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Havanna – Kuba

Havanna ist eine Mischung aus alt und sehr alt, teilweise verfallen und komplett verfallen. Nur sehr selten sieht man Gebäude oder Autos, die wirklich neu sind. Das gesamte Stadtbild hat sich seit den 1950er Jahren kaum verändert.

Die meisten Gebäude stammen aus der Zeit vor der Revolution in 1959, zumeist sogar aus dem 19. Jahrhundert. Zwar gibt es immer wieder Gebäude aus der Zeit nach der Revolution, aber der Charme ist ähnlich wie der sozialistisch geprägten Bauten, wie man sie aus der ehemaligen DDR, Vietnam oder anderen Ländern kennt.

Erschreckend ist die hohe Zahl verfallener Bauten direkt in der Altstadt von Havanna (Habana Vieja). Die Fassaden bröckeln vor sich hin, in den Fenstern sieht man den Gebäudekern in sich zusammenfallen.

Vom Hotel aus fahren wir mit einem Touri-Doppeldecker („Hop on – Hop off“) in Richtung Innenstadt, sammeln an diversen Hotels weitere Touris auf. Schon auf der Fahrt bekommen wir einiges zu sehen, fahren an der Plaza de la Revolucion vorbei und steigen am Parque Central aus.

Den Parque Central kennen wir bereits recht gut. Am ersten Tag haben wir im angrenzenden Hotel Iberostar Parque Central die Tour nach Viñales gebucht und den Tipp bekommen, noch am selben Tag zur Hemingway Villa zu fahren. Außerdem haben wir an der einen Ecke des Parks ein überteuertes, schlechtes Sandwich gegessen.

Vom Parque Central gehen wir die Obispa nach Osten in die Altstadt. Am Anfang der Obispa ist die Bar Floridita, die dadurch berühmt geworden ist, dass Hemingway hier Stammgast war und angeblich bei der Entwicklung des Daiquiris mitgeholfen hat. Heute ist die Bar so überlaufen von Touristen, dass man sich wie Sardinen in der Büchse dadurch schieben muss. Von dem Interieur haben wir nicht viel gesehen.

Entlang der Obispa gibt es viele Bars, in denen Bands kubanische Musik spielen sowie Touri-Shops mit „Kunst“ und Souvenirs, aber auch immer wieder relativ verfallene Hauseingänge. Und: unglaublich viele Touris.

Weiter unten an der Obispa liegt das Hotel Ambos Mundos, in dem Hemingway ein Jahr gelebt hat. Er hatte es also nicht weit bis zum Floridita. Vor dem Hotel steht eine Schlange Touris, die das Hotelzimmer besichtigen wollen. Da ich eh an der Echtheit all dessen zweifele, was in dem Zimmer zu sehen sein wird, verzichten wir auf eine Besichtigung.

Stattdessen stoßen wir auf eine Gallerie, in der Bilder vom Künstler Ernesto Villanueva verkauft werden. Das Gebäude gehört dem Vater, die Mutter und die Tante kümmern sich um den Verkauf. Eigentlich sind wir nur hineingegangen, weil die Bilder meiner Freundin gut gefielen. Später mussten wir feststellen, dass Villanueva tatsächlich ein international gehandelter Künstler ist. Kein Wunder, dass viele Bilder so teuer wie ein Kleinwagen sind!

Wir gehen die Obispa weiter nach Osten und gelangen zur Plaza de Armas, vorbei am Castillo de la Real Fuerza bis hin zur Plaza de la Catedral. Die Kathedrale hat angeblich eine der ältesten und schönsten Barockfassaden in ganz Amerika. Der Platz ist umgeben von Gebäuden in einem sehr alten Kolonialstil.

Die Athmosphäre hier auf dem Platz ist fantastisch und wir beschliessen, in dem einzigen und dadurch völlig überteuertem Lokal eine Kleinigkeit zu essen. Wir bekommen ein Tisch direkt an der Plaza und genießen den Ausblick, im Hintergrund spielt die Band des Restaurants kubanische Musik. Einfach herrlich!

Nach dem Essen gehen wir ein paar Meter zu einem weiteren Platz, wo mehrere Kutschen stehen und buchen ein Fahrt rund um die Altstadt Havanna Vieja. Die Fahrt führt uns an weiteren Gebäuden vorbei, die wir zu Fuß vermutlich nicht gesehen hätten, wie zum Beispiel den Bahnhof von Havanna oder das Geburtshaus des kubanischen Nationalhelden Jose Marti.

Zum Abschluss des Tages gehen wir zurück zur Plaza Vieja und trinken dort in einem der Cafés einen Daiquiri.

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Die Bilder aus Havanna zum Durchblättern:

Habana - 1

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Oldtimer in Havanna, Kuba

Worauf wir uns gefreut haben, sehen wir hier tatsächlich an jeder Ecke: Oldtimer aus den 1950ern. Als Limousinen, Cabriolets und LKWs. Teilweise sehr gut erhalten, oftmals aber auch sehr schepprig und klapprig. Dennoch ist jedes einzelne Fahrzeug ein Erlebnis für das Auge.

Insbesondere vor den Hotels in der Innenstadt stehen viele alte Cabrios, die auf Touristen warten. Havanna-Touren mit einem alten Cabriolet sind sehr beliebte Ausflüge.

Es scheint uns, als ob diese Oldtimer ca. 50% der Autos in Havanna ausmachen. Der Rest sind alte Ladas und andere Autos aus der Zeit danach, die wenigsten Autos scheinen wirklich neu zu sein.

Hier ist eine Zusammenstellung der schönsten Fotos dieser traumhaften Oldtimer zum Durchblättern:

Autos - 1

Havanna – Pooltag und Silvester

Nachdem wir die ersten zwei Tage mit die ersten Touren ein wenig in den Urlaub gestolpert sind, gönnen wir uns einen Pooltag im Hotel, um zum ersten Mal richtig auszuspannen.

Für den Silvesterabend haben wir bereits vor zwei Tagen einen Tisch im Cafe Taberna in der Mitte der Altstadt von Havanna reserviert. Das Restaurant liegt direkt an der Plaza Vieja. Die Alternative wäre eine Party in unserem Hotel gewesen, zumindest wurde uns das von einer lokalen Reiseleiterin vorgeschlagen. Unsere Entscheidung war jedoch goldrichtig, der Abend in dem Restaurant und in der Altstadt war fantastisch.

Angefangen mit einer Oldtimerfahrt vom Hotel zum Restaurant. Eigentlich so gar nicht beabsichtigt, denn wir hatten ein normales Taxi im Voraus gebucht, dass uns hinfahren und, noch viel wichtiger, auch wieder abholen sollte. Aber die Verwirrung unter den Hotelangestellten sorgte dafür, dass wir einen anderen Taxifahrer bekamen, der zudem mit einem sehr gut erhaltenen Chevrolet unterwegs war.

Da wir etwas zu früh beim Restaurant ankamen (typisch Deutsch) und die Kellner noch am eindecken waren, sind wir ein wenig über die Plaza Vieja gelaufen und haben uns von der wunderschönen Abendstimmung der Altstadt einfangen lassen.

Im Restaurant essen wir ein 3 Gänge Menü, gegen 22:30h beginnt das Highlight des Abends: eine kubanische Band zumeist älterer Herren, im Stil des Buena Vista Social Club. Einige sehen aus, als wären sie schon zu Zeiten der Revolution alte Herren gewesen. Das tut der Musik jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Wunderschöne kubanische Musik, wir sind begeistert.

Um 12 Uhr ist abrupt Schluss. Der Chefkellner verkündet, dass das neue Jahr angebrochen ist, die Leute wünschen sich ein frohes neues Jahr und entschwinden relativ schnell auf die Straße.

Wir haben mit dem Taxifahrer verabredet, dass er uns um 12:30h wieder an derselben Kreuzung abholt, wo er uns abgesetzt hat und gehen über die Plaza Vieja und die angrenzenden Gassen zurück. Zwischendurch prüfen wir sorgfältig, ob Menschen auf den Balkonen stehen. Denn in Kuba gibt es den Brauch, zur Begrüßung des neuen Jahres Wasser auf die Straße zu kippen. Es ist in dem Zuge mittlerweile zum Volkssport geworden, dumme Touris damit zu ärgern, was wir bereits direkt vor dem Restaurant beobachten konnten.

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Die Fotos des Tages zum Durchblättern:

Silvester - 1

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Havanna – Finca Vigía – Auf den Spuren von Ernest Hemingway

Hemingway hat von 1939 bis 1961 auf Kuba gelebt. 1937 hatte er sich in diese Insel verliebt, 1939 ist er ins Hotel Ambos Mundos gezogen und hat dort ein Jahr gelebt, 1940 hat er sich die Finca Vigía gekauft, auf der 20 Jahre verbracht hat. Einige seiner wichtigsten Bücher hat er hier geschrieben, unter anderem „wem die Stunde schlägt“ und „der alte Mann und das Meer“.
Nach seinem Tod haben die Kubaner das Haus in ein Museum verwandelt.

Da ich früher großer Hemingway Fan war und alles von ihm verschlungen habe, ist ein Besuch dieser Finca einer der wichtigsten Meilensteine unserer Kuba Tour. Es ist auch das erste, was wir und in Havanna ansehen, denn aufgrund der Feiertage über Neujahr haben wir nur noch heute die Chance, das Museum anzusehen. Wir fahren also direkt vom Zentrum Havannas mit dem Taxi raus nach San Fancisco de Paula, wo sich die Finca befindet.

Finca Vigia

Hemingway hatte das Haus angeblich nie richtig aufgegeben, sondern war auf Reisen und später in Idaho, wo er sich 1961 das Leben nahm. Viele seiner persönlichen Gegenstände befinden sich also nach wie vor in diesem Haus, was es sehr faszinierend macht. Natürlich kann man nicht erkennen, was wirklich von Hemingway stammt und was die Kubaner eventuell dazudrapiert haben, aber ich schätze, dass es in den letzten 50 Jahren nicht wirklich verändert wurde. Anders das Hotelzimmer im Ambos Mundos. Angeblich hat sich auch dort seit Hemingways Abreise nichts verändert. Das jedoch verwundert, denn es wäre in diesem Fall seit 1939 nicht angefasst worden – eine Zeit in der Hemingway zwar berühmt, aber noch keine Legende war. Den Nobelpreis für Literatur erhielt er erst im Jahre 1954, als er schon lange auf der Finca Vigía lebte.

Fin

Das Haus beinhaltet eine Reihe von faszinierenden Details. Eine alte Brille von Hemingway, seine Stiefel und Uniform, Jagdtrophäen aus Afrika, seine alte Schreibmaschine und eine Bibliothek von 9.000 Büchern. Das mag alles drapiert sein, oder auch nicht. Ich frage mich zum Beispiel, warum er seine Schreibmaschine oder seine Brille nicht mitgenommen hat, wenn er tatsächlich nach Idaho zurückziehen wollte.

Finca Vigia

Finca Vigia

Die Möbel stehen aber vermutlich immer noch so in dem Haus, wie er es verlassen hat. Außerdem gibt es im Bad neben der Waage Notizen an der Wand, die zeigen, dass Hemingway all die Jahre akribisch auf sein Gewicht geachtet hat. So kann man zum Beispiel erkennen, dass er 1957 ungefähr 212 Pfund gewogen haben muss.

Arbeitszimmer von Hemingway

Neben dem Haus steht ein Turm. Ganz oben im Turm befindet sich Hemingways Arbeitszimmer. In der Mitte steht ein Schreibtisch, daneben eine Liege und ein Teleskop. Mit dem Teleskop konnte er vermutlich bis zum Meer sehen. Auf dem Schreibtisch befindet sich besagte Schreibmaschine, an der Wand ein Bücherregal. Rundherum befinden sich Fenster, sodass Hemingway beim Arbeiten nach allen Seiten rausschauen konnte.

Pilar

Im Garten der Villa befindet sich ein trockengelegter Swimming Pool und daneben, auf einem ehemaligen Tennisplatz, die Pilar. Zu Lebzeiten von Hemingway lag die Jacht in Cojimar, einem Fischer-Hafen östlich von Havanna. Mit der Pilar ist Hemingway oft zum Hochseeangeln gefahren, was sich im Buch „Der alte Mann und da Meer“ wiedergefunden hat.

 

 

Alle Fotos als Slideshow zum Browsen:

Hemingway - 1

 

 

Ankunft auf Kuba

Kuba ist das aktuelle Urlaubsziel – eine Insel, die ich mit Zigarren, Rum, Fidel Castro, Autos aus den 1950ern und Hemingway verbinde. 2,5 Wochen sind wir auf der Karibikinsel – nach fast 3 Jahren ohne längeren Urlaub ist solch eine Reise dringend wieder nötig.

Der Urlaub wird eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Die ersten 5 Tage verbringen wir in Havanna und Umgebung, die weiteren 10 Tage in Varadero und Umgebung. Zwar ist die Halbinsel Varadero bekannt für gelebte Touristeninternierung, die kurzfristige Buchung Mitte Dezember liess jedoch wenig Möglichkeiten einer individuelleren Reisegestaltung zu.

Oldtimer auf Kuba

Die Anreise erfolgt mit KLM via Amsterdam, die Rückreise mit Air France via Paris. Insgesamt jeweils nur ca. 12-13h Flug, was ganz angenehm ist.

Wir kommen  um 18 Uhr Ortszeit an, zusammen mit hunderten anderer Touristen. Der Flughafen scheint etwas überfordert zu sein. Überall stehen Touri-Organisationen um Reisegruppen abzuholen. Nur unseren Abholer können wir nirgends sehen. Daher gehen wir erstmal Geld wechseln – dort hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet.

Auf Kuba gibt es zwei Währungen: Den kubanischen Peso (CUP) und den kubanischen Peso Convertible (CUC). Letzterer ist die Währung, die wir Touristen einwechseln können, zu einem Wechselkurs von 1,15 CUC je 1 Euro.  Damit sind die Preise auf Kuba ähnlich wie in Europa. Der CUP, den nur die Bevölkerung nutzen kann, hat ein Umtauschverhältnis von ungefähr 24 CUP je 1 CUC. Wenn man also in CUP zahlen könnte, wäre das Reisen in diesem Land sehr günstig. Aber die Regierung hält den Wechselkurs künstlich hoch, um an wertvolle Devisen zu kommen.

Nach dem Einwechseln unserer Reisekasse finden wir endlich unseren Guide, der sich schon Sorgen gemacht hat, dass wir verloren gegangen sein könnten.

Mittlerweile ist es dunkel und wir werden über schlecht beleuchtete Straßen zum Hotel gefahren. Hier auf Kuba gelten, wie in vielen dieser Länder, sehr viel laxere Verkehrsregeln. Oder vielleicht ist auch nur die Einstellung zu den Regeln entspannter. Jedenfalls überholen wir viele Oldtimer, die trotz Dunkelheit mit kaum erkennbaren Rücklichtern oder sogar ohne Licht fahren. Einmal muss unser Fahrer sehr abrupt bremsen, weil auf der Überholspur vor uns ein Fahrradfahrer ohne Licht unterwegs ist.

Unser Hotel in Havanna ist das H10 Panorama Hotel. Wir haben es aus einer Hotelsuchmaschine im Internet ausgewählt, weil die Poollandschaft vielversprechend aussah und das Hotel direkt am Meer liegt. Was man nicht sehen konnte: Das Hotel hat schon „Patina“ – sprich ist stark runtergerockt und in die Jahre gekommen. Und: Einen Strand gibt es hier nicht, wir können aber immerhin aus unserem Zimmerfenster den Blick auf das Meer genießen – durch Glasscheiben die anscheinend seit Jahren nicht mehr gereinigt wurden. Die Poollandschaft ist jedoch sehr schön, dort verbringen wir zwischen den Ausflügen etwas Zeit, um ein wenig runterzukommen.

Oldtimer auf Kuba

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