte von Che Guevara und Museum, was bei Santa Clara errichtet wurde, weil er hier die finale, alles entscheidende Schlacht gegen die Armee von Batista gewonnen hat.

Leider darf man im Museum nicht fotografieren. Man sieht viele seiner persönlichen Gegenstände wie Pfeifen, Kleidungsstücken und jede Menge Fotos. Man sieht aber auch seine Waffen sowie viele Gegenstände seiner engsten Gefährten. Alles in allem ist man schnell durch das Museum und das Mausoleum durch.

Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt kommen wir gegen 16:30 Uhr endlich in Trinidad an – das Highlight der Tour bisher. Die kleine Stadt liegt fast am karibischen Meer und hat sich seit der Kolonialzeit so gut wie gar nicht verändert. Die Gebäude sind allesamt mindestens 200 Jahre alt, die Straßen aus Kopfsteinpflaster.

Der Guide will mit unserer Gruppe in ein Museum, in dem uns gezeigt werden soll, wie Zigarren gerollt werden. Da wir das zum einen schon auf der Viñales Tour gesehen haben und zum anderen merken, dass die Zeit mit foto-optimalen Tageslicht knapp wird, seilen meine Freundin und ich mich ab und erkunden die kleine niedliche Stadt auf eigene Faust.

Wir laufen durch die Gassen und sehen verschiedene Straßenmärkte mit dem üblichen Touri-Gedöns, das anscheinend überall auf Kuba verkauft wird – so langsam erkennt man die Gegenstände immer wieder. Kutschfahrer bieten Fahrten durch die Stadt an, irgendwo stehen Pferde in einer Gasse, man kann auch zu Pferd die Stadt kennen lernen. Nachdem wir unzählige Fotos von kleinen Häusern, schönen Türen und vergitterten Fenstern gemacht haben, treffen wir die Gruppe an der Kirche im Zentrum wieder.

Der unser Guide nicht mitbekommen hat, dass wir die Herstellung einer Zigarre schon anderswo gesehen hatten, hat er den Besuch des Zigarrenmuseums kurzerhand verschoben. Außerdem sollten natürlich alle die Möglichkeit bekommen, im Museumsshop ein paar Zigarren oder eine Flasche Rum zu kaufen.

Zum Abschluss werden wir in eine Bar geführt, in der nichts los ist. Es gibt eine große Bühne, an der Bar wurde Fusel für ein paar CUC pro Glas verkauft. Auf der Bühne findet eine Vorführung für unsere Gruppe statt, die meiner Meinung nach außer ein paar Salsa Einlagen nichts mit kubanischer Kultur zu tun hat. Popballaden, schräg gesungen, einfacher Breakdance. Das ganze ist eine mittelmäßige Show, die  abgehalten wird, damit wir Cocktails kaufen und Trinkgeld geben. Schade, eine echte kubanische Band hätte die meisten von uns sicherlich mehr fasziniert.

Daher wollen einige in unserer Gruppe in anderen Läden weiter Party machen und es wird diskutiert, ob die Gruppe sich aufspalten sollte, und einige mit dem Taxi zum Hotel nachkommen könnten. Unser Guide hat es wirklich nicht einfach mit uns.

Letztendlich sind wir doch als Gruppe im Hotel in den Bergen von Topes de Collantes ankommen, konnten noch kurz etwas essen und Bier mit dem Guide und dem Fahrer in der Lobby trinken.

Da das Hotel auf 800m Höhe liegt und die Lobby offen war, wird uns bald sehr kalt, sodass wir uns ins Bett mit dicken Wolldecken verkrochen haben.

Die Bilder des Tages zum Durchblättern:

Santa Clara - 1

Ankunft auf Kuba

Kuba ist das aktuelle Urlaubsziel – eine Insel, die ich mit Zigarren, Rum, Fidel Castro, Autos aus den 1950ern und Hemingway verbinde. 2,5 Wochen sind wir auf der Karibikinsel – nach fast 3 Jahren ohne längeren Urlaub ist solch eine Reise dringend wieder nötig.

Der Urlaub wird eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Die ersten 5 Tage verbringen wir in Havanna und Umgebung, die weiteren 10 Tage in Varadero und Umgebung. Zwar ist die Halbinsel Varadero bekannt für gelebte Touristeninternierung, die kurzfristige Buchung Mitte Dezember liess jedoch wenig Möglichkeiten einer individuelleren Reisegestaltung zu.

Oldtimer auf Kuba

Die Anreise erfolgt mit KLM via Amsterdam, die Rückreise mit Air France via Paris. Insgesamt jeweils nur ca. 12-13h Flug, was ganz angenehm ist.

Wir kommen  um 18 Uhr Ortszeit an, zusammen mit hunderten anderer Touristen. Der Flughafen scheint etwas überfordert zu sein. Überall stehen Touri-Organisationen um Reisegruppen abzuholen. Nur unseren Abholer können wir nirgends sehen. Daher gehen wir erstmal Geld wechseln – dort hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet.

Auf Kuba gibt es zwei Währungen: Den kubanischen Peso (CUP) und den kubanischen Peso Convertible (CUC). Letzterer ist die Währung, die wir Touristen einwechseln können, zu einem Wechselkurs von 1,15 CUC je 1 Euro.  Damit sind die Preise auf Kuba ähnlich wie in Europa. Der CUP, den nur die Bevölkerung nutzen kann, hat ein Umtauschverhältnis von ungefähr 24 CUP je 1 CUC. Wenn man also in CUP zahlen könnte, wäre das Reisen in diesem Land sehr günstig. Aber die Regierung hält den Wechselkurs künstlich hoch, um an wertvolle Devisen zu kommen.

Nach dem Einwechseln unserer Reisekasse finden wir endlich unseren Guide, der sich schon Sorgen gemacht hat, dass wir verloren gegangen sein könnten.

Mittlerweile ist es dunkel und wir werden über schlecht beleuchtete Straßen zum Hotel gefahren. Hier auf Kuba gelten, wie in vielen dieser Länder, sehr viel laxere Verkehrsregeln. Oder vielleicht ist auch nur die Einstellung zu den Regeln entspannter. Jedenfalls überholen wir viele Oldtimer, die trotz Dunkelheit mit kaum erkennbaren Rücklichtern oder sogar ohne Licht fahren. Einmal muss unser Fahrer sehr abrupt bremsen, weil auf der Überholspur vor uns ein Fahrradfahrer ohne Licht unterwegs ist.

Unser Hotel in Havanna ist das H10 Panorama Hotel. Wir haben es aus einer Hotelsuchmaschine im Internet ausgewählt, weil die Poollandschaft vielversprechend aussah und das Hotel direkt am Meer liegt. Was man nicht sehen konnte: Das Hotel hat schon „Patina“ – sprich ist stark runtergerockt und in die Jahre gekommen. Und: Einen Strand gibt es hier nicht, wir können aber immerhin aus unserem Zimmerfenster den Blick auf das Meer genießen – durch Glasscheiben die anscheinend seit Jahren nicht mehr gereinigt wurden. Die Poollandschaft ist jedoch sehr schön, dort verbringen wir zwischen den Ausflügen etwas Zeit, um ein wenig runterzukommen.

Oldtimer auf Kuba

RSS Abo
 RSS abonnieren
Werbung