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Kuba Schweinebucht mit Krokodilfarm und Indianerdorf
Auf der letzten Tour hier auf Kuba geht es nach Süden, zur Schweinebucht. Drei Stationen bietet die Tour, die wieder mal von Gaviota durchgeführt wird. Zwar sehen wir hin- und wieder Reisebusse von anderen Unternehmen, aber die meisten gehören zu Gaviota. Vermutlich ist es das einzige kubanische Touristikunternehmen, das sich auf diese Art der Touren spezialisiert hat.
Station 1 ist eine Krokodilfarm, auf der wir vom Baby-Krokodil bis hin zur ausgewachsenen, vier bis fünf Meter langen Bestie alles zu sehen bekommen.
Die kleinsten Baby-Krokos sind gerade mal 40-50cm lang und befinden sich (noch) in einem eigenen kleinen Gehege.
Für einen CUC Bezahlung kann man ein Babykrokodil streicheln und ein Foto davon machen. Allerdings tut uns das kleine Babykrokodil viel zu sehr leid. Das Maul wurde mit einem Strick abgebunden (klar, auch die kleinen können unangenehm zubeissen) und es wird von einem Guide relativ lieblos gehalten. Mag sein, dass man Babykrokodile so hält, aber es sieht irgendwie nach Tierquälerei aus.
Bei einem anderen Guide ist das Maul nicht zugebunden, aber das Babykrokodil macht das Maul nie auf. Wir fragen uns schon, ob es zugeklebt wurde?
Die großen Bestien sind beeindruckend hässlich und furchteinflößend. Riesige Mäuler mit schiefen, unregelmäßigen Zähnen, von denen man gar nicht wissen will, wie sie sich im eigenen Bein anfühlen. Viele liegen die ganze Zeit mit geöffneten Mäulern da, vermutlich weil sie wissen, dass Fütterungszeit ist und jederzeit zuschnappen können wollen.
Für wieder um 1 CUC kann man die Viecher mit einem Stück Fleisch an einer langen Angel über den hohen Zaun hinweg füttern. Einige Touris machen das und es sind beeindruckende Bilder. Die Beisskraft von Krokodilen kann bis zu 1,3 Tonnen pro Quadratzentimeter betragen. Das ist schon in der Vorstellung schlimm. Wenn man dazu noch das laute Klapp-Geräusch hört, was entsteht, wenn die Krokodile ins leere Schnappen, dann bekommt man schon ein wenig Respekt.
Station 2 ist ein nachgebautes Indianerdorf. Die Ureinwohner sind nach der Ankunft der Spanier innerhalb weniger Jahrzehnte aufgrund von eingeschleppten Krankheiten und unwirtlicher Sklavenarbeit für die Spanier allesamt ausgerottet worden.
Insofern können wir uns nur ein nachgebautes Indianerdorf ansehen. Um dorthin zu gelangen machen wir von der Krokodilfarm aus eine Bootsfahrt auf einem langen Kanal durch die Sümpfe im Norden der Schweinebucht.
Hier soll es sogar freilaufende Krokodile geben. Die Insel, auf der sich das nachgebaute Indianerdorf befindet, ist daher rundum mit Holzpfälen umgeben, die angeblich ausreichen, Krokodile abzuhalten. Wir hoffen also das Beste und lassen uns auf der Insel zeigen, wie die Indianer früher gelebt haben.
Leider sehen wir fast ausschliesslich Statuen, die Szenen aus dem Alltag zeigen – es wird nicht mit Schauspielern nachgespielt – denn so hatten wir es eigentlich verstanden.
In einer Hütte befinden sich dann doch enlich ein paar Schauspieler. Ein Indianer singt etwas, das nach Kriegstanz klingt und klöppelt auf einem Holzstamm, ein zweiter bemalt alle Touris mit Kriegsbemalung, zwei Indianerfrauen fordern uns Touris zum Tanz auf. Wir werden als Gruppe relativ schnell durch diese Hütte geschoben, am Ausgang steht ein letzter Indianer und sammelt von jedem Touri einen CUC ein.
Die letzte Station ist die Schweinebucht selbst. Hier bekommen wir ein Mittagessen, was typischerweise wieder aus Hühner- und Schweinefleisch, Reis mit schwarzen Bohnen, Gemüse und diversen Früchten besteht. Danach haben wir 2 Stunden Freizeit und können in der Karibik baden. Denn im Norden, am Strand von Varadero, ist das Wasser noch der Atlantik. Erst im Süden von Kuba fängt die Karibik an. Da das Wetter in Varadero die letzten Tage nicht wirklich zum Baden einlud, genießen wir das angenehm warme Karibikwasser sehr.
Gegen 16 Uhr fahren wir zurück zum Hotel.
Wir bleiben anschliessend noch weitere zwei Tage in Varadero, genießen endlich ein paar schöne Stunden am Strand, da der Wind inzwischen nicht mehr kalt von Norden weht und das Wetter sehr viel angenehmer geworden ist. Touren machen wir nicht mehr, am 13.01. Geht es bereits wieder via Havanna und Paris nach Hamburg zurück.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Varadero und das Iberostar Laguna Azul
Die letzten Tage haben wir hauptsächlich in der Anlage verbracht, waren nur einmal in der Marina am Ende der Halbinsel, um mit den Leuten, die wir auf der Trinidad-Tour kennen gelernt hatten, bei einem Spanier etwas zu essen.
Das Wetter war zwar zu kalt, um gemütlich am Strand oder am Pool zu liegen, aber auch sonst kann man in der Anlage angenehm seine Zeit verbringen. Es ist ein sehr großzügig angelegtes Gelände mit einem großen Haupt-Pool, wo tagsüber viel Action und Animation stattfindet, sowie zwei kleinere Pools etwas abseits, wo man mehr Ruhe hat.
Im Übrigen stand einige Tage nach Silvester immer noch ein Weihnachtsbaum im Hotel.
Mittags sind wir mit dem Touri-„Hop-on-Hop-of-Bus“ nach Varadero gefahren, um uns den Ort ein wenig anzuschauen. Hier besuchen wir zum ersten Mal einen kubanischen Supermarkt. Es ist ein wenig so, wie es in der DDR gewesen sein muss. Es gibt nicht viel Auswahl in den Supermärkten. Und das bisschen, was es an Produkten gibt, wird so großzügig über die gesamte Regallänge drapiert, dass es trotzdem irgendwie voll aussieht.
Wir besuchen ein Centro Commercial, in dem es kleine, spezialisierte Läden gibt (Schuhe, Spielzeug, Haushaltsdeko etc), die ebenfalls nur begrenzte Auswahl haben. In einem Imbiss, der offensichtlich mehr von Einheimischen als von Touristen aufgesucht wird, essen wir eine mittelmäßig leckere Pizza. Auf der Karte sehen wir zum ersten Mal neben den Preisen in CUC auch die Preis in CUP. So lernen wir, dass 3 CUC ungefähr 75 CUP sind, denn soviel kostet die Pizza Margarita.
Ansonsten hat Varadero nicht viel zu bieten, wir gehen an ein paar weiteren Restaurants vorbei und auch einigen Märkten mit „Artesania“, sprich den üblichen Touri-Souvenirs, die es überall gibt. Insofern steigen wir wieder in den „Hop-on-Hop-of-Bus“ und fahren zum Hotel zurück.
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Topes de Collantes und Cienfuegos
Der Morgen empfängt uns mit Sonnenschein und weniger kalten Temperaturen, als angekündigt. Auf der Pritsche eines alten russischen Lastwagens fahren wir ca. 45 Minuten durch die Berge bei Topes de Collantes bis zum Parque Guanayara.
Von hier aus geht es die nächsten 3 Stunden zu Fuss weiter durch den Urwald bis hin zu einem Wasserfall, in dem man baden kann – was nur wenige tatsächlich machen, allen anderen ist es viel zu kalt.
Wir gehen weiter am Bach entlang, auf der gesamten Tour sehen wir Planzen wie Bananen und Kaffee, wunderschöne Blüten, wie auch manchmal sehr ulkige Gewächse. Die Wanderung endet bei einem Restaurant, wo wir uns mit einem Mittagessen stärken können. Den Rückweg zum Hotel treten wir mit den Lastwagen an.
Achja, „Exit through the Gift Shop“: auf dem Weg zurück halten wir bei einer Hütte, wo wir einige der Dinge, die wir vorher im Urwald gesehen haben, kaufen können, z.B. Kaffee, oder einen Riegel aus Erdnüssen und Honig, ähnlich wie „Mr. Tom“.
In Cienfuegos geht es uns ähnlich wie in Santa Clara. Der Guide hat nicht besonders viel erklärt, daher tapsen wir ein wenig ahnungslos durch die Stadt. Erst zeigt er uns ein altes Gebäude aus der Zeit, als die Spanier hier das Sagen hatten – was es genau dargestellt hat, wissen wir aber nicht.
Oben hat man einen fantastischen Blick über die Bucht von Cienfuegos und kann natürlich wieder für ein paar CUC fuselige Cocktails kaufen, was einige in der Gruppe sofort angehen.
In den Straßen von Cienfuegos sehen wir viele schöne Gebäude, laufen eine Straße mit den üblichen Touri-Marktständen entlang bis zum Hafen und merken, dass uns die Zeit davongleitet. Schade, denn wir hätte gerne an der Mole etwas getrunken, aber wir sind auch heute so dermaßen aus dem Zeitplan, dass wir in Cienfuegos erst zu einer Zeit losfahren, zu der wir eigentlich schon längst in Varadero hätten zurück sein sollen.
Im übrigen ist es wohl eine Gesetzmäßigkeit, dass es in jeder Gruppe eine „Nr 17“ gibt. Einen Querulanten, der alle nervt und es schafft, die ganze Gruppe gegen sich aufzubringen. Als sich alle zum Ende noch mal in eine Bar setzen wollen, um zum Abschluss etwas zu trinken, wird unsere „Nr 17“ so richtig cholerisch und fängt an unseren Guide und den Fahrer anzubrüllen, dass sie uns jetzt zum Bus bringen sollen, er wolle endlich los. Dass er selbst während der zwei Tage mehrfach der Grund war, dass die gesamte Gruppe warten musste, hat er augenscheinlich vergessen.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Santa Clara und Trinidad
Mittlerweile sind wir in der Hotel Anlage des Iberostar Laguna Azul auf der Halbinsel Varadero angekommen. Am 2. Januar sind wir mit einem Reisebus von Transgaviota für 18 CUC pro Nase von Havanna hierher gefahren. Gestern haben wir den Tag genutzt, die Anlage ein wenig kennen zu lernen, wobei es zu kalt und windig ist, um sich an den Strand oder den Pool zu legen.
Heute starten wir die zweitägige Tour „Topes de Collantes“. Die Stationen: Santa Clara, Tinidad, Topes de Collantes und Cienfuegos. Eigentlich sollte es um 7:45 Uhr losgehen, aber wir werden eine dreiviertel Stunde zu spät abgeholt. Bislang waren wir begeistert von der kubanischen Pünktlichkeit – eine Eigenschaft, die man eigentlich nicht in mittel- und südamerikanischen Ländern erwartet. Ausgerechnet die deutschsprachige Tour fängt heute zu spät an. Die Verspätung wird sich im Laufe des Tages verschlimmern, sodass wir viel zu spät in Trinidad ankommen werden und nur noch wenig Zeit haben werden, im Tageslicht schöne Fotos zu machen.
Über Santa Clara gibt es nicht viel zu berichten. Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen, im Prinzip waren wir nur mittags kurz im Zentrum etwas essen, während unser Guide die Zeit nutzte, seine Familie zu besuchen, da er aus der Stadt stammt.
Kurz vor dem Mittagessen waren wir beim Che Guevara Monument inklusive Grabstätte von Che Guevara und Museum, was bei Santa Clara errichtet wurde, weil er hier die finale, alles entscheidende Schlacht gegen die Armee von Batista gewonnen hat.
Leider darf man im Museum nicht fotografieren. Man sieht viele seiner persönlichen Gegenstände wie Pfeifen, Kleidungsstücken und jede Menge Fotos. Man sieht aber auch seine Waffen sowie viele Gegenstände seiner engsten Gefährten. Alles in allem ist man schnell durch das Museum und das Mausoleum durch.
Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt kommen wir gegen 16:30 Uhr endlich in Trinidad an – das Highlight der Tour bisher. Die kleine Stadt liegt fast am karibischen Meer und hat sich seit der Kolonialzeit so gut wie gar nicht verändert. Die Gebäude sind allesamt mindestens 200 Jahre alt, die Straßen aus Kopfsteinpflaster.
Der Guide will mit unserer Gruppe in ein Museum, in dem uns gezeigt werden soll, wie Zigarren gerollt werden. Da wir das zum einen schon auf der Viñales Tour gesehen haben und zum anderen merken, dass die Zeit mit foto-optimalen Tageslicht knapp wird, seilen meine Freundin und ich mich ab und erkunden die kleine niedliche Stadt auf eigene Faust.
Wir laufen durch die Gassen und sehen verschiedene Straßenmärkte mit dem üblichen Touri-Gedöns, das anscheinend überall auf Kuba verkauft wird – so langsam erkennt man die Gegenstände immer wieder. Kutschfahrer bieten Fahrten durch die Stadt an, irgendwo stehen Pferde in einer Gasse, man kann auch zu Pferd die Stadt kennen lernen. Nachdem wir unzählige Fotos von kleinen Häusern, schönen Türen und vergitterten Fenstern gemacht haben, treffen wir die Gruppe an der Kirche im Zentrum wieder.
Der unser Guide nicht mitbekommen hat, dass wir die Herstellung einer Zigarre schon anderswo gesehen hatten, hat er den Besuch des Zigarrenmuseums kurzerhand verschoben. Außerdem sollten natürlich alle die Möglichkeit bekommen, im Museumsshop ein paar Zigarren oder eine Flasche Rum zu kaufen.
Zum Abschluss werden wir in eine Bar geführt, in der nichts los ist. Es gibt eine große Bühne, an der Bar wurde Fusel für ein paar CUC pro Glas verkauft. Auf der Bühne findet eine Vorführung für unsere Gruppe statt, die meiner Meinung nach außer ein paar Salsa Einlagen nichts mit kubanischer Kultur zu tun hat. Popballaden, schräg gesungen, einfacher Breakdance. Das ganze ist eine mittelmäßige Show, die abgehalten wird, damit wir Cocktails kaufen und Trinkgeld geben. Schade, eine echte kubanische Band hätte die meisten von uns sicherlich mehr fasziniert.
Daher wollen einige in unserer Gruppe in anderen Läden weiter Party machen und es wird diskutiert, ob die Gruppe sich aufspalten sollte, und einige mit dem Taxi zum Hotel nachkommen könnten. Unser Guide hat es wirklich nicht einfach mit uns.
Letztendlich sind wir doch als Gruppe im Hotel in den Bergen von Topes de Collantes ankommen, konnten noch kurz etwas essen und Bier mit dem Guide und dem Fahrer in der Lobby trinken.
Da das Hotel auf 800m Höhe liegt und die Lobby offen war, wird uns bald sehr kalt, sodass wir uns ins Bett mit dicken Wolldecken verkrochen haben.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Havanna – Kuba
Havanna ist eine Mischung aus alt und sehr alt, teilweise verfallen und komplett verfallen. Nur sehr selten sieht man Gebäude oder Autos, die wirklich neu sind. Das gesamte Stadtbild hat sich seit den 1950er Jahren kaum verändert.
Die meisten Gebäude stammen aus der Zeit vor der Revolution in 1959, zumeist sogar aus dem 19. Jahrhundert. Zwar gibt es immer wieder Gebäude aus der Zeit nach der Revolution, aber der Charme ist ähnlich wie der sozialistisch geprägten Bauten, wie man sie aus der ehemaligen DDR, Vietnam oder anderen Ländern kennt.
Erschreckend ist die hohe Zahl verfallener Bauten direkt in der Altstadt von Havanna (Habana Vieja). Die Fassaden bröckeln vor sich hin, in den Fenstern sieht man den Gebäudekern in sich zusammenfallen.
Vom Hotel aus fahren wir mit einem Touri-Doppeldecker („Hop on – Hop off“) in Richtung Innenstadt, sammeln an diversen Hotels weitere Touris auf. Schon auf der Fahrt bekommen wir einiges zu sehen, fahren an der Plaza de la Revolucion vorbei und steigen am Parque Central aus.
Den Parque Central kennen wir bereits recht gut. Am ersten Tag haben wir im angrenzenden Hotel Iberostar Parque Central die Tour nach Viñales gebucht und den Tipp bekommen, noch am selben Tag zur Hemingway Villa zu fahren. Außerdem haben wir an der einen Ecke des Parks ein überteuertes, schlechtes Sandwich gegessen.
Vom Parque Central gehen wir die Obispa nach Osten in die Altstadt. Am Anfang der Obispa ist die Bar Floridita, die dadurch berühmt geworden ist, dass Hemingway hier Stammgast war und angeblich bei der Entwicklung des Daiquiris mitgeholfen hat. Heute ist die Bar so überlaufen von Touristen, dass man sich wie Sardinen in der Büchse dadurch schieben muss. Von dem Interieur haben wir nicht viel gesehen.
Entlang der Obispa gibt es viele Bars, in denen Bands kubanische Musik spielen sowie Touri-Shops mit „Kunst“ und Souvenirs, aber auch immer wieder relativ verfallene Hauseingänge. Und: unglaublich viele Touris.
Weiter unten an der Obispa liegt das Hotel Ambos Mundos, in dem Hemingway ein Jahr gelebt hat. Er hatte es also nicht weit bis zum Floridita. Vor dem Hotel steht eine Schlange Touris, die das Hotelzimmer besichtigen wollen. Da ich eh an der Echtheit all dessen zweifele, was in dem Zimmer zu sehen sein wird, verzichten wir auf eine Besichtigung.
Stattdessen stoßen wir auf eine Gallerie, in der Bilder vom Künstler Ernesto Villanueva verkauft werden. Das Gebäude gehört dem Vater, die Mutter und die Tante kümmern sich um den Verkauf. Eigentlich sind wir nur hineingegangen, weil die Bilder meiner Freundin gut gefielen. Später mussten wir feststellen, dass Villanueva tatsächlich ein international gehandelter Künstler ist. Kein Wunder, dass viele Bilder so teuer wie ein Kleinwagen sind!
Wir gehen die Obispa weiter nach Osten und gelangen zur Plaza de Armas, vorbei am Castillo de la Real Fuerza bis hin zur Plaza de la Catedral. Die Kathedrale hat angeblich eine der ältesten und schönsten Barockfassaden in ganz Amerika. Der Platz ist umgeben von Gebäuden in einem sehr alten Kolonialstil.
Die Athmosphäre hier auf dem Platz ist fantastisch und wir beschliessen, in dem einzigen und dadurch völlig überteuertem Lokal eine Kleinigkeit zu essen. Wir bekommen ein Tisch direkt an der Plaza und genießen den Ausblick, im Hintergrund spielt die Band des Restaurants kubanische Musik. Einfach herrlich!
Nach dem Essen gehen wir ein paar Meter zu einem weiteren Platz, wo mehrere Kutschen stehen und buchen ein Fahrt rund um die Altstadt Havanna Vieja. Die Fahrt führt uns an weiteren Gebäuden vorbei, die wir zu Fuß vermutlich nicht gesehen hätten, wie zum Beispiel den Bahnhof von Havanna oder das Geburtshaus des kubanischen Nationalhelden Jose Marti.
Zum Abschluss des Tages gehen wir zurück zur Plaza Vieja und trinken dort in einem der Cafés einen Daiquiri.
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Die Bilder aus Havanna zum Durchblättern:
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Oldtimer in Havanna, Kuba
Worauf wir uns gefreut haben, sehen wir hier tatsächlich an jeder Ecke: Oldtimer aus den 1950ern. Als Limousinen, Cabriolets und LKWs. Teilweise sehr gut erhalten, oftmals aber auch sehr schepprig und klapprig. Dennoch ist jedes einzelne Fahrzeug ein Erlebnis für das Auge.
Insbesondere vor den Hotels in der Innenstadt stehen viele alte Cabrios, die auf Touristen warten. Havanna-Touren mit einem alten Cabriolet sind sehr beliebte Ausflüge.
Es scheint uns, als ob diese Oldtimer ca. 50% der Autos in Havanna ausmachen. Der Rest sind alte Ladas und andere Autos aus der Zeit danach, die wenigsten Autos scheinen wirklich neu zu sein.
Hier ist eine Zusammenstellung der schönsten Fotos dieser traumhaften Oldtimer zum Durchblättern:
Havanna – Pooltag und Silvester
Nachdem wir die ersten zwei Tage mit die ersten Touren ein wenig in den Urlaub gestolpert sind, gönnen wir uns einen Pooltag im Hotel, um zum ersten Mal richtig auszuspannen.
Für den Silvesterabend haben wir bereits vor zwei Tagen einen Tisch im Cafe Taberna in der Mitte der Altstadt von Havanna reserviert. Das Restaurant liegt direkt an der Plaza Vieja. Die Alternative wäre eine Party in unserem Hotel gewesen, zumindest wurde uns das von einer lokalen Reiseleiterin vorgeschlagen. Unsere Entscheidung war jedoch goldrichtig, der Abend in dem Restaurant und in der Altstadt war fantastisch.
Angefangen mit einer Oldtimerfahrt vom Hotel zum Restaurant. Eigentlich so gar nicht beabsichtigt, denn wir hatten ein normales Taxi im Voraus gebucht, dass uns hinfahren und, noch viel wichtiger, auch wieder abholen sollte. Aber die Verwirrung unter den Hotelangestellten sorgte dafür, dass wir einen anderen Taxifahrer bekamen, der zudem mit einem sehr gut erhaltenen Chevrolet unterwegs war.
Da wir etwas zu früh beim Restaurant ankamen (typisch Deutsch) und die Kellner noch am eindecken waren, sind wir ein wenig über die Plaza Vieja gelaufen und haben uns von der wunderschönen Abendstimmung der Altstadt einfangen lassen.
Im Restaurant essen wir ein 3 Gänge Menü, gegen 22:30h beginnt das Highlight des Abends: eine kubanische Band zumeist älterer Herren, im Stil des Buena Vista Social Club. Einige sehen aus, als wären sie schon zu Zeiten der Revolution alte Herren gewesen. Das tut der Musik jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Wunderschöne kubanische Musik, wir sind begeistert.
Um 12 Uhr ist abrupt Schluss. Der Chefkellner verkündet, dass das neue Jahr angebrochen ist, die Leute wünschen sich ein frohes neues Jahr und entschwinden relativ schnell auf die Straße.
Wir haben mit dem Taxifahrer verabredet, dass er uns um 12:30h wieder an derselben Kreuzung abholt, wo er uns abgesetzt hat und gehen über die Plaza Vieja und die angrenzenden Gassen zurück. Zwischendurch prüfen wir sorgfältig, ob Menschen auf den Balkonen stehen. Denn in Kuba gibt es den Brauch, zur Begrüßung des neuen Jahres Wasser auf die Straße zu kippen. Es ist in dem Zuge mittlerweile zum Volkssport geworden, dumme Touris damit zu ärgern, was wir bereits direkt vor dem Restaurant beobachten konnten.
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Die Fotos des Tages zum Durchblättern:
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Das Viñales Tal – Pinar del Rio
Am zweiten Tag auf Kuba machen wir eine Tour zum Viñales Tal. Zwar haben wir immer noch nicht viel von Havanna gesehen, aber aufgrund der anstehenden Neujahrsfeiertage haben wir nur noch heute die Möglichkeit, diese Tour zu machen. Schon heute werden wir nicht mehr alles zu sehen bekommen, da die Tabakfabriken Samstags geschlossen sind.
Die Fahrt von Havanna nach Viñales dauert ca. 2 Stunden, wobei wir nach einer Stunde einen Zwischenhalt machen. Unsere Reiseführerin scheint noch nicht ganz wach zu sein, denn der Bus wäre beinahe ohne mich und meine Freundin weitergefahren. Ich stand noch in der Schlange zum Baño und meine Freundin draußen vor dem Bus, auf mich wartend. Gottseidank konnte sie noch an eine der Fensterscheiben des Buses klopfen, sodass er wieder anhielt und uns mitnahm. Bei den nächsten Stationen hat unsere Reiseleiterin jedes Mal nachgezählt, bevor wir abgefahren sind.
Unser 1. Stop: ein fantastischer Ausblick über das Viñales Tal. Wir halten bei einer Aussichtsplattform, die von Touristen überflutet ist. Überall stehen Reisebusse, aber auch Oldtimer-Taxis, mit denen einige auf Tour zu sein scheinen. Dazu spielt eine Band typisch kubanische Musik, mehrere Touristen tanzen dazu. Die anderen drängeln sich am Geländer der Plattform um das Tal zu fotografieren.
Unser 2. Stop: Eine Tropfsteinhöhle in den Kalksteinfelsen des Viñales Tals. In dieser versteckten sich Sklaven nach einem Sklavenaufstand. Die Höhle war jedoch relativ unspektakulär. Insbesondere nach den Topfsteinhöhlen, die wir in Georgien gesehen haben. Zum Ende der Höhle mussten wir in einer langen Schlange darauf waren, mit Booten die letzte Etappe zu fahren. Das war dann auch das Interessanteste an der Höhlentour.
Nach den Höhlentour gibt es Mittagessen: Reis mit schwarzen Bohnen (lecker: mit Kreuzkümmel gewürzt), Huhn/Schwein, Kartoffeln, davor Melone und Gemüse als Vorspeise, danach Milchreis mit Zimt. Das Ambiente ist typisch für Restaurants, die sich auf Touri-Gruppen spezialisiert haben. Das Essen ist aber erstaunlich lecker!
Die vorletzte Station ist der Besuch der Tabakplantage „Maconda“. Da wir sprachlich eine Mischgruppe sind (Englisch/Spanisch) erklärt ein Gespann aus Enkel (Englisch) und Großvater (Spanisch) alles was es über den Tabakanbau und die Zigarrenproduktion zu wissen gibt.
Zum Abschluss rollt der Großvater vor unseren Augen aus drei Blättern eine Montechristo Nr. 4. Die drei Blätter stammen aus unterschiedlichen Bereichen der Pflanze und haben entsprechen verschiedene Nikotinanteile. Als letztes nutzt er ein kräftiges Blatt für die äußere Schicht. Nun bekommen alle (die wollen) eine Zigarre zum Probieren. Das Mundende wird in Honig getunkt, das sei wie ein natürlicher Filter, erkärt uns der Großvater. Außerdem hat „der Che“ das auch immer so gemacht… und der war ja nicht nur Arzt, sondern hatte auch Asthma. Also dann.
Achja: Natürlich kann man auch Zigarren kaufen. Lang und breit wird uns erklärt, wie viele man problemlos aus Kuba ausführen darf (50 Stück pro Person, so sagten sie uns).
Die letzte Station ist ein Berg mit einem überdimensionalen Gemälde. Das die Evolution von Amöben ist zum Menschen zeigen soll. Wir finden: es ist groß, das stimmt, aber ansonsten wenig interessant. Gleichzeitig hat man uns erklärt, dass wir hier eine Piña Colada trinken sollten, was wir auch tun, obwohl es keinen triftigen Grund gibt, ausgerechnet hier eine Piña Colada zu trinken.
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Die Fotos des Tages zum Durchblättern:
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Havanna – Finca Vigía – Auf den Spuren von Ernest Hemingway
Hemingway hat von 1939 bis 1961 auf Kuba gelebt. 1937 hatte er sich in diese Insel verliebt, 1939 ist er ins Hotel Ambos Mundos gezogen und hat dort ein Jahr gelebt, 1940 hat er sich die Finca Vigía gekauft, auf der 20 Jahre verbracht hat. Einige seiner wichtigsten Bücher hat er hier geschrieben, unter anderem „wem die Stunde schlägt“ und „der alte Mann und das Meer“.
Nach seinem Tod haben die Kubaner das Haus in ein Museum verwandelt.
Da ich früher großer Hemingway Fan war und alles von ihm verschlungen habe, ist ein Besuch dieser Finca einer der wichtigsten Meilensteine unserer Kuba Tour. Es ist auch das erste, was wir und in Havanna ansehen, denn aufgrund der Feiertage über Neujahr haben wir nur noch heute die Chance, das Museum anzusehen. Wir fahren also direkt vom Zentrum Havannas mit dem Taxi raus nach San Fancisco de Paula, wo sich die Finca befindet.
Hemingway hatte das Haus angeblich nie richtig aufgegeben, sondern war auf Reisen und später in Idaho, wo er sich 1961 das Leben nahm. Viele seiner persönlichen Gegenstände befinden sich also nach wie vor in diesem Haus, was es sehr faszinierend macht. Natürlich kann man nicht erkennen, was wirklich von Hemingway stammt und was die Kubaner eventuell dazudrapiert haben, aber ich schätze, dass es in den letzten 50 Jahren nicht wirklich verändert wurde. Anders das Hotelzimmer im Ambos Mundos. Angeblich hat sich auch dort seit Hemingways Abreise nichts verändert. Das jedoch verwundert, denn es wäre in diesem Fall seit 1939 nicht angefasst worden – eine Zeit in der Hemingway zwar berühmt, aber noch keine Legende war. Den Nobelpreis für Literatur erhielt er erst im Jahre 1954, als er schon lange auf der Finca Vigía lebte.
Das Haus beinhaltet eine Reihe von faszinierenden Details. Eine alte Brille von Hemingway, seine Stiefel und Uniform, Jagdtrophäen aus Afrika, seine alte Schreibmaschine und eine Bibliothek von 9.000 Büchern. Das mag alles drapiert sein, oder auch nicht. Ich frage mich zum Beispiel, warum er seine Schreibmaschine oder seine Brille nicht mitgenommen hat, wenn er tatsächlich nach Idaho zurückziehen wollte.
Die Möbel stehen aber vermutlich immer noch so in dem Haus, wie er es verlassen hat. Außerdem gibt es im Bad neben der Waage Notizen an der Wand, die zeigen, dass Hemingway all die Jahre akribisch auf sein Gewicht geachtet hat. So kann man zum Beispiel erkennen, dass er 1957 ungefähr 212 Pfund gewogen haben muss.
Neben dem Haus steht ein Turm. Ganz oben im Turm befindet sich Hemingways Arbeitszimmer. In der Mitte steht ein Schreibtisch, daneben eine Liege und ein Teleskop. Mit dem Teleskop konnte er vermutlich bis zum Meer sehen. Auf dem Schreibtisch befindet sich besagte Schreibmaschine, an der Wand ein Bücherregal. Rundherum befinden sich Fenster, sodass Hemingway beim Arbeiten nach allen Seiten rausschauen konnte.
Im Garten der Villa befindet sich ein trockengelegter Swimming Pool und daneben, auf einem ehemaligen Tennisplatz, die Pilar. Zu Lebzeiten von Hemingway lag die Jacht in Cojimar, einem Fischer-Hafen östlich von Havanna. Mit der Pilar ist Hemingway oft zum Hochseeangeln gefahren, was sich im Buch „Der alte Mann und da Meer“ wiedergefunden hat.
Alle Fotos als Slideshow zum Browsen:
Ankunft auf Kuba
Kuba ist das aktuelle Urlaubsziel – eine Insel, die ich mit Zigarren, Rum, Fidel Castro, Autos aus den 1950ern und Hemingway verbinde. 2,5 Wochen sind wir auf der Karibikinsel – nach fast 3 Jahren ohne längeren Urlaub ist solch eine Reise dringend wieder nötig.
Der Urlaub wird eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Die ersten 5 Tage verbringen wir in Havanna und Umgebung, die weiteren 10 Tage in Varadero und Umgebung. Zwar ist die Halbinsel Varadero bekannt für gelebte Touristeninternierung, die kurzfristige Buchung Mitte Dezember liess jedoch wenig Möglichkeiten einer individuelleren Reisegestaltung zu.
Die Anreise erfolgt mit KLM via Amsterdam, die Rückreise mit Air France via Paris. Insgesamt jeweils nur ca. 12-13h Flug, was ganz angenehm ist.
Wir kommen um 18 Uhr Ortszeit an, zusammen mit hunderten anderer Touristen. Der Flughafen scheint etwas überfordert zu sein. Überall stehen Touri-Organisationen um Reisegruppen abzuholen. Nur unseren Abholer können wir nirgends sehen. Daher gehen wir erstmal Geld wechseln – dort hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet.
Auf Kuba gibt es zwei Währungen: Den kubanischen Peso (CUP) und den kubanischen Peso Convertible (CUC). Letzterer ist die Währung, die wir Touristen einwechseln können, zu einem Wechselkurs von 1,15 CUC je 1 Euro. Damit sind die Preise auf Kuba ähnlich wie in Europa. Der CUP, den nur die Bevölkerung nutzen kann, hat ein Umtauschverhältnis von ungefähr 24 CUP je 1 CUC. Wenn man also in CUP zahlen könnte, wäre das Reisen in diesem Land sehr günstig. Aber die Regierung hält den Wechselkurs künstlich hoch, um an wertvolle Devisen zu kommen.
Nach dem Einwechseln unserer Reisekasse finden wir endlich unseren Guide, der sich schon Sorgen gemacht hat, dass wir verloren gegangen sein könnten.
Mittlerweile ist es dunkel und wir werden über schlecht beleuchtete Straßen zum Hotel gefahren. Hier auf Kuba gelten, wie in vielen dieser Länder, sehr viel laxere Verkehrsregeln. Oder vielleicht ist auch nur die Einstellung zu den Regeln entspannter. Jedenfalls überholen wir viele Oldtimer, die trotz Dunkelheit mit kaum erkennbaren Rücklichtern oder sogar ohne Licht fahren. Einmal muss unser Fahrer sehr abrupt bremsen, weil auf der Überholspur vor uns ein Fahrradfahrer ohne Licht unterwegs ist.
Unser Hotel in Havanna ist das H10 Panorama Hotel. Wir haben es aus einer Hotelsuchmaschine im Internet ausgewählt, weil die Poollandschaft vielversprechend aussah und das Hotel direkt am Meer liegt. Was man nicht sehen konnte: Das Hotel hat schon „Patina“ – sprich ist stark runtergerockt und in die Jahre gekommen. Und: Einen Strand gibt es hier nicht, wir können aber immerhin aus unserem Zimmerfenster den Blick auf das Meer genießen – durch Glasscheiben die anscheinend seit Jahren nicht mehr gereinigt wurden. Die Poollandschaft ist jedoch sehr schön, dort verbringen wir zwischen den Ausflügen etwas Zeit, um ein wenig runterzukommen.