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Bangkok – Chinatown und die Klongs.

Das Gewusel und die Enge sind unglaublich, wenn man in Chinatown erst einmal von den Hauptstraßen in das Gewirr der überdachten Marktgassen gelangt. Dort kann man alles kaufen und bemerkt schnell eine sehr fokussierte Spezialisierung. Händler für Uhren gibt es dort natürlich, die kennt aber man bereits aus der Khao San Road.

Aber es gibt auch Händler, die nur Taschenrechner (Baujahr 1982, so scheints) oder nur knallige, bunte Kindersonnenbrillen verkaufen. Das aber mehrfach, überall. Eigentlich eine ideale Petri-Schale für jeden Volkswirt, der gezielt Marktmechanismen analysieren möchte.

Anfangs fühlte ich mich ein wenig unsicher, da ich anscheinend der einzige Tourist in dem gesamten Marktgebiet war. Aber nach einiger Zeit war klar, dass sich die Thailänder/Chinesen überhaupt nicht für mich interessierten. Und mir war nach einiger Zeit ebenfalls klar, dass ich mich in keinster Weise für dortige Angebot interessierte.

Als auch der „Explorer“-Kitzel nachliess (Lonely Planet bezeichnet das Gebiet dort als „the urban explorers equivalent of the amazon basin“), verliess ich das Gassenlabyrinth und suchte mir ein Tuk Tuk, um zum Siam Square, bzw. der sich dort in der Nähe befindenden Taxi Station für Klong Taxis, fahren zu lassen.

Die Klongs sind kleine Kanäle, die sich durch weite Teile Bangkoks ziehen. Auf den Klongs fahren längliche Boote, die Klong Taxis, die allerdings eher wie eine Buslinie funktionieren. Man steigt irgendwo ein, zahlt ca. 20 Baht und steigt dann irgendwo wieder aus.

Zwischendurch sieht man leider nicht sehr viel, da gleich nach Verlassen des Anlegers ein Spritzschutz gegen die Buggischt hochgezogen wird. Sinnvoll im Sinne der Normalbevölkerung, ärgerlich für den einfachen Touristen, der sich nun doch für eine teurere Klongs-Tour entscheiden muss.

Der letzte Anleger des Klong Taxis befand sich am zentralen Veranstaltungort der Rothemden Demo. Dort befand sich die Bühne und man konnte wieder in aller Lautstärke die energischen Worte irgendwelcher Redner hören. Die reden den ganzen Tag! In einigen Teilen des Khao San Road Gebietes kann man das (leider zu) gut hören. Es scheint, als dürfe jeder der ca. 50.000 Demonstranten ein paar Worte sagen. Seit Tagen findet run um die Hauptstrasse „Thanon, Ratchadamnoen Klang“ ein riesen Brimbamborium mit Zelten, Verpflegung und Reden statt, es ähnelt einem Volksfest.

Gleichzeitig merkt man aber, dass die Energie bei den meisten Teilnehmern am Rande der Veranstaltung nachzulassen scheint. Sie lächeln einen immer noch nett an, hängen aber entweder am Straßenrand ab oder betreiben selbst ein wenig Sightseeing in der Hauptstadt. Auf einer Microsite der Bangkok Post lese ich mir zur Zeit immer die aktuellen Meldungen durch.

Morgen früh geht es nach Siam Reap in Kambodscha. Da ich nicht weiß, ob und wie ich dort Internetzugang haben werde, kann es sein, dass es die nächsten 3-4 Tage etwas still wird, hier im Blog.

Bangkok – Paläste, Tempel und Buddha

Der erste komplette Tag in Bangkok, 4h in praller Sonne umgeben von jeder Menge Blattgold und verspielten Dekorationen – und ich bin platt. Da ich mir nicht sicher sein kann, dass die Stadt in den nächsten Tagen aufgrund der Demonstrationen nicht vielleicht in Teilen gesperrt wird, habe ich mir heute ein paar der wichtigsten Touri Sites angesehen. Nach einem typisch asiatischen Frühstück – Hühnersuppe mit Reis – bin ich mit einer Fähre den Fluss entlang zum Tempel mit dem Emerald Buddha, zum Königkspalast und zum Wat Pho.

Der Tempel mit dem Emerald ist eines der bekanntesten Gebäude, die man bei flickr unter dem Stichwort „Bangkok“ findet. (Meines wird in wenigen Minuten auch dabei sein.) Die gesamte Anlage wurde erst vor etwas mehr als 200 Jahren gebaut und verzaubert durch die unglaublich aufwendigen Verzierungen in Gold, Silber, Eldelsteinen (ob das alles echt ist?).

Eigentlich ist es eine Ansammlung mehrerer Gebäude: das imposante Golden „Hütchen“ beinhaltet angeblich Reliquien von Buddha; im zentralen Tempel sitzt der Emerald Buddha auf einem Thron umgeben von soviel vergoldeten Kerzenhaltern, Statuen und anderem, sodass man ihn auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Da man drinnen nicht fotografieren durfte, ist hier ein Bild von der reichlich verzierten Außenwand:

Der Königspalast liegt ein wenig außerhalb der Tempelanlage und kann nur von einer Seite besichtigt werden, da der König dort immer noch einige Amtshandlungen durchführt – Thailand’s König ist der weltweit am längsten regierende Monarch im Amt.

Der Wat Pho ist eine kleinere Tempelanlage, die insbesondere deshalb bei Touristen beliebt ist, weil sich in einem viel zu klein erscheinendem Gebäude eine über 40 Meter lange Buddha Statue befindet. So beliebt, dass man fast gar nicht dazu kommt, ein vernünftiges Foto zu machen, weil sich immer irgendwelche Leute davor stellen, um sich ablichten zu lassen. Und weil ich mit meiner Kamera vertrauenswürdig aussehe (gib Deine Pocketkamera immer nur jemandem, der eine anscheinend teurere Kamera um den Hals trägt), musste ich dann auch noch ein paar Europäer fotografieren, damit der Weg für ein eigenes Foto wieder frei war.

Die Fotos hier sind selbstverständlich nur eine Auswahl. Mehr Fotos gibt es von nun an auf Flickr, im Set „Thailand 2010„.

San Francisco, zweiter Tag

Wir fahren ueber die Baybridge von Oakland zurueck nach San Francisco in Richtung der Piers und der Fishermans Wharf. Um die huegeligen Strassen noch ein wenig auszureizen, fahren wir nicht den direkten Weg, sondern ein wenig weiter nach Westen zur Lombardt Street. Diese Strasse ist so steil, dass man ein Teilstueck nicht mehr gerade runterfahren kann, sondern in Serpentinen runterfaehrt.

Die Unzahl der Touris bei diesem Teilstueck der Lombardt Street ist unglaublich. Unglaublicher noch ist die Dame, die hinter uns die Strasse runterfaehrt und ungeduldig hupt. Als ob es nur heute hier so voll von Touristen ist, warum faehrt sie ueberhaupt dort entlang?

Auf dem Weg zum Hafen fahren wir durch Zufall auf den Telegraph Hill hoch und geniessen einen fantastischen Blick ueber die Stadt und die Bay. Auch hier wimmelt es von Touristen, also fahren wir weiter zur Fishermans Wharf.

Unten an der Fishermans Wharf lassen wir das Auto in einem Parkhaus stehen und machen uns auf den Weg zum Pier 33. Es gibt nur eine Faehrgesellschaft, die die Touristen nicht nur um die Insel Alcatraz herumschippert, sondern auch eine Fuehrung durch das Gefaengnis anbietet. Leider sind die Touren bis zum spaeten Nachmittag ausgebucht, sodass wir unverrichteter Dinge wieder abziehen und weiter auf der Hafenmeile bis zum Pier 39 weiterlaufen. (Da wir heute Abend in Fresno sein muessen, um unseren Cousin fuer die Wochenend-Etappe wieder abzuholen, haben wir auch keinerlei Zeitpuffer!)

Dort haben sich zweierlei Lebewesen in den letzten Jahrzehnten etabliert: Touri-Nepper und Seeloewen. Die Touri-Nepper nehmen z.B. $4,- fuer einen Hotdog. Die Seeloewen nehmen nix, machen aber jede Menge Laerm und liegen zu hunderten faul in der Sonne herum. Ein beeindruckendes Bild, insbesondere die Touristen, die sich die faulen Seeloewen die ganze Zeit ansehen.

Nachdem wir eine Weile im Hafen herumgelaufen sind, fahren wir mit dem Auto ein paar Blocks weiter in Richtung Chinatown und parken erneut fuer viel Geld in einem der oeffentlichen Parkhaeuser.

In Chinatown laufen wir durch eine wuselige Menge von Leuten, die wenigsten sind Touristen. In den Laeden gibt es entweder Plastik und/oder Elektronikkram, den kein Mensch braucht, oder es gibt Lebensmittel, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Ein „Delikatessen“-Laden hatte bis auf getrocknete Shrimps nicht einen einzigen Artikel, den ich kannte!

Chinatown ist uns schon nach einem kurzen Spaziergang zu wuselig, daher gehen wir zum Auto zurueck und fahren ueber die huegeligen Strassen nach Westen, zur Pazifikkueste, schauen uns Cliff House an, machen noch ein paar mehr Fotos von der Golden Gate Bridge (siehe flickr-Fotogalerie), bevor wir uns mit viel Zeitpuffer (den wir unterwegs in diversen Staus aufbrauchen) auf den Weg nach Fresno.

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