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Bangkok – Tuk Tuks

Tuk Tuks sind großartig! Mag ja sein, dass die Fahrt laut ist und man ständig Autoabgase einatmet (weswegen einige Fahrer einen Mundschutz tragen). Aber man hat sehr viel mehr als bei einem Taxi oder einem Bus das Gefühl, mittendrin im pulsierenden, chaotischen Verkehr zu sein. Und es erscheint sehr günstig. Je nach dem, welche Strecken man wählt, kostet es 1-2 Euro.

Das hängt übrigens anscheinend auch damit zusammen, wo man einsteigt – und natürlich, wieviel man den Fahrer noch runterhandelt. Wenn man, wie ich anfangs, bei der Khao San Road einsteigt, dann kostet es anscheinend fast doppelt soviel, wie wenn man irgendwo mitten in der Stadt ein Tuk Tuk anhält, wie ich auf der Rückfahrt feststellen durfte. Das ist der Touri-Aufschlag, den man wahrscheinlich für alles auf der Khao San Road zahlt.

Die Tuk Tuk Fahrer haben auch einen sehr einfachen Trick, unbedarfte Touris zu schröpfen. Das wäre mir heute beinahe passiert, aber dank des „Lonely Planet“ war ich bereits vorgewarnt. Ich frage mich, wann die Tuk Tuk Fahrer darauf kommen, sich diese Führer auch mal durchzulesen. Dann wüssten sie, dass jeder Touri bei den zwei Informationen: „ist geschlossen“ und „für 10 Baht bringe ich sie zu einer anderen Sehenswürdigkeit“ automatisch blockieren wird.

Als ich heute mittag sichtlich planlos an einem der Fähranleger stand, weil ich aus Versehen eine Station zu weit gefahren bin, kam ein Tuk Tuk Fahrer auf mich zu und sagte mir, dass der Wat Pho Tempel geschlossen wäre und zeigte auf ein irgendein verschlossenes Tor in einer Mauer. Das war heute sogar theoretisch nachvollziehbar, denn er erklärte, dass die Demonstrationen fast die ganze Stadt lahmlegen.

Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: das Tor war einfach irgendein Tor auf der Rückseite des Königs Palastes (wo ich eigentlich hinwollte), der Wat Pho war das Gebäude nebenan und hatte durchaus auf, das konnte man von da aus nur nicht sehen.

Dann malte er auf meine Karte irgendwo ostwärts einen „Royal Temple“ ein, den es meines Wissens nach gar nicht gibt und erlärte mir lang und breit, dass ich keinesfalls mehr als 10 Baht für die Fahrt zahlen dürfe. Da kam auch schon sein Kumpel an, der mich wohl fahren sollte.

Was die Tuk Tuk Fahrer dann angeblich machen, ist etwas, was ich vor vielen Jahren schon mal in Marokko auf unangenehme Weise selbst kennen gelernt habe: sie führen die Touris von einem Laden zum nächsten – alles Verwandschaft oder Bekanntschaft und auch sehr nett – aber dann muss man irgendwo etwas kaufen, sonst wird man eben dazu gezwungen.

Also stieg ich ein und fuhr mit ihm los.

Nein, natürlich nicht! Ich bin mit der Fähre dahin zurück gefahren, wo ich eigentlich aussteigen wollte und habe den Tempel des Emerald Buddha besucht. Später bin ich auf dem Weg zum Wat Pho an der Stelle vorbei gekommen, wo mich der Tuk Tuk Fahrer angesprochen hatte und habe mich geärgert, schon so nah dran gewesen zu sein.

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