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Topes de Collantes und Cienfuegos
Der Morgen empfängt uns mit Sonnenschein und weniger kalten Temperaturen, als angekündigt. Auf der Pritsche eines alten russischen Lastwagens fahren wir ca. 45 Minuten durch die Berge bei Topes de Collantes bis zum Parque Guanayara.
Von hier aus geht es die nächsten 3 Stunden zu Fuss weiter durch den Urwald bis hin zu einem Wasserfall, in dem man baden kann – was nur wenige tatsächlich machen, allen anderen ist es viel zu kalt.
Wir gehen weiter am Bach entlang, auf der gesamten Tour sehen wir Planzen wie Bananen und Kaffee, wunderschöne Blüten, wie auch manchmal sehr ulkige Gewächse. Die Wanderung endet bei einem Restaurant, wo wir uns mit einem Mittagessen stärken können. Den Rückweg zum Hotel treten wir mit den Lastwagen an.
Achja, „Exit through the Gift Shop“: auf dem Weg zurück halten wir bei einer Hütte, wo wir einige der Dinge, die wir vorher im Urwald gesehen haben, kaufen können, z.B. Kaffee, oder einen Riegel aus Erdnüssen und Honig, ähnlich wie „Mr. Tom“.
In Cienfuegos geht es uns ähnlich wie in Santa Clara. Der Guide hat nicht besonders viel erklärt, daher tapsen wir ein wenig ahnungslos durch die Stadt. Erst zeigt er uns ein altes Gebäude aus der Zeit, als die Spanier hier das Sagen hatten – was es genau dargestellt hat, wissen wir aber nicht.
Oben hat man einen fantastischen Blick über die Bucht von Cienfuegos und kann natürlich wieder für ein paar CUC fuselige Cocktails kaufen, was einige in der Gruppe sofort angehen.
In den Straßen von Cienfuegos sehen wir viele schöne Gebäude, laufen eine Straße mit den üblichen Touri-Marktständen entlang bis zum Hafen und merken, dass uns die Zeit davongleitet. Schade, denn wir hätte gerne an der Mole etwas getrunken, aber wir sind auch heute so dermaßen aus dem Zeitplan, dass wir in Cienfuegos erst zu einer Zeit losfahren, zu der wir eigentlich schon längst in Varadero hätten zurück sein sollen.
Im übrigen ist es wohl eine Gesetzmäßigkeit, dass es in jeder Gruppe eine „Nr 17“ gibt. Einen Querulanten, der alle nervt und es schafft, die ganze Gruppe gegen sich aufzubringen. Als sich alle zum Ende noch mal in eine Bar setzen wollen, um zum Abschluss etwas zu trinken, wird unsere „Nr 17“ so richtig cholerisch und fängt an unseren Guide und den Fahrer anzubrüllen, dass sie uns jetzt zum Bus bringen sollen, er wolle endlich los. Dass er selbst während der zwei Tage mehrfach der Grund war, dass die gesamte Gruppe warten musste, hat er augenscheinlich vergessen.
Die Bilder des Tages zum Durchblättern:
Ankunft auf Kuba
Kuba ist das aktuelle Urlaubsziel – eine Insel, die ich mit Zigarren, Rum, Fidel Castro, Autos aus den 1950ern und Hemingway verbinde. 2,5 Wochen sind wir auf der Karibikinsel – nach fast 3 Jahren ohne längeren Urlaub ist solch eine Reise dringend wieder nötig.
Der Urlaub wird eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Die ersten 5 Tage verbringen wir in Havanna und Umgebung, die weiteren 10 Tage in Varadero und Umgebung. Zwar ist die Halbinsel Varadero bekannt für gelebte Touristeninternierung, die kurzfristige Buchung Mitte Dezember liess jedoch wenig Möglichkeiten einer individuelleren Reisegestaltung zu.
Die Anreise erfolgt mit KLM via Amsterdam, die Rückreise mit Air France via Paris. Insgesamt jeweils nur ca. 12-13h Flug, was ganz angenehm ist.
Wir kommen um 18 Uhr Ortszeit an, zusammen mit hunderten anderer Touristen. Der Flughafen scheint etwas überfordert zu sein. Überall stehen Touri-Organisationen um Reisegruppen abzuholen. Nur unseren Abholer können wir nirgends sehen. Daher gehen wir erstmal Geld wechseln – dort hat sich inzwischen eine lange Schlange gebildet.
Auf Kuba gibt es zwei Währungen: Den kubanischen Peso (CUP) und den kubanischen Peso Convertible (CUC). Letzterer ist die Währung, die wir Touristen einwechseln können, zu einem Wechselkurs von 1,15 CUC je 1 Euro. Damit sind die Preise auf Kuba ähnlich wie in Europa. Der CUP, den nur die Bevölkerung nutzen kann, hat ein Umtauschverhältnis von ungefähr 24 CUP je 1 CUC. Wenn man also in CUP zahlen könnte, wäre das Reisen in diesem Land sehr günstig. Aber die Regierung hält den Wechselkurs künstlich hoch, um an wertvolle Devisen zu kommen.
Nach dem Einwechseln unserer Reisekasse finden wir endlich unseren Guide, der sich schon Sorgen gemacht hat, dass wir verloren gegangen sein könnten.
Mittlerweile ist es dunkel und wir werden über schlecht beleuchtete Straßen zum Hotel gefahren. Hier auf Kuba gelten, wie in vielen dieser Länder, sehr viel laxere Verkehrsregeln. Oder vielleicht ist auch nur die Einstellung zu den Regeln entspannter. Jedenfalls überholen wir viele Oldtimer, die trotz Dunkelheit mit kaum erkennbaren Rücklichtern oder sogar ohne Licht fahren. Einmal muss unser Fahrer sehr abrupt bremsen, weil auf der Überholspur vor uns ein Fahrradfahrer ohne Licht unterwegs ist.
Unser Hotel in Havanna ist das H10 Panorama Hotel. Wir haben es aus einer Hotelsuchmaschine im Internet ausgewählt, weil die Poollandschaft vielversprechend aussah und das Hotel direkt am Meer liegt. Was man nicht sehen konnte: Das Hotel hat schon „Patina“ – sprich ist stark runtergerockt und in die Jahre gekommen. Und: Einen Strand gibt es hier nicht, wir können aber immerhin aus unserem Zimmerfenster den Blick auf das Meer genießen – durch Glasscheiben die anscheinend seit Jahren nicht mehr gereinigt wurden. Die Poollandschaft ist jedoch sehr schön, dort verbringen wir zwischen den Ausflügen etwas Zeit, um ein wenig runterzukommen.