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Valle della Templi, Sizilien
Besuch der Valle della Templi in der Nähe von Agrigent, Sizilien.
Diesen Bericht schreibe ich, während mich schon längst der Alltag in Hamburg wieder in Beschlag genommen hat. Daher fällt dieser Beitrag nun etwas kürzer aus. Im Prinzip sprechen die Bilder allerdings für sich. Die Tempelanlagen im Valle della Templi waren wirklich sehr beeindruckend.
Nirgendwo gibt es im Mittelmeerraum besser erhaltene antike griechische Tempel als hier, im Valle della Templi. Insbesondere der Concordia Tempel ist durch die Tatsache, dass er 700 n.Chr. in eine Basilika umgewandelt wurde, so gut erhalten. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Auch der Tempel der Hera ist relativ gut erhalten. Die restlichen Tempel sind teilweise nur noch Steinbrüche, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Valle della Templi wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geplündert, um Steine für andere Bauwerke zu gewinnen.
Wir betreten das Gelände am westlichen Ende, sodass wir erst mal den langen Weg zum Hera Tempel hinaufgehen. Am Eingang hatte uns ein Taxifahrer noch angeboten, dass er uns für 6 Euro zum Osteingang fährt. Wir haben allerdings abgelehnt, denn zum einen kam uns das Angebot etwas merkwürdig vor (in Südostasien ist so etwas ein beliebter Trick, Touristen auszunehmen), zum anderen wollten wir gerne bei einem Spaziergang die wunderschöne Landschaft genießen.
Nach dem Spaziergang zum Hera Tempel kehren wir in einem kleinen Café auf dem Gelände ein und essen zwei Sizilianische Spezialitäten, die uns der Kellner empfiehlt: „Arancini di Riso“ und „Cannolini Siciliani“. Tatsächlich sehr lecker und empfehlenswert!
Nach einer Runde durch den westlichsten Teil des Geländes, dem Garten von Kolymbéthra, kehren wir zum Auto zurück und treten die Heimreise nach Cefalù an.
Auf dem Hinweg hatten wir schon dieselben Serpentinenstraßen fahren müssen, wie einige Tage zuvor auf dem Weg nach Taormina. Denn in den Süden, nach Agrigent, gibt es keine Alternativroute. Da wir auf dem Rückweg einen anderen Weg mit – laut Karte – besser ausgebauten Straßen ausprobieren wollen, fahren wir an der Ausfahrt links ab statt rechts, wie ausgeschildert. Das Hupen und die Winksignale der Autobahnmitarbeiter ignorieren wir. Schliesslich haben wir einen guten Plan! Die sollen gerne hupen und winken, wir sind schlauer 🙂
Anfangs ist die Straße wirklich besser ausgebaut, als die ursprüngliche Umleitung. Die Straße ist breiter, in einem besseren Zustand.
Etwas später bekommen wir eine italienische Lektion: immer wenn du denkst, Straßen können nicht noch schlimmer sein, dann… Die von uns gewählte Alternativroute hat noch tiefere Bodenwelle, noch höhere Schwellen und ist teilweise wirklich abenteuerlich.
Und dann:
Plötzlich ist die Serpentinenstraße abgesperrt! Mitten in freier Natur ist unsere Spur durch eine Blockade gesperrt. Für den Durchgangsverkehr – soweit wir das Schild richtig interpretieren. Vermutlich könnte man auf der Gegenspur sogar die um Blockade herum- und die Strecke weiterfahren. Aber wir trauen uns nicht. Was, wenn uns auf der weiteren Strecke etwas passiert, das Auto liegen bleibt oder ähnliches? Was würden wir der lokalen Polizei erklären?
Also beißen wir in den sauren Apfel und fahren zurück zur Autobahnabfahrt der Umleitung. Rechnen schon damit, dass uns die Autobahnmitarbeiter auslachen. Egal, wir müssen doch die ursprüngliche, unangenehme Umleitung mit den engen Serpentinenstraßen fahren.
Erst gegen 22 Uhr, ca. eine Stunde später als geplant, kommen wir zurück in Cefalù an.
Palermo, Sizilien
Besuch von Palermo, der Hauptstadt Siziliens.
Palermo ist die Hauptstadt der Region Sizilien. Die Einfahrt nach Palermo gestaltet sich sehr hektisch. Der chaotische mittägliche Verkehr der italienischen Großstadt erfordert sehr viel Konzentration. Gradlinige, strukturierte Fahrweisen wie man sie aus Deutschland gewöhnt ist, gibt es hier nicht. In jede erdenkliche Lücke drängeln sich Autos, wo es eng wird, wird gehupt. Wir sind froh, nur einen UP! – eines der kleinstmöglichen Autos, zu fahren.
Parkplätze sind in Palermo Mangelware. Wir kurven kreuz und quer durch die Innenstadt und finden nach einiger Zeit eine klitzekleine Tiefgarage, in die unser UP! noch reinpasst. Allerdings auch nur knapp – der Parkwächter stellt den Wagen in die Biegung der Tiefgaragenabfahrt. Der letzte verfügbare kleine Platz. Mit einem größeren Auto hätte das nicht funktioniert. Der Parkwächter sprach nur Italienisch oder Französisch. Wer hätte gedacht, dass mir mein Französischkurs ausgerechnet in Italien weiterhelfen würde?
Nach der Hektik suchen wir erstmal ein Café in der Nähe des Teatro Massimo auf, um uns ein wenig zu erholen und den Stadtplan zu studieren.
Noch in der Hapimaganlage haben wir uns auf dem Stadtplan die wichtigsten Shoppingstrassen von der Rezeptionistin einzeichnen lassen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind dort eh verzeichnet. Also beschließen wir, zuerst die größeren Straßen entlang zu gehen: die Via Maqueda, Via Roma, Via R. Settimo.
Auf der Via Maqueda gen Westen spazierend stellen wir zwei Dinge fest: zum einen haben wir wieder mal die Zeit verpennt und laufen in der (sehr langen) Mittagspause an vielen geschlossenen Läden vorbei. Zum anderen sehen wir viele leere Läden und heruntergekommene Häuser. Palermo ist eben doch ein Moloch. Wirklich schön sind diese Straßen, die ja angeblich die Haupteinkaufstraßen sein sollen, nicht. Teilweise scheinen ganze Häuser leer zustehen.
Etwas weiter im Westen der Via Maqueda besuchen wir den Mercato Ballarò. Eines der Highlights laut Hapimag-Stadtplan. Auf diesem Markt wird viele Gemüse und Obst feilgeboten, sowie frischer Fisch. Teilweise sehr frisch. In einem Eimer sehen wir mehrere lebendige Tintenfische im Wasser dahinvegetieren. Auch ein großer Schwertfisch wird angeboten – ein Fisch den wir häufiger auf den sizilianischen Speisekarten finden.
Ansonsten ist der Markt nur mäßig faszinierend und auch nicht sehr groß im Vergleich zu den Märkten, die wir in Südostasien oder China gesehen haben.
Was uns auffällt: wenn man jemanden hier in den Gassen aussetzen würde, ohne zu verraten, in welchem Land er sich befindet, dann würde er das nicht erraten können. Ein Potpourri verschiedener Nationalitäten: Italiener, Asiaten, Pakistanis und Afrikaner bieten hier ihre Waren an.
Wir gehen im Zickzack durch etliche kleine Gassen gen Südosten bis wir bei der Via Roma angelangen. Eine der Hauptachsen der Stadt, die wir bereits bei der Einfahrt befahren haben. Auf unserem Weg durch die kleinen Gassen stellen wir immer wieder fest, dass Palermo aus vielen armen Viertel zu bestehen scheint. In einigen Gassen wird uns etwas mulmig, sodass ich hin- und wieder sogar meine Kamera wegstecke, damit wir nicht damit auffallen. Wobei wir in diesen Vierteln eh als Touristen auffallen, aber man muss ja keine gefährlichen Begehrlichkeiten wecken.
Wir gehen bis zum Teatro Politeama, wo wir eigentlich vorhatten, zur Via Dante weiterzugehen um dort zu shoppen. Die Via Dante ist laut Hapimag-Plan eine der Shoppingmeilen.
Allerdings nervt uns der Lärm und die Hektik, zunehmend, auch die Tatsache, dass es hier fast keine schönen Ecken zu geben scheint, trägt nicht gerade zu unserer Laune bei. Daher drehen wir um und wandern noch ein wenig durch die Gassen südlich der Via Roma, am Archäologischen Museum vorbei fast bis zur Hafenkante. Hier finden wir noch ein paar wenige charmante Gassen, bevor wir endgültig stadtmüde sind und uns auf den Weg zurück zur Tiefgarage machen.
Vieles haben wir ausgelassen, sicherlich hätte Palermo noch mehr an Kirchen und Museen geboten. Aber wir hatten genug. Palermo ist nicht gerade eine einladende Stadt für Touristen.
Taormina, Sizilien
Besuch der Stadt Taormina inklusive des Teatro Greco.
Taormina lässt sich guten Gewissens als eines der Highlights von Sizilien bezeichnen und ist immer eine Reise wert. Auch wenn die Tour dahin etwas beschwerlich war. Es gibt wenige Autobahnen auf Sizilien. Die Achse Palermo Catania ist einer der wichtigsten Autobahnen des Landes und die einzige, die durchgehend keine Maut kostet. Natürlich sollte die Straße in einem guten Zustand gehalten werden. Dennoch wundern wir uns, dass plötzlich ein ganzer Abschnitt komplett gesperrt ist. In beide Richtungen. Vor ein paar Tagen, auf dem Weg zur Villa Romana Casale, konnten wir hier noch problemlos entlang fahren.
Stattdessen werden wir über fiese, enge Serpentinenstraßen durch die Berge auf der Ostseite der Autobahn geleitet und lernen, wie schlimm die ganz kleinen Landstraßen hier wirklich sind. Es gibt viele Bodenwelle, hohe Schwellen, teilweise scheint der Asphalt bereits in Richtung Tal wegzubrechen. Es ist abenteuerlich! Wir fahren meist mit maximal 40 km/h die Straße entlang.
Da die Umleitung anscheinend erst am heutigen Sonntag errichtet wurde, konnten die Bauern noch nicht einmal ihre Kühe von der Straße holen. In einem kleinen Ort, den wir durchqueren, wundern sich die Anwohner sichtlich über den neuen Durchgangsverkehr. Hier fahren sonst mit Sicherheit keine 10 Autos durch den Ort.
Wir verlieren fast 40 Minuten zwischen den beiden aufeinander folgenden Ausfahrten. Auf der Rückfahrt fahren wir die Strecke über Messina. Das geht trotz leichtem Umweg schneller und fährt sich wesentlich bequemer.
Taormina liegt am Fuße des Ätna. Bereits auf der Autobahn Palermo Catania sehen wir von weitem den immer noch aktiven und leicht rauchenden Vulkan.
Kurz vor Taormina geht’s nicht weiter. Die Stadt ist autofrei, man parkt in einem Parkhaus am Berg und fährt mit einem Shuttle die letzten Serpentinen bis zur Altstadt hoch. Es gibt zwei Parkhäuser, eines im Süden (Porta Catania – da parken wir) und eines im Norden (Porta Messina). Für den Nachmittag kostet das Parkhaus 10 Euro, das Shuttle zur Altstadt ist gratis und fährt alle 10 Minuten.
Die Altstadt von Taormina liegt hoch am Berg. Weiter unten sieht man die Bucht von Taormina, dort befinden sich viele Hotels direkt am Strand. Es scheint also auch ein beliebter Badeort zu sein.
Das erste, was wir uns in Taormina ansehen, ist gleichzeitig der Höhepunkt des Ausfluges: Das „Teatro Greco“. Ursprünglich erbaut von den Griechen, umgewandelt von den Römern, ist das halbrunde Theater noch heute in Benutzung. Hier finden abends Konzerte und Opern statt.
Beeindruckend ist das Teatro Greco allerdings vor allem durch den Blick auf den Ätna, den man von dort aus hat.
Je nach dem, wo man sitzt, erscheint der Ätna quasi als Teil der Bühnenkulisse.
Nach einer ganzen Weile und vielen Fotos später ziehen wir weiter, durch die Altstadt von Taormina. Es ist ein sehr touristischer Ort, seit über 100 Jahren ein begehrtes Ausflugsziel, nicht nur für ausländische Touristen. Wir hören auch viele Italiener. Das spiegelt sich in dem Angebot an Läden wider. Es gibt sehr viele Boutiquen, teilweise mit sehr exklusiven Marken.
Nach einem kurzen Mittagessen schlendern wir die Gasse entlang und kaufen u.a. wieder mal Schuhe – dieses Mal für uns beide. Zwischendrin sehen wir den Dom von Taormina und gelangen an eine Stelle, wo auf der einen Seite der Gasse keine Häuser stehen. Stattdessen bietet eine Aussichtsterrasse besten Blick über die Berglandschaft bei Taormina.
Sehr sehenswert sind auch die Gassen unterhalb der doch stark touristisch geprägten Hauptgasse. Dort befinden sich viele kleine Restaurants durchaus viele weiter Boutiquen und vor allem: kaum Touristen. An einer der Gassen gelegen entdecken wir einen kleinen schönen Park, direkt neben dem Taormina Tennisclub. Mittlerweile ist der Blick zugewachsen, vor vielen Jahren hätte man hier mit einem fantastischen Blick auf den Ätna Tennis spielen können.
Wir spazieren noch ein wenig durch den Park, bevor wir uns, schwer bepackt mit Shopping Tüten, auf den Rückweg zum Parkhaus machen.
Sizilien 2015
Im Frühjahr 2015, vom 4. bis zum 18. April, zieht es meine Freundin und mich nach Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer.
Wir wohnen in einer Hapimag Anlage in der Nähe des wunderschönen kleinen Ortes Cefalu in der Mitte der Nordküste der Insel. Von da aus besuchen wir diverse Attraktionen und Städte, wie z.B. Messina, die Villa Romana Casale, Palermo, etc.
Hier geht es zu den Urlaubsnotizen aus Sizilien, und hier zum Fotoalbum.
Villa Romana Casale, Sizilien
Besuch der Villa Romana Casale in der Nähe von Piazza Amerina, Sizilien.
Gestern hat es fast ununterbrochen geregnet und wir haben uns einen Gammeltag in der Wohnung geleistet.
Heute starten wir unsere erste längere Tour. Es geht zur Villa Romana Casale im Zentrum von Sizilien. Die Fahrt dauert laut Google Maps knapp unter 2 Stunden. Wir brauchen allerdings über 3 Stunden – und daran ist nicht zuletzt Google Maps schuld.
Die ersten Kilometer bis Enna sind einfach, wir fahren auf einer der Hauptachsen von Sizilien, der Autobahn von Palermo nach Catania. Auf der Autobahn kann man 130 fahren, wir kommen trotz vieler Baustellen (wo gar nicht gebaut wird!) gut voran.
Bei Enna fahren wir von der Autobahn ab, es geht weiter über Landstraßen, die teilweise in einem erbämlichen Zustand sind. Viele Schlaglöcher, Bodenwellen, selten gibt es Fahrbahnmarkierungen. Das sind einige Details, an denen man merkt, dass Sizilien eine sehr arme Region ist. Andere Details, an denen wir das sehen, sind die vielen leeren Ladengeschäfte in den kleinen Orten, durch die wir fahren. Die Infrastruktur hier ist nicht besonders gut, so scheint es uns.
Anfangs fahren wir noch mit einer Karte aus Papier (man stelle sich vor!). Das führt dazu, dass wir in einem kleinen Ort plötzlich in einer immer enger werdenden Straße plötzlich an einer Stelle, steil bergauf fahrend, in einer Sackgasse enden. Die Gasse ist so eng, dass wir froh sind, einen schmalen VW up! zu fahren und fühlen uns an die Verfolgungsjagd eines Spielfilms erinnert, in dem Minis durch die engen Gassen einer kleinen italienischen Stadt heizen.
Danach beschliessen wir, uns von Google Maps zur Villa Romana Casale navigieren zu lassen. Das geht komplett schief. Google leitet uns über eine Serpentinenstraße durch die Berge in der Nähe von Piazza Amerina. Allerdings wird die Strasse allmählich nicht nur sehr eng (viel zu eng für Touri-Busse), sondern endet auch in einer Sackgasse. All diese Umwege durch die engen und schlecht ausgeschilderten Straßen kostet uns letztendlich über eine Stunde Fahrtzeit, jedoch haben wir immerhin viel von Sizilien gesehen, dass uns ansonsten entgangen wäre.
Die Villa Romana Casale ist eine sehr gut erhaltene Ruine aus dem 3. Jahrhundert nach Chr. Der Gebäudekomplex ist eine alte römische Villa und zeigt sehr eindrucksvoll den luxuriösen, ausschweifenden Lebensstil der Römer zu der Zeit.
Es sind nur die Grundmauern und Bodenmosaike erhalten. Dadurch bekommt man jedoch einen sehr guten Eindruck von den Ausmaßen und der Einrichtung der pompösen Villa!
Um den weiteren Verfall zu verhindern wurden Seitenwände hochgezogen und ein Dach über alle Räume gelegt. Das wie im original nachempfundene Dach und einige Bestandteile des Innenausbaus, wie zum Beispiel die angedeutete Kassettendecke, geben einen guten Eindruck, wie die Villa außen und innen ausgehen haben muss.
Die größte Attraktion sind die Mosaike, die in fast allen Räumen sehr gut erhalten, bzw. wieder restauriert worden sind. In jedem Raum befinden sich Mosaikbildnisse, die dem Zweck des jeweiligen Zimmers entsprechen. Jagdzimmer, Fitnessräume, Serviceräume, Kinderzimmer, etc. Auf den Fotos sehen die Mosaike fast aus wie ein Teppich, so perfekt sind sie.
Unser Glück, dass wir in der Nebensaison anreisen. So können wir in Ruhe alles ansehen, bevor wir uns auf die fast 2 stündige Rückfahrt machen.
Anreise und Cefalu, Sizilien
Anreise nach Cefalu, erste Erkundungen der Hapimag Anlage und des Ortes.
Der Flug von Hamburg über München nach Palermo fliegt bereits um 6:30 Uhr morgens ab. Einer so ungnädigen Zeit, dass wir unsere Koffer bereits am Vorabend am Schalter aufgegeben haben.
Dadurch kommen wir jedoch schon um 11 Uhr in Palermo an, mieten einen kleinen Volkswagen up! und treffen am frühen Nachmittag in der Hapimag Anlage ca. 4 km außerhalb von Cefalú ein.
Die Anlage mit Ferienwohnungen, Swimmingpool, Restaurant, Bar und Sportplätzen liegt an einen Hang geschlungen, von der Hauptstrasse bis hinunter zu einem eigenen Strand. Unsere Wohnung hat keinen direkten Meerblick. Wie bei den meisten Wohnungen schauen wir vom Balkon auf das noch frühlingsspärliche Grün des gegenüberliegenden Hanges.
Es ist noch zu kalt für den Pool oder ein Bad im Meer. Die Temperaturen schwanken zwischen 12 und 18 Grad. Mit Sonne und ohne Wind kann man es im T-Shirt gut aushalten. Wenn Wolken den Himmel zuziehen oder sogar Wind weht, braucht man mindestens einen Pullover und bestenfalls sogar eine winddichte Jacke. Wir sind aber sowieso auf einen Kultur- statt einen Badeurlaub eingerichtet.
Abends essen wir im Restaurant der Anlage und gehen früh zu Bett. Immerhin sind wir schon seit 4 Uhr morgens auf Achse.
Den ersten Tag verbringen wir in Cefalú, einem kleinen Ort mit ca. 14.000 Einwohnern. Der alte, autofreie Ortskern besteht aus vielen kleinen malerischen Gassen mit Läden und Restaurants. Da heute Ostermontag ist, sind viele Geschäfte geschlossen. Der Rest hat vormittags ein paar Stunden auf, macht dann jedoch für die Mittagspause zu. Auch die Italiener verschwinden für die Mittagsruhe, sodass wir nach kurzer Zeit durch leere, wie ausgestorbene Gassen schlendern. Lediglich verirrte Touristen wie wir sind zu sehen. Da es jedoch Nebensaison ist, sind es noch nicht sehr viele.
Solange die Läden noch offen sind, besuchen wir diverse Boutiquen, Schuhläden und Läden mit „Gedöns“, sprich alte und auf altgemachte Souvenirs jeglicher Art.
Für unser Mittagessen wählen wir ein Restaurant direkt auf der Piazza vor dem Duomo von Cefalú. Eine Touri-Veranstaltung, das ist uns klar. Wir sitzen dort allerdings nicht aufgrund guter Preise oder qualitativ hochwertigem Essen, sondern weil wir auf der Piazza in der Sonne sitzen und zum ersten Mal den Frühling spüren und genießen können.
Ab ca. 17 Uhr machen einige Läden wieder auf. Wir spazieren weiter durch die Gassen und finden ein Café direkt am Strand von Cefalú. Es weht heftig und der Blick auf die Bucht mit den hohen, Gischt schäumenden Wellen ist fantastisch.
Nach einem Kaffee und O-Saft ziehen wir weiter, meine Freundin kauft ihr erstes Paar Schuhe (für diesen Urlaub). Es werden vermutlich noch sehr viel mehr werden. Wo, wenn nicht hier?
Später finden wir hinter einem Torbogen einen Waschplatz, der noch von den Arabern herrührt. Dort mündet ein kleiner Bach ins Meer und die Araber haben dort mehrere Waschbecken erbaut.
Das Abendessen genießen wir in einem Restaurant, das direkt wie ein Balkon am Meer liegt und Blick auf die immer noch tosende Brandung bietet. Während wir dort essen, geht die Sonne geht unter und es spiegeln sich die Lichter des Hafens in den Wellen.
Mittelmeerkreuzfahrt: Venedig
Die letzte Station unserer Reise ist Venedig. Das Epizentrum des Tourismus der Adria. Selten habe ich eine größere Ansammlung von Touristenherden gesehen.
Gleichzeitig ist Venedig (wenn man die Touristen ausblendet) so wunderschön und romantisch, wie wir es uns erhofft haben.
Am Kreuzfahrtterminal geraten wir allerdings erstmal unter die Touristenherden. Es sind 5 Schiffe im Hafen und die AIDA aura ist der kleinste Dampfer von allen. Wir schätzen die Zahl der Touris aus allen Schiffen auf insgesamt 10.000 Menschen. Das ist aber nur ein geringer Teil von den ca. 80.000 Touris, die im Schnitt jeden Tag in Venedig herumlaufen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, von hier aus zum Hotel zu gelangen. Wir entscheiden uns für ein Wassertaxi. Nicht gerade die günstigste Option, auch nicht die einfachste zu organisieren, denn es finden gleichzeitig die Filmfestspiele von Venedig statt und die Taxis sind alle belegt.
Nach ca. 1h haben wir endlich unser Wassertaxi und wir fahren in Richtung Hotel. Eine fantastische Entscheidung. Wir fahren durch den Grand Canal, biegen irgendwann in die kleineren Kanäle ein und tuckern hinter mehreren Gondeln her. So bekommen wir einen ersten Eindruck von dem faszinierenden Kanallabyrinth mit den kleinen, hohen Brücken, die die engen Gassen miteinander verbinden.
Wir kommen uns zeitweise vor wie in einer gigantischen Filmkulisse. In wie vielen Filmen spielen diese Kanäle eine Rolle? Verfolgungsjagden, romantische Gondelfahrten, so viele Bilder tauchen in unseren Köpfen auf.
Das Hotel hat (natürlich) einen Bootssteg direkt am Kanal. Zudem liegt es sehr zentral, bis zum Markusplatz sind es lediglich 5 Minuten zu Fuß.
Das Hotel zieht sich über mehrere zusammengelegte alte Stadthäuser hinweg, die Starwood Kette hat hier mächtig investiert. Ganz oben im 5. Stock befindet sich sogar eine Dachterrasse mit einem Blick über die Dächer bis zum Campanile des Markusplatzes.
Am Nachmittag erkunden wir die Gassen Venedigs und den Markusplatz. Dieser ist völlig überfüllt, Touristenherden aus aller Welt schieben sich kreuz und quer über den Platz. Dennoch ist es ein faszinierendes Gefühl, zum ersten Mal auf diesem Platz zu stehen, den man schon in unzähligen Filmen gesehen hat.
Wir ziehen vom Markusplatz aus weiter durch das Labyrinth der venezianischen Gassen und Brücken, bis wir bei der berühmten Rialto Brücke am Canale Grande ankommen.
Da wir nach der Wanderei und durch die Hitze bereits geschafft sind, setzen wir uns in der Nähe der Rialto Brücke in eine Straßencafé mit Blick auf den Canale Grande.
Gegen Abend gehen wir zurück zum Markusplatz und genießen erneut die Stimmung, auch wenn der Platz immer noch gerammelt voll von Touristen ist. In der Nähe des Markusplatzes sehen wir die Seufzerbrücke. Sie verbindet das Gefängnis mit dem Dogenpalast, in dem die Justiz über die Gefangenen urteilte. Der Name ist anscheinend durch die Gefangenen entstanden, die über diese Brücke gehen mussten, um ihr Urteil zu erfahren.
Wir gehen in der Nähe des Markusplatz etwas essen und beobachten all die Straßenverkäufer, die blau leuchtende Flugobjekte mit einem Gummiband in den Abendhimmel schiessen. Später sitzen wir noch eine Weile auf der Dachterrasse des Hotels, sogar von dort aus kann man die blau leuchtenden Flugobjekte über den Dächern von Venedig sehen.
Am Sonntag müssen wir schon um 14 Uhr abreisen, wollen aber dennoch die kurze Zeit nutzen, um den Dogenpalast zu besichtigen. Es ist eine der wichtigsten Attraktionen von Venedig und so machen wir uns anfangs wenig Hoffnung, ohne längere Wartezeiten den Palast zu betreten. Aber das Glück ist mit uns. Die Schlange ist sehr kurz, wir warten nur ungefähr 10 Minuten!
Der Dogenpalast ist wahrlich beeindruckend. Wir sehen die Gemächer des Dogen, aber auch die Räumlichkeiten, in denen die Politik und die Justiz vollzogen wurde.
Über die Seufzerbrücke gelangen wir in den Gefängnistrakt, hier flanieren wir durch etliche Gänge entlang an gewölbten Gefängniszellen, in denen die Insassen wahrlich keinen Spaß gehabt haben werden. In einem der Zellen ist eine Ausstellung etlicher Wandsprüche, die von den Gefangenen in die Zellenwände gekratzt wurden.
Nach dem Besuch des Dogenpalastes sitzen wir noch eine Weile in einem Café am Markusplatz und trinken ein völlig überteuertes Bier (8,- Euro für 0,25l), bevor wir zurück zum Hotel gehen, um ein Wassertaxi zum Flughafen zu nehmen. Es gibt regelrecht durch Dalmen gekennzeichnet Wasserstrassen in der Lagune von Venedig, das Wassertaxi braucht lediglich 25 Minuten bis zum Flughafen.