Artikel-Schlagworte: „Nanluogu Xiang“

Besuch des Sommerpalasts in der Nähe von Beijing

 

Am letzten Tag in Beijing besuchen wir den Sommerpalast der Kaiser von China. Etwas außerhalb im Nordwesten der Stadt gelegen war es das Refugium des Kaisers und seiner Familie in den Sommermonaten. Eine der letzten Kaiserinnen ließ sich extra einen Kanal von der verbotenen Stadt bis zum Sommerpalast graben, da sie es vorzog, mit dem Boot zu reisen.

Wir reisen mit der U-Bahn an bis zu Station Wudaokou und fahren die letzten Kilometer mit dem Taxi zum Osteingang. Erst später stellen wir fest, dass wir mit der Linie direkt bis zum Nordeingang hätten fahren können. Allerdings ist der Osteingang schöner, man ist dort quasi sofort „mittendrin“. Heute ist der Großteil der 1,3 Milliarden Chinesen übrigens im Sommerpalast. Es scheint noch voller zu sein, als vorgestern in der verbotenen Stadt.

 

 

Direkt beim Osteingang ist die Halle der Wohlwollens und Langlebigkeit, zwei Höfe weiter kommt man zum „langen Korridor“, der an der Nordseite des Sees entlang führt.

 

 

Das Areal des Sommerpalasts ist riesig, wir können jetzt schon absehen, dass wir nicht alles schaffen werden. Die Karte, die wir für 10 Yuan gekauft haben, erweist sich als sehr schön künstlerisch gestaltet und sieht aus, als wäre es ein Nachdruck einer hunderte Jahre alten Karte.

Allerdings ist die Karte dadurch etwas ungenau und wir finden nicht heraus, wo wir am besten für einen umfassenden Rundgang entlang gehen müssen. Also konzentrieren wir uns auf das Wesentliche.

Eine der Attraktionen des Sommerpalasts ist der Pavillon des Buddhistischen Wohlgeruchs, etwas weiter den Berg hoch. Das stimmte damals vermutlich alleine deshalb, weil man nicht mehr dem Gestank der Stadt ausgesetzt war. Heute, bei dem Smog, der normalerweise über Beijing hängt, stimmt es immer vermutlich mehr denn je.

 

 

Wir steigen die Treppen bis zum Pavillon hoch (es sind eine Menge Stufen!) und laufen auf dem Plateau einmal um den Pavillon herum.

 

 

Die Aussicht von dort oben ist fantastisch, man kann über den gesamten Kunming See bis hin zur hässlichen Wohntürme-Skyline von Beijing sehen.

 

 

Wir gehen durch verschiedene Gebäude und Treppen wieder bergab in Richtung See. Am westlichen Ende des Sees liegt das Marmorschiff der Kaiserinwitwe Cixi. Ob das Schiff wirklich komplett aus Marmor ist – und ob es daraufhin auch wirklich schimmfähig war, erschließt sich uns nicht. Also schlendern wir weiter, schauen uns noch ein paar Gebäude und Seerosenteiche an bevor wir das Areal des Sommerpalastes durch das Nordtor verlassen und in Richtung U-Bahn gehen.

 

 

Vom Sommerpalast aus fahren wir zur Nanluogu Xiang. Dort hat sich mitten in den Hutongs, einem alten traditionellen Wohnviertel mit einstöckigen kleinen Häusern, ein kleines Touri- und Backpacker-Zentrum entwickelt. Etliche Bars, WLAN-Cafés, Läden mit Touri-Gedöns sowie Restaurants reihen sich dort aneinander.

Angefangen hat alles mit der Passby Bar. Im Jahre 1999 hat eine Chinesin mitten in einem alten Hutong eine westlich eingerichtete Bar eröffnet und angefangen, 10 Yuan für ein Bier zu nehmen, wo das Bier sonst nur 1 Yuan kostete. Nach und nach siedelten sich immer mehr Bars, Restaurants, etc. in dieser Straße an, die alten Famiilien zogen aus oder vermieteten ihre Immobilie für gutes Geld. Heute ist es eine der angenehmsten Straßen in Beijing für einen netten Abend in einer der Bars und wir sind einerseits froh, die Straße gefunden zu haben, andererseits finden wir es schade, dass wir erst am letzten Abend hierher gefunden haben.

 

 

Wir setzen uns in die Passby Bar, essen etwas und trinken ein Erdinger Hefeweizen. Das Bier kostet dort mittlerweile zwischen 20 Yuan (Beijing Draft) und 40 Yuan (internationale Biere). Die Bar hat Biersorten aus allen Regionen der Welt, aus Deutschland haben sie aber nur Hefeweizen, dafür kann sogar zwischen Franziskaner, Paulaner und Erdinger auswählen.

Auf dem Rückweg schlendern wir weiter die Gasse entlang, lassen uns in einem Tour-Shop dazu verführen ein Tee-Glas und ein Mah Jong Spiel zu kaufen und nehmen an der nächsten größeren Strasse ein Taxi zum Hotel zurück.

 

 

RSS Abo
 RSS abonnieren
Werbung