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Die Umgebung von Ubud.

Es ist wahrlich erstaunlich, wie viel Regen auf Bali runterrauschen kann. Zugegeben, es ist noch Regenzeit, aber laut diverser Klimavorhersagen sollte es mittlerweile weniger regnen. Davon merken wir heute wenig.
Um 10 Uhr morgens startet unsere Tour durch den Norden, seit mittags schüttet es kübelweise. Gegen 16 Uhr beschließen wir, die Tour abzubrechen und die letzte Station, den Monkey Forrest, morgen zu besuchen.

Insofern hat unsere Tour heute nur 3 Stationen statt der ursprünglich 5 vorgesehenen – plus 2 Bonusstationen, die bei uns wieder mal das Gefühl einer Butterfahrt aufkommen lässt.

Tour von Ubud aus in die Umgebung.

Auf der Karte sieht man die Stationen, unten im Text wird darauf referenziert. Es sind allerdings nicht alle Stationen auf der Karte ersichtlich, da wir nicht erfahren haben, wo die zwei Butterfahrtstationen genau sind.

Gleich die erste Station ist eine solche Butterfahrtstation, es geht um Holzschnitzarbeiten. Nachdem wir 3 Schnitzstatisten beim Arbeiten zuschauen ohne wirklich etwas Neues zu erfahren, werden wir durch einen riesigen Basar mit teilweise wirklich beeindruckenden Arbeiten geführt.

Holzschnitzer in der Nähe von Ubud

Gleich am Eingang werden wir darüber informiert, dass man über jeden Preis verhandeln kann. Da wir allerdings nichts kaufen wollen, staunen wir ein wenig über einige der mannshohen mit filigranen Verzierungen versehenen Statuen, die aus einem Stück geschnitzt worden sind und verschwinden wieder in Richtung Auto.

Holzschnitz-Basar

Der zweite Halt ist einer von der offiziellen Listen (B). Die Tempelanlage bei Mengwi, der Tempel der königlichen Familie. Für 15.000 IDR Eintritt (ca. 1,20 Euro) dürfen wir in einer relativ kleinen Anlage einmal im Kreis laufen und dieselben 5 Gebäude aus verschiedenen Richtungen fotografieren. Nach den Erfahrungen in Thailand, Kambodscha und Vietnam erscheint dieser Tempel etwas „übersichtlich“. Zudem ist die Anlage vom Aufbau her denen in den anderen Ländern sehr ähnlich, stellen wir fest. Dann fällt uns ein, dass die Kirchen in Europa für alle Asiaten sehr vergleichbar aussehen müssten.

Tempel der Königlichen Familie bei Mengwi

Tempel der Königlichen Familie bei Mengwi

Interessant ist der Stellenwert der Tempel im Alltagsleben der Balinesen. Auf der Fahrt sehen wir mehrere Familiengrundstücke (alle sehen dem ähnlich, das wir gestern beim Kochkurs gesehen haben), wo Hochzeiten vorbereitet werden. Geheiratet und gebetet wird im Familientempel auf dem eigenen Grundstück.

Der nächste Punkt auf der Liste wären die Reisfeldterrassen bei Pacung gewesen. Da wir dort auch etwas essen sollten, das Restaurant aber gnadenlos überfüllt ist, lassen wir diese Station aus, und fahren stattdessen zu einer Kaffee und Kakao Plantage weiter, wo wir echte Kaffeebohnen, Kakaofrüchte und sogar eine Vanillepflanze sehen. Leider trägt die Vanillepflanze keine Vanillebohnen, es ist hier gerade nicht Saison, sagt man uns.

unreife und reife Kaffeebohnen

Man läßt uns dort auch den legendären „Luak“ probieren – der sogenannte Katzenkaffee, den man genauer Katzenschisskaffee nennen müsste, denn genau so wird der Kaffee „produziert“: Katzen suchen sich anscheinenend nur die besten Kaffeebohnen aus, essen diese, sodass die Bohnen im Verdauungstrakt fermentieren. Dann, naja, „verlassen“ die Bohnen wieder die Katze, und werden geröstet wie alle anderen Bohnen. Das Resultat ist eine der teuersten Kaffeesorten der Welt – die Balinesen haben tatsächlich herausgefunden, wie man aus Scheiße Gold machen kann! Wir probieren den Kaffee natürlich – wirklich schmeckt er nicht.

Mittagessen gibt es nun in der Nähe des Sees Beratan, und gleich danach fahren wir zum Ulun Danu Tempel weiter (C) – eine Tempelanlage, die direkt am See liegt. Leider hat es kurz vor dem Mittagessens angefangen, stark zu regnen. Ein Regenguss, der uns bis zum Abend in Richtung Süden begleitet.
Unser Fahrer leiht uns zwei Regenschirme (wobei wir uns die auch von den Touristen-Kitsch-Läden hätten leihen können – denn die bieten plötzlich ganz viele davon zum Verleih an. Der Tempel liegt wirklich direkt am See, was einige schöne Ausblicke bietet.

Ulun Danu Tempel am See

Allerdings ist es uns mittlerweile zu nass, und die Tatsache, dass wir zu dritt nur zwei Schirme hatten, machte die Sache auch nicht einfacher. Also stapfen wir mit unseren Flipflops durch die riesigen Pfützen, die sich bereits gebildet haben, zurück zum Auto.

Vom See Deratan fahren wir in Richtung Jatiluwih (D), da es dort laut Aussage unseres Fahrers noch viel schönere Reisterrassen als bei Pacung geben soll. Leider regnet es immer noch sehr stark, sodass die Sicht auf die Terrassen nicht sonderlich imposant ist. Bei besserem Wetter muss es aber ein atemberaubender Anblick sein.

Reisterrassen

Während es bei Tempeln halbwegs verständlich ist, dass man ein wenig Eintritt zahlt, haben die schlauen Bauern der Reisterrassen auf der Landstraße ein Kassenhäuschen aufgebaut und verlangen dort ebenfalls 10.000 IDR (80 Cent) „Eintritt“ für die Weiterfahrt durch die Reisterrassen.

Reisterrassen

Da es weiterhin schüttet, als würde sich der gesamte Regen der Regenzeit auf einmal auf uns entladen, beschließen wir, die letzte Station – den Affenwald – auf morgen zu verlegen. Zwar wären wir heute zu einem anderen Affenwald gefahren, aber bei Regen haben Affen vermutlich sowieso keine Lust darauf, Touristen ihre Brillen zu klauen und bleiben auf ihren Bäumen sitzen. Insofern gehen wir in Ubud etwas essen und beenden den Abend in einem sehr gemütlichen Restaurant-Garten.

Morgen ist (außer dem Besuch im Affenwald) wieder ein Chill&Relax Tag angesagt. Der Pool der Hotels sieht großartig aus, den müssen wir dringend ausprobieren.

Hue, alte Kaiserstadt und Zitadelle

Nach einer sehr unruhigen, lauten und rumpeligen Fahrt mit dem Nachtzug sind wir heute in Hue angekommen. Die Eisenbahnen hier sind in einem Zustand, der in Deutschland nicht mehr zugelassen werden würde.

Wir waren jedoch froh, auf Betten, ohne weitere Mitreisende im Abteil zu reisen (statt, z.B. im Bus). Mehr als 60km/h sind wir aber mit Sicherheit auch nicht gefahren, dazu waren die Schienen viel zu uneben und rumpelig.

Am nächsten Morgen konnten wir sogar ein wenig von der Landschaft sehen.

Die Ankunft in Hue war ein wenig stressig, weil uns wieder jede Menge „Spam“ erwartete – in Form von Taxi- und Mopedtaxi-Fahrern, die alle merkten, dass wir etwas orientierungslos aus dem Bahnhof stapften.

Wir hatten bereits ein Hotel gebucht, suchten also nur noch nach einem Taxi. Die Taxifahrer hatten alle ein „Familienhotel“, für das sie Gäste suchten. Somit waren wir sofort von einer Wolke von Taxifahrern mit wedelnden Flyern umgeben, die wir nur mühselig wieder loswerden konnten. Das ist Spam, wenn man mich fragt 🙂

Auch der Taxifahrer, der uns lediglich gemäß Taxameter zu unserem gebuchten Hotel fahren sollte, hielt erst mal bei einem anderen Hotel, das sehr ähnlich hieß, bevor er uns endlich beim richtigen Hotel absetzte. Bevor er beim ersten Hotel vorfuhr telefonierte er noch, vermutlich hat er sie vorgewarnt sich so zu verhalten, als hätten wir dort gebucht.

Vom Hotel aus ging es fast sofort weiter zur alten Zitadelle, das Highlight von Hue. Das ganze Gebiet ist riesig, hat einen Umfang von 10km und war insbesondere im 19. Jahrhundert Sitz der Kaiser. Im Vietnamkrieg wurde viel zerstört, nach 1975 interessierte sich im sozialistischen Vietnam kaum jemand für den Wiederaufbau „feudaler“ Gebäude. Erst als man es als Einnahmequelle durch Tourismus erkannte, fing der Aufbau wieder an.

Das ganze Gebiet ist teilweise noch gut erhalten, teilweise nicht, und teilweise wieder aufgebaut.

Hier in Hue ist es bereits deutlich wärmer als im Norden, der Spaziergang durch die Tempel- und Palastanlagen dadurch etwas mühseliger – und überhaupt: irgendwie fangen diese Dinge an, sich immer mehr zu gleichen.

Wir beschliessen, morgen nach Hoi An und dann ggf. Mui Ne weiterzufahren, und ein paar Tage „Chill-Programm“ zu starten, bevor wir rund um Saigon und dem Mekong Delta die letzten Sehenswürdigkeiten besichtigen. Es verbleiben uns immer noch sage und schreibe 8 Tage, die wir verplanen können.

Hanoi, Ho Chi Minh Mausoleum, Westsee, Literaturtempel und französisches Viertel

Wenn wir im Reiseführer nachgesehen hätten, dann wären wir heute früher zum Ho Chi Minh Mausoleum gefahren. Die Öffnungszeiten sind anscheinend dazu gedacht, Touristen wie uns fern zu halten: 7:30 bis 10:30 Uhr morgens. Den Rest des Tages hat es geschlossen! Wir kamen natürlich erst gegen 13 Uhr dort an und konnten es somit nur noch von außen sehen.

Somit sind wir lediglich einmal drumherumgelaufen (mehr Bilder in der Gallerie von heute) und haben die sozialistische Prachtpralerei des gigantischen Mausoleums und des riesigen Platzes davor bewundert, bevor wir und zum zweiten Programmpunkt aufgemacht haben.

Etwas weiter nördlich befindet sich der Westsee mit der Tran Quoc Pagode, der ältesten Pagode der Stadt. Sie liegt auf einer kleinen Insel am Südwestufer des Sees und hat einen kleinen, durch viele Reiseführer bekannten Turm.

Während wir auf dem Gelände der Pagode entlang schlenderten und viele Fotos machten, wurden wir sogar Zeuge eine kleinen Gottesdienstes (wenn sie das hier überhaupt so nennen).

Auch sehr kurios: an einigen der Altare (wenn man auch das hier so nennt) stehen kleine Türme mit 7up oder Coladosen. Warum auch immer…

Vom Westsee aus sind wir zurück nach Süden gelaufen, nochmals am Mausoleum vorbei bis zum Literaturtempel. Über mehrere Innenhöfe zieht sich dieser sehr chinesisch anmutende Tempel über mehrere Häuserblocks und könnte eine Oase der Ruhe und des Meditierens sein. Leider ist das ständige Hupen und Knarren der Mofas auch hier immer noch zu hören. Dennoch eine sehr schöne Anlage mitten in einer so unruhigen, hektischen Stadt.

Das Eingangstor zum Literaturtempel.

Chinesisch anmutende Lampions.

Einer der Innenhöfe des Tempels.

Was uns mittlerweile zum wiederholten Male auffällt: Die Leute werfen offensichtlich überall Geldspenden hin oder rein. Im Tempel standen mehrere Glasvitrinen, die an der einen oder anderen Stelle nicht komplett abgedichtet waren. In diese Schlitze haben die Vietnamesen Geldscheine geworfen, meistens hunderter oder tausender (zum Vergleich: 27.000 Vietnamesische Dong sind 1 Euro). Auch auf dieses Dach werfen sie ihre Spenden:

Bei den „Altaren“ der alten Pagode wurde das Thema Spenden im übrigen etwas professioneller, auch für größere Summen umgesetzt:

Vom Literaturtempel aus sind wir zum Frazösischen Viertel südlich der Altstadt gefahren. In Hanoi Taxi zu fahren ist gar nicht so teuer – man fährt durch die halbe (Innen-) Stadt für unter 2 Euro. Viel nervenaufreibender sind die Schwärme von Mofas um einen herum. Ständig hat man das Gefühl, der Taxifahrer schiebt den Mofa-Fahrer der direkt neben mir an der Fensterscheibe zu kleben scheint einfach zur Seite.

Gehupt wird in einer Tour mit unterschiedlichsten Signalen, als gäbe es tatsächlich eine einheitliche Hupsprache in Hanoi. Gut ist: irgendwann ist das Gehupe einfach Teil der gesamten, immensen Geräuschkullisse und man nimmt es nicht mehr so recht wahr.

Das Französische Viertel besteht aus eher schachbrettartig angeordneten Alleen mit Bäumen und vielen Prachtbauten im Kolonialstil. Wir haben uns an der alten, wirklich schönen Oper raussetzen lassen, die Straßen jedoch, die wir anschliessend entlang gegangen sind, waren relativ langweilig. Wir sind jedoch nicht besonders weit gekommen, da uns nach all der Lauferei der letzten Tage die Füße wehtun.

Auch in diesem Viertel gab es wieder typisch vietnamesische „Cafes“: große Gruppen von Vietnamesen in dicken Jacken, die auf kleinen halbhohen Schemeln sitzen, Tee trinken und Sonnenblumenkerne aufpulen und essen. Wirklich erstaunlich: Die Bürgersteige sind voll von Sonnenblumenkernschalen (wenn sie nicht gerade von Mofas blockiert werden).


(Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgangen sein, dass das Foto von gestern ist – die Cafes im Französischen Viertel sahen aber genau so aus.)

Morgen früh holt uns der Bus zur Halong Bucht ab, die nächsten zwei Tage sind wir auf einer „Dschunke“ (auf Englisch: „Junk“) unterwegs und werden vermutlich kein Internetzugang haben. Daher wird es das nächste Update erst am 26. oder 27. Februar geben.

Bangkok – Paläste, Tempel und Buddha

Der erste komplette Tag in Bangkok, 4h in praller Sonne umgeben von jeder Menge Blattgold und verspielten Dekorationen – und ich bin platt. Da ich mir nicht sicher sein kann, dass die Stadt in den nächsten Tagen aufgrund der Demonstrationen nicht vielleicht in Teilen gesperrt wird, habe ich mir heute ein paar der wichtigsten Touri Sites angesehen. Nach einem typisch asiatischen Frühstück – Hühnersuppe mit Reis – bin ich mit einer Fähre den Fluss entlang zum Tempel mit dem Emerald Buddha, zum Königkspalast und zum Wat Pho.

Der Tempel mit dem Emerald ist eines der bekanntesten Gebäude, die man bei flickr unter dem Stichwort „Bangkok“ findet. (Meines wird in wenigen Minuten auch dabei sein.) Die gesamte Anlage wurde erst vor etwas mehr als 200 Jahren gebaut und verzaubert durch die unglaublich aufwendigen Verzierungen in Gold, Silber, Eldelsteinen (ob das alles echt ist?).

Eigentlich ist es eine Ansammlung mehrerer Gebäude: das imposante Golden „Hütchen“ beinhaltet angeblich Reliquien von Buddha; im zentralen Tempel sitzt der Emerald Buddha auf einem Thron umgeben von soviel vergoldeten Kerzenhaltern, Statuen und anderem, sodass man ihn auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Da man drinnen nicht fotografieren durfte, ist hier ein Bild von der reichlich verzierten Außenwand:

Der Königspalast liegt ein wenig außerhalb der Tempelanlage und kann nur von einer Seite besichtigt werden, da der König dort immer noch einige Amtshandlungen durchführt – Thailand’s König ist der weltweit am längsten regierende Monarch im Amt.

Der Wat Pho ist eine kleinere Tempelanlage, die insbesondere deshalb bei Touristen beliebt ist, weil sich in einem viel zu klein erscheinendem Gebäude eine über 40 Meter lange Buddha Statue befindet. So beliebt, dass man fast gar nicht dazu kommt, ein vernünftiges Foto zu machen, weil sich immer irgendwelche Leute davor stellen, um sich ablichten zu lassen. Und weil ich mit meiner Kamera vertrauenswürdig aussehe (gib Deine Pocketkamera immer nur jemandem, der eine anscheinend teurere Kamera um den Hals trägt), musste ich dann auch noch ein paar Europäer fotografieren, damit der Weg für ein eigenes Foto wieder frei war.

Die Fotos hier sind selbstverständlich nur eine Auswahl. Mehr Fotos gibt es von nun an auf Flickr, im Set „Thailand 2010„.

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