Auf dem Highway 12 zum Arches National Park
Vom Bryce Canyon sind wir gestern ueber den Highway 12 in Richtung Arches National Park aufgebrochen sind dann ueber die 24 auf den Highway 70 weitergefahren und Abends in einem Super 8 Motel in Green River/Elgin untergekommen.
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Der Highway 12 ist alles andere als eine schnelle Strecke – dafuer ist diese Aussicht teilweise atemberaubend. Hier sind ein paar Impressionen:
Wir haben nach fast jeder Kurve neue landschaftliche Highlights gesehen, mittlerweile sind wir sehr verwoehnt, was das angeht. Oftmals waren wir nicht einmal mehr bereit, richtig anzuhalten und auszusteigen, um Fotos zu machen, sondern haben die Fotos aus dem Fenster im Vorbeifahren geschossen.
Auf dem Weg haben wir in Escalante im Golden Loop Cafe Hamburger gegessen:
Bryce Canyon National Park
Bryce Canyon ist mit Sicherheit einer der ganz grossen Hoehepunkte der Reise, auch wenn wir noch nicht alles gesehen haben. Es war ein Naturschauspiel sondergleichen!
Mir ist unterwegs der Speicherplatz auf meiner SD Karte ausgegangen, weil ich nicht gedacht haette, dass ich mehr als 50 Fotos knipsen werde. Letztendlich ist man keine 10 Meter weit gelaufen, ohne ein Foto machen zu muessen. Die Highlights gibt es bei Flickr mit dem Schlagwort „Bryce Canyon“ zu sehen.
Ein paar Worte zum geologischen Hintergrund: Bryce Canyon ist eigentlich gar kein richtiger Canyon:
Bryce Canyon was not formed from erosion initiated from a central stream, meaning it technically is not a canyon. Instead headward erosion has excavated large amphitheater-shaped features in the Cenozoic-aged rocks of the Paunsagunt Plateau. This erosion exposed delicate and colorful pinnacles called hoodoos that are up to 200 feet (60 m) high. A series of amphitheaters extend more than 20 miles (30 km) within the park. The largest is Bryce Amphitheater, which is 12 miles (19 km) long, 3 miles (5 km) wide and 800 feet (240 m) deep. (Quelle)
Wir sind vom Parkplatz bis zum Bryce „Amphitheater“ gegangen, wo die orangefarbenen Steinsaeulen in einem relativ steil abfallenden Halbrund angeordnet sind.
Hier sind wir den Navajo Trail auf der einen Seite runter-, und im naechsten Amphitheater wieder hochgelaufen. Der Navajo Trail ist ein stark ausgetretener Trampelpfad, der sich in dem Halbrund zwischen den „Hoodoos“ in Serpentinen hinabschlaengelt. Fuer Leute mit Hoehenangst an manchen Stellen sicherlich nicht einfach. Und bei der Hitze insgesamt kein leichtes Unterfangen, auch wenn es insgesamt nicht sehr lang gedauert hat. Im zweiten Amphitheater laeuft man aehnliche Serpentinen wieder hinauf.
Auf dem Weg konnten wir uns die atemberaubenden „Hoodoos“ aus der Naehe ansehen. Die Farben sind einfach unglaublich. Gerade das Sandsteinorange der Felsen als Kontrast zum Knallblau des Himmels war ein unvergessliches Erlebnis.
Mittendrin stehen immer wieder vereinzelt Baeume, die sich eine Nische zum Ueberleben erobern konnten.
Angeblich wird dieser Park weniger besucht als z.B. Zion National Park und natuerlich der Grand Canyon. Der Park liegt nicht gerade auf den ueblichen Touri-Trampelpfaden. Fuer uns Urlauber ist das allerdings, nach den Erlebnissen heute, unverstaendlich. Bryce Canyon sollte jeder auf seine Sightseeing-Liste schreiben, der in Utah und/oder Arizona unterwegs ist!
Zion National Park
Von Las Vegas geht es weiter zum Zion National Park, in Utah. Da in Utah die Mormonen jeglichen Spass verbieten, haben wir an der Grenze noch schnell ein paar Sixpacks Bier gekauft, denn es ist nicht damit zu rechnen, dass wir in Utah irgendwo Bier kaufen koennen.
Der Zion National Park ist vor allem wegen des vom Virgin River gegrabenen Zion Canyons mit 900 Meter hohen Fellswaenden beruehmt.
Den Zion Canyon, die Hauptattraktion, darf man seit 2000 nicht mehr mit dem Auto befahren. Stattdessen wird man jetzt mit kleinen Autobussen durch den Canyon gefahren. Fuehlte sich an wie Disneyland. Auch die Frage, ob unser Schuhwerk fuer die Wanderung zu den Aussichtspunkten geeignet sei, wurde rasch beantwortet: die kleinen „Pfade“ sind alle betoniert und gut begehbar.
Eine Station auf der Busfahrt ist Weeping Rock, eine Felswand, aus der Quell- oder Grundwasser tritt und, da es ein Felsueberhang ist, ein paar Meter weit runterregnet. Insbesondere gegen die Sonne lassen sich hier tolle Aufnahmen machen:
Wenn man weiterfaehrt, sieht man viele weitere faszinierende Gesteinsformationen, wo die einzelnen Schichten sichtbar sind, wie bei diesem kleinen Felsbrocken:
Mittlerweile haben wir uns in einem kleinen Motel in Hatch, UT eingemietet, auf halbem Weg zum Bryce Canyon. Es sieht ein wenig aus wie ein Motel aus einem Psycho Movie, hoffen wir mal das Beste… Es gibt in dieser Gegend nicht viel Auswahl.
Auf dem Weg zum Zion National Park
In Utah fahren wir auf dem Weg zum Zion National Park an Felsformationen vorbei, die uns erst so richtig im wilden Westen ankommen lassen. Hier sehen wir die schroffen Felswaende, bei denen man die einzelnen Gesteinsschichten erkennen kann. Dazwischen die typische Steppe, die wir allerdings schon in Arizona ueberall gesehen haben. Ein Beispiel dieser wunderschoenen Landschaft:
Las Vegas
Die Stadt ist eine einzige grosse Show, alles Kulisse und Kommerz! Die Stadt lebt vom und fuer das Gluecksspiel, denn ansonsten gibt es dort in der Wueste nichts. Beinahe haette es die Stadt ueberhaupt nicht gegeben, nur die Gambling Erlaubnis hat im Jahr 1931 dafuer gesorgt, dass aus einer vorlaeufigen Arbeitersiedlung im Zuge des Baus des Hooverdamms anschliessend keine Geisterstadt wurde.
Die Kulisse am „Strip“ ist unglaublich. New York, Paris, Venedig, Luxor und viele andere internationale Sehenswuerdigkeiten auf nur wenigen Meilen. Kein Wunder, dass die Amis meinen, ganz Europa in 7 Tagen sehen zu koennen, wenn sie mal ueber den Atlantic fliegen. Es ist alles nicht ganz Massstabsgetreu und schon beim zweiten Hinsehen schon als Pappmachehaufen erkennbar. Mit viel Liebe zum Detail sind die Sehenswuerdigkeiten auf die Beduerfnisse der Amis abgestimmt: egal wie gross (z.B. Markusplatz in „the Venetian – gross wie eine Turnhalle), es ist alles klimatisiert und komplett durchkommerzialisiert.
(Dieses Bild ist ein kleiner Teil mehrerer Strassenzuege in The Venetian – es ist alles ueberdacht und klimatisiert)
Wir sind in einem Howard Johnson Hotel in der Naehe der Innenstadt untergekommen. In dem Hotel gab es sogar – man weiss ja nie! – eine Wedding Chapel. In der HotelBar daneben sass eine Braut und als wir abends aus den Casinos zurueck kamen, wies uns ein Schild auf die „private ceremony“ in der Chapel hin. Ueberhaupt wird hier alles etwas uerbetrieben: es gab sogar eine „Just say Yes – Drive through Chapel“!
Wir sind abends zu Fuss in die Stadt gelaufen (unterschaetzt niemals die Entfernungen in den USA!) und haben uns Treasure Island, The Venetian und das MGM Mirage angesehen. Allerdings brummte mir wegen all der Lichtreklamen, Spielautomatenbimmelei und der vielen Touristen schnell der Schaedel und da der einzige Roulette Tisch mit einem Mindesteinsatz von weniger als $20 schon ueberfuellt war, sind wir relativ bald wieder zurueck zum Hotel – diesmal gefahren.
Mehr Vegas brauch ich nicht. Waehrend ich dies schreibe, sind wir bereits auf dem Weg zum Zion National Park.
Death Valley
Angeblich ist im Tal des Todes nur ein einziger Mensch gestorben, als die ersten Siedler muehselig das heisse und trockene Tal durchquerten. 4 Wochen lang versuchten die Siedler auf dem Weg in den Westen den westliche Gebirgszug zu ueberqueren, verhungerten fast und mussten zum Schluss sogar ihre Pferde essen. Als es ihnen endlich gelang, das Tal zu verlassen, drehte sich eine Siedlerin um und verabschiedete sich mit den Worten „Good Bye, Death Valley“.
So wurde eine vermarktbare Geschichte draus, von der die National Parks Gesellschaft heute immer noch profitiert. Denn der Name ist interessant genug, dass Touristen $20,- dafuer ausgeben, durch ein trockenes Tal mit Salzsehen und Sandduenen zu fahren.
Eben das haben wir auch gemacht, wobei wir uns einen „Golden Pass“ fuer saemtliche National Parks im Westen der USA fuer 80,- gekauft haben, denn wir werden noch ca. 4 oder 5 Parks besuchen.
Wir sind vom Norden aus ins Tal gefahren, an Scottie’s Castle (erbaut ca. 1920) vorbei Richtung Sueden und haben das Tal am suedlichsten Ende wieder verlassen, was insgesamt fast 4 Stunden gedauert hat.
Unterwegs sind wir am tiefsten Punkt der westlichen Hemisphaere, ca. 85 Meter unter Meeresspiegel, vorbeigekommen, dort befindet sich ein fast gaenzlich ausgetrockneter Salzsee:
Man kann sogar die Salzkristalle sehen, die sich im Laufe der Jahrtausende auf den Steinen im Wasser gebildet haben:
Bei Zabriskie’s point hat man einen fantastischen Blick ueber die steinige Gebirgslandschaft im suedlichen Bereich des Death Valley.
Weitere Fotos der faszinierenden aber sehr steinigen, trockenen Landschaft sind auf Flickr mit dem Schlagwort Death Valley zu sehen.
Der Hoover Damm auf dem Weg nach Las Vegas
Eines der beeindruckensten Bauwerke der USA liegt auf dem Weg nach Vegas. Der Hoover Damm, erbaut in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts staut den Colorado River auf.
Wie beeindruckend gross das Bauwerk ist, sieht man, wenn man ein wenig einzoomt, denn ganz unten kann man einen winzigen, Fliegenschiss grossen Menschen sehen:
Auf der Rueckseite des Hooverdamms staut sich als riesengrosses Wasserreservoir der Colorado River auf:
Der Staudamm produziert einen grossen Teil der Elektrizitaet fuer Las Vegas. Allerdings fuehrt der Colorado River nicht mehr so viel Wasser wie frueher, muss aber immer mehr Hotels und Casinos mit Strom beliefern. Hier sieht man auf der Rueckseite des Staudamms vier Saeulen, in denen das Wasser zu den Turbinen gelangt.
Faszinierend ist auch die Fahrt ueber den Damm, wenn man sich unversehens in einer Filmkulisse aus James Bond oder Mission Impossible wiederfindet!