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Georgische Taufe in Sugdidi und Abreise

Unsere letzte Station führt uns zurück nach Sugdidi, der ursprünglichen Heimatstadt meiner Schwägerin. Hier erwartet uns auch der eigentliche Zweck unserer Reise: die Taufe meiner kleinen Nichte.

Natürlich wird wieder mit einem großem Fest gefeiert. Nicht ganz so groß wie bei der Hochzeit – es sind lediglich 90 Personen eingeladen. Die Tische sind wieder reichlich gedeckt, die Speisen werden wie beim letzten Mal auf der Hochzeit in mehreren Lagen gestapelt. Hungrig soll kein Gast ein Fest verlassen, dass verbietet die georgische Gastfreundschaft.

 

GedeckterTisch

 

 

Wir wohnen dieses Jahr sogar in der Stadt selbst. Seit kurzem gibt es nämlich in Sugdidi ein Hotel. Das war vor 2 Jahren anders. Mittlerweile gibt es hier sogar ein McDonalds.

Am nächsten Tag, am Montag den 21.09. fliegen wir von Batumi zurück nach Hamburg. Eine kurze, aber wieder mal sehr interessante und inspirierende Reise!

 

 

Fahrt von Ushguli nach Sugdidi

 

Kurz vor der Abreise kaufe ich unseren Gastgebern ein wenig Svanetisches Salz ab, das man hier überall angeboten bekommt. Es ist eine Mischung als Salz, Knoblauch (das riecht man deutlich) und einigen Kräutern – die genau Mischung will man mir nicht verraten, es sei ein geheimes Familienrezept. Da in diesem Ort viele dieses Salz verkaufen vermute ich eher, dass es irgendwo zentral gemischt wird und unsere Gastgeberin einfach nicht weiss, was es genau enthält. Es schmeckt jedenfalls sehr lecker, eignet sich hervorragend, um zum Beispiel Fleischgerichte, Zucchini oder Auberginen zu würzen.

Unterwegs halten wir an einem kleinen Bach in der Enguri Schlucht und schöpfen natürliches Mineralwasser aus einer kleinen Quelle im Boden. Das Wasser ist sehr Natriumhaltig, schmeckt ein wenig nach Eisen und hat sogar etwas natürliche Kohlensäure. Auch hat es wieder dieses leicht schwefelige Aroma und erinnert stark an das Mineralwasser aus den Quellen in Borjomi. Kühl schmeckt es einigermaßen gut, lauwarm ist es nicht sehr lecker, gelinde gesagt.

Die restliche Reise führt uns wieder mehr als 2 Stunden lang über sandige Serpentinen entlang der Schlucht des Enguri Flusses. Kurz bevor wir Sugdidi erreichen, führt die Straße an einem Staudamm vorbei. Ein gigantisches Bauwerk aus Beton, wie wir es zum letzten Mal auf unserer USA Reise beim Hoover Damm in der Nähe von Las Vegas gesehen haben.

 

 

Erbaut in den Achtzigern, noch zu der Zeit als Georgien Teil der UdSSR war. Der Staudamm dient der Energiegewinnung. Das aufgestaute Wasser des Enguri Flusses wird durch 9 Meter breite Tunnel, die in den Berg gebohrt wurden, hinab nach Abchasien geleitet, wo Strom erzeugende Turbinen stehen.

 

 

In Sugdidi beziehen wir das relativ neue Hotel „Iberia Palace Hotel“, das es vor zwei Jahren noch nicht gab. Es ist sehr komfortabel und liegt direkt im Zentrum, unweit des McDonald’s und der meisten Geschäfte und des Marktes.

Als erstes gehen wir geschlossen zu einer befreundeten Friseurin meiner Schwägerin, um auf der Taufe meiner Nichte am nächsten Tag ordentlich zu erscheinen. 4 Herrenhaarschnitte für 25 Lari (weniger als 10 Euro) – da kann man nicht meckern. Danach schlendern wir in Richtung Markt, leider haben die meisten Marktstände bereits geschlossen. Dennoch schaffe ich es noch, auf einem der letzten Stände mein georgisches rotes Lieblingsgewürz zu kaufen. Ich weiss immer noch nicht, wie es heißt oder was es enthält. Als Marinade für Steaks ist es jedoch super lecker!

In Sugdidi habe ich die Kamera im Hotel gelassen. Es gibt bereits viele Fotos von Sugdidi in diesem Blog.

 

 

 

Tbilisi und Fahrt nach Sugdidi

 

Am letzten Tag in Tbilisi hatten wir nur noch drei Sightseeingstationen, bevor wir uns auf die lange Fahrt nach Sugdidi gemacht haben.

Die erste Station war das Ethnographische Musuem von Tbilisi. In diesem Freilichtmuseum werden Wohnhäuser aus verschiedenen Epochen und Regionen Georgiens ausgestellt. Ausgerüstet mit allen möglichen Gegenständen des täglichen Lebens zeigen die Häuser sehr schön, wie das Leben sich in den letzten Jahrhunderten angefühlt haben muss.

 

 

Die Häuser haben alle eine Feuerstelle in der Mitte des Hauses. An der einen Wand, auf einer ca. 50 cm hohen „Bühne“ hat die gesamte Familie geschlafen.

 

 

Die Kunstgalerie von Tbilisi war unsere nächste Station. Hier sahen wir weiter Bilder von Pirosmani, sowie 4-5 weitere berühmte Künstler aus Georgien. Leider durfte man auch in diesem Museum keine Fotos machen.

Wirklich spektakulär war die letzte Station für heute: Wir durften bei den Proben eines georgischen Tanzensambles als Gäste zuschauen. Eine Stunde lang sahen wir Tänze aus verschiedenen Regionen Georgiens. Eine Mischung aus elegantem Tanz und extremer Akrobatik, wir waren sehr beeindruckt. Da der Raum nur für Proben ausgelegt war, hat man uns eine Reihe Stühle an den Rand gestellt, sodass wir in der ersten Reihe saßen. Das führt dazu, dass die Tänzer bei einigen ihrer Paraden erst kurz vor uns abbremsten, was den Spannungsfaktor erhöhte.

 

 

Bei einigen Tänzen durften einige Tänzer „Soli“ aufführen – endlos andauernde Pirouetten im Stehen oder auf den Knien, hohe Sprünge mit waagerechten Salti, teilweise über andere Tänzer hinweg – es war sehr beeindruckend!

 

 

Wir haben die Tänze auch gefilmt, allerdings werden wir das Material erst auf YouTube hochladen können, wenn wir wieder in Deutschland zurück sind.

Die Fahrt nach Sugdidi, bzw. Anahklia dauerte über 5 Stunden, wir kamen erst um 11 Uhr Abends im Hotel Palm Beach in Anahklia an. Nach ein paar letzten Bier in der Hotelbar gingen wir zu Bett, der nächste Tag samt Hochzeitsfeier würde anstrengend genug werden.

 

 

 

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