Georgien

Fotos: Anaklia und Hochzeit

Discover Georgia

 

Georgien ist ein aufstrebendes Land, das seit ca. 10 Jahren versucht, die eigene Wirtschaft, an europäischen Standards orientiert, aufzubauen. Einer der treibenden Wirtschaftszweige ist sicherlich der Tourismus, überall sieht man, wie alte Bauten restauriert werden und versucht wird ein attraktives Angebot zu schaffen.

So gibt es natürlich auch Agenturen, die Touren für Touristengruppen organisieren. Der Organisator unserer Tour durch Tbilisi und Umgebung war Discover Georgia.

 

 

Wir können diese Agentur nach unseren bisherigen Erfahrungen sehr empfehlen. Die Tour war sehr gut organisiert, mit jeder Menge sehr intressanter Sehenswürdigkeiten wurde uns ein sehr rundes und faszinierendes Programm präsentiert.

Zum Abschluss gab es sogar ein Abschiedsgeschenk!

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Tbilisi und Fahrt nach Sugdidi

 

Am letzten Tag in Tbilisi hatten wir nur noch drei Sightseeingstationen, bevor wir uns auf die lange Fahrt nach Sugdidi gemacht haben.

Die erste Station war das Ethnographische Musuem von Tbilisi. In diesem Freilichtmuseum werden Wohnhäuser aus verschiedenen Epochen und Regionen Georgiens ausgestellt. Ausgerüstet mit allen möglichen Gegenständen des täglichen Lebens zeigen die Häuser sehr schön, wie das Leben sich in den letzten Jahrhunderten angefühlt haben muss.

 

 

Die Häuser haben alle eine Feuerstelle in der Mitte des Hauses. An der einen Wand, auf einer ca. 50 cm hohen „Bühne“ hat die gesamte Familie geschlafen.

 

 

Die Kunstgalerie von Tbilisi war unsere nächste Station. Hier sahen wir weiter Bilder von Pirosmani, sowie 4-5 weitere berühmte Künstler aus Georgien. Leider durfte man auch in diesem Museum keine Fotos machen.

Wirklich spektakulär war die letzte Station für heute: Wir durften bei den Proben eines georgischen Tanzensambles als Gäste zuschauen. Eine Stunde lang sahen wir Tänze aus verschiedenen Regionen Georgiens. Eine Mischung aus elegantem Tanz und extremer Akrobatik, wir waren sehr beeindruckt. Da der Raum nur für Proben ausgelegt war, hat man uns eine Reihe Stühle an den Rand gestellt, sodass wir in der ersten Reihe saßen. Das führt dazu, dass die Tänzer bei einigen ihrer Paraden erst kurz vor uns abbremsten, was den Spannungsfaktor erhöhte.

 

 

Bei einigen Tänzen durften einige Tänzer „Soli“ aufführen – endlos andauernde Pirouetten im Stehen oder auf den Knien, hohe Sprünge mit waagerechten Salti, teilweise über andere Tänzer hinweg – es war sehr beeindruckend!

 

 

Wir haben die Tänze auch gefilmt, allerdings werden wir das Material erst auf YouTube hochladen können, wenn wir wieder in Deutschland zurück sind.

Die Fahrt nach Sugdidi, bzw. Anahklia dauerte über 5 Stunden, wir kamen erst um 11 Uhr Abends im Hotel Palm Beach in Anahklia an. Nach ein paar letzten Bier in der Hotelbar gingen wir zu Bett, der nächste Tag samt Hochzeitsfeier würde anstrengend genug werden.

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Fotos: Tbilisi und Fahrt nach Sugdidi

Freilaufende Hunde

 

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bei fast jeder Sehenswürdigkeit freilaufende Hunde sich unserer Gruppe anschliessen – so als suchten sie ein neues Rudel. Das liegt vermutlich daran, dass sie von vielen Touristengruppen was zu essen bekommen. Einmal hatten wir allerdings tatsächlich das Gefühl, dass zwei Hunde gerne mit in unseren Bus gestiegen wären, auf dem Weg zu nächsten Station.

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Borjomi und Achalziche

 

Wie die letzten Tage sind wir auch heute um 9 Uhr in die Umgebung von Tbilisi gefahren, dieses Mal in Richtung Westen, nach Borjomi, einem Kurort südwestlich von Gori.

 

 

 

Kurort Borjomi

Der Ort ist bekannt für seine gesunden Quellen, das dort abgefüllte Wasser wird schon seit mehr als hundert Jahren international exportiert.

 

 

Unsere Zufahrt zum Borjomi National Park wird durch eine Baustelle blockiert. Überhaupt sieht der ganze Ort so aus, als hätte es ihn bis vor einem halben Jahr noch nicht gegeben, so sehr wird er zur Zeit grundsaniert. Wir stellen fest, dass wir ca. ein Jahr zu früh hier her gekommen sind. Wenn die Straße und die anliegenden Hotels fertig sind, dann wird dieser Kurort einen Charme haben, der ähnlich sein wird wie Karlsbad in der Tschechei oder einige Orte im Schwarzwald.

 

 

Vor Betreten des National Parks kaufen wir uns an einem Straßenkiosk fünf Liter Plastikflaschen, um das wertvolle Wasser von Borjomi abzufüllen. Es sei sehr gut für das Herz, Leber, Galle, Nieren und den Darm. Warum also nicht für den Rest der Reise etwas auf Vorrat mitnehmen? Tia will außerdem eine Flasche für ihre Mutter abfüllen.

Der Park ist wunderschön, neben uns rauscht der Fluss über sein felsiges Bett, rechts und links ziehen sich die herbstlichen Bergketten am Flusstal entlang.

 

 

In dem Park befinden sich auch Fahrgewerke eines Vergnügungsparks, der allerdings zu dieser Jahreszeit schon geschlossen ist.

Es gibt zwei Quellen in Borjomi: eine mit warmen, sehr schwefeligen Wasser, und eine weitere mit etwas weniger schwefeligem, kalten Wasser, das sogar ein wenig Kohlensäure hat. Die kalte Quelle liegt direkt am Fluss, ein Rohr ragt aus dem Fluss hoch bis zu einer Plattform, wo man sich das Wasser abfüllen kann.

 

 

Es ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man versucht, nicht daran zu riechen, dann schmeckt es einigermaßen OK. Das ist halt so bei Dingen, die gesund sind, kennt man ja schon von Lebertran und Hustensaft.

Für 3 Lari kann man vom Ort mit einer sehr einfachen und sehr alten Gondelbahn hoch auf die Bergkette fahren und die Aussicht über das Tal von Borjomi geniessen.

 

 

Wir spazieren ein wenig um das Gondelgebäude herum und finden durch Zufall den Maschinenraum des Gondelbetriebs. Das Foto, was jetzt zu sehen ist, hat kein anderer vor der Fahrt nach unten gesehen, das hätte einige aus unserer Reisegruppe zu sehr verschreckt:

 

 

Museum von Borjomi

Das Museum von Borjomi steht als nächstes auf dem Programm. Ein für ein Museum relativ kleines Haus unweit vom National Park. Die Ausstellung zeigt einige Fundstücke aus der Gegend (Schmuckstücke, Tongefäße und Pfeilspitzen aus den letzten 5.000 Jahren), die Führerin erklärt auf Georgisch, Giorgi erklärt mit dem üblichen „Lost in Translation“-Effekt. Die Gruppe verteilt sich relativ schnell auf diverse Schauvitrinen, da es wenig Sinn macht, der Führung beizuwohnen, man erfährt eh wenig. In den oberen Stockwerken.

 

Die Festung von Achalziche.

Nach einem Mittagessen, fuhren wir weiter nach Alchaziche, einer riesigen Burg auf einem Berg entlang der Seidenstraße. Die aufwendige Restaurierung dieser Festung ist gerade erst vor einem Jahr beendet worden. Wieder ein Beweis dafür, wie sehr dieses Land touristisch im Aufbruch ist. Ich bin mir sicher, dass dieses Land in ein paar Jahren einen guten Platz auf der touristischen Landkarte dieser Region gefunden haben wird.

 

 

Wir haben Glück, es gibt eine Führerin, die sehr gut Deutsch spricht, sodass wir uns schon freuen, eine Führung ohne „Lost in Translation“-Effekt mitzumachen. Leider gibt es natürlich auch hier einen Haken. Wir sind viel zu spät hierhergekommen. Der innere Teil der Festung mit Museum und anderen interessanten Bereichen schliesst um 18 Uhr. Wir sind aber erst um 17:30h angekommen, da wir (mal wieder) erst gegen 16 Uhr zu Mittag gegessen haben.

 

 

Unsere Führerin bemüht sich sehr, uns innerhalb einer halben Stunde durch die Ausstellung des Museums zuführen. Hier gibt es – wie auch schon dem einen oder anderen Museum vorher – Tongefäße, Schmuck, Speer- und Pfeilspitzen aus den letzten 5.000 Jahren. Allerdings erfahren wir ohne den „Lost in Translation“-Effekt dieses Mal so viel mehr über die einzelnen Ausstellungsstücke, dass es hier besonders schade ist, dass wir so wenig Zeit mitgebracht haben.

 

 

Als wir zum innersten Teil der Burg weiterziehen wollten – die Führerin versprach uns eine fantastische Aussicht vom Burgturm – da wurde sie von einem der Wächter zurückgerufen und musste die Tour beenden. Sehr schade, denn das schwindende Abendlicht hätte ein paar sehr schöne Sonnenuntergangsbilder ermöglicht.

 

 

Daher mussten wir das Gelände verlassen und machten uns auf den Rückweg nach Tbilisi.

 

Print Friendly, PDF & Email

Fotos: Borjomi und Achalziche, 10.10.13

Der Wunschbaum

 

In Tbilisi, auf dem Weg von der alten Festung / Zitadelle in die Stadt hinab gibt es einen „Wunschbaum“. Dort sind an jedem Ast unzählige Taschentücher aus Stoff oder Papier verknotet, jedes Taschentuch entspricht einem Wunsch. Ausprobiert haben wir es nicht. Ebenso wenig haben wir verstanden, was an diesem kleinen Baum das Besondere gewesen sein soll.

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Bodbe, Signagi und Nafareuli

 

Die heutige Tour führte uns in den Norden von Georgien, teilweise sogar sehr nah an die russische Grenze.

 

 

Auf dem Weg konnte man die Schnee bedeckte Gebirgskette des großen Kaukasus sehen. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Dahinter liegen die russischen Staaten Dagestan und Tschetschenien.

 

 

Unsere erste Station war das Frauenkloster Bodbe. Hier befindet sich das Grab der heiligen Nino, die wesentlich zur Einführung des Christentums beigetragen hatte, in dem sie König Mirian III durch effektvolle Gebete im richtigen Augenblick von der Macht und Güte Gottes überzeugte, in dem sie die schwerkranke Gemahlin Königin Nana heilte.

 

 

Weiter unten am Berg ist die Sankt Nino Quelle. Eine Treppe mit ca. 130 Höhenmetern führt zur Quelle hinab. Da wir nicht wussten, wie weit wir hinabsteigen würden, wurde uns mit jeder weiteren Stufe bewusst, dass wir jeden Höhenmeter ja auch wieder hochsteigen müssen! Wer das regelmäßig macht braucht keine andere Sportart um fit zu bleiben.

 

 

Die St. Nino Quelle ist ein kleiner Raum in einem Steinhaus und besteht aus einem halbrunden Becken. Hier kann jeder nur mit einem Hemd bedeckt in das eiskalte Wasser steigen, danach ist man von allen Sünden befreit und soll auch wieder gesund werden. Tia und Alex haben das ausprobiert und gerade als Alex ins kalte Wasser stieg, konnte man sehr deutlich durch den Badevorhang hören, dass es wohl sehr kalt sein musste!

 

 

Nicht weit von Bodbe liegt Signagi, eine kleine gemütliche Stadt, wo wir das Ethnografische und Archäologische Museum von Georgien besucht haben. Hier wurden wir wieder von einer Museumsführerin durch die Ausstellung geführt, während Giorgi, unser eigener Führer „übersetzte“ (siehe Kurznotiz „Lost in Translation“). Die Ausstellung bestand im Prinzip aus zwei größeren Bereichen: eine Sammlung von Töpferwaren, Waffenteilen und Schmuckstücken aus diversen Epochen ab ca. 3.000 v.Chr., sowie einer Gemälde Sammlung von dem Maler Pirosmani, der vor allem mit seiner naiven Malerei berühmt wurde.

 

Auf dem Weg nach Nafareuli, unserer letzten Station für heute, haben wir die Wehrkirche Gremi besichtigt. Diese liegt auf einem Berg mit fantastischer Aussicht über eine Ebene, wo sich früher eine zur Kirche gehörige Stadt befand.

 

 

Wir wollten nur einen kleinen Teil der Wehrkirche besichtigen, für den man nichts zahlen musste. Allerdings hatte uns Giorgi nicht gesagt, bis wohin wir gehen durften, sodass einige, neugierigere von uns weitergingen um den Rest der Kirche und den Turm zu erkunden. Das führte zu etwas Ärger, da die Kirchenangehörigen nun den Eintrittspreis von uns verlangten und dabei sehr laut wurden – Giorgi war allerdings schon wieder auf dem Weg zum Bus, sodass Alex das selbst irgendwie regeln musste.

 

In Nafareuli besuchen wir ein Weingut und erleben ein weiteres Highlight unserer Reise. Wir bekommen nicht nur ein sagenhaftes Abendessen in einer Menge, die für die doppelte Anzahl gereicht hätte, mit Grillspießen mit Schweinefleisch und Karpfen, Teigtaschen mit Fleisch, Auberginen mit Wallnüssen, Austernpilzen und natürlich auch dem hervorragenden Wein des Weinguts.

 

 

Wir sehen auch, wie das typische georgische Brot gebacken wird. Der Ofen ist ein rundes Steingefäß, dass teilweise im Boden eingelassen ist. Am Boden des Steingefäßes wird ein Feuer gemacht und später mit einem nassen Tuch abgedeckt, sodass nur die heiße Glut übrig bleibt. Dann wird der Teig in runde Würste gerollt und an der Seite des Ofens festgedrückt. Später wird das Brot mit einem Haken und einem Schieber wieder herausgezogen. Wir durften das ebenfalls probieren und mussten feststellen, dass es in dem Ofen extrem heiß ist und man nicht viel Zeit hat, das Brot festzudrücken.

 

 

Wir haben auch gelernt, wie man Tschurtschxela selbst macht – eine süße, fruchtige Masse gefüllt mit Wallnusskernen, die man überall bei den kleinen Kiosken am Straßenrand kaufen kann. Natürlich gab es auch eine Weinprobe und uns wurde gezeigt, wie der Wein in Georgien in großen, im Fussboden eingelassenen Amphoren gemacht wird. Der Traubensaft wird samt Trauben und Kernen in die Amphoren geschüttet, nach einiger Zeit setzen sich die schweren Teile ab, während dessen setzt die Gärung ein. Sobald das geschehen ist, wird der Wein abgeschöpft und noch weitere 6 Monate gelagert, bis er fertig ist. Die abgesetzten Teile werden ebenfalls weiterverwertet, daraus entsteht „Tschatscha“, eine Art Grappa.

 

 

Zum Abschluss gab es das fantastische Abendessen. In Georgien ist es üblich, Gästen ein reichhaltiges Mahl zu bieten. Das haben wir heute am eigenen Leib erlebt! Die Menge, die sie uns aufgetischt haben, hätte für 20 Personen gereicht (und selbst dann hätten sie sicherlich noch nachgelegt). Es ist daher nicht unhöflich, sondern sogar gewollt, dass man nicht alles aufisst, was auf denn Tisch gestellt wird. Der Wein macht uns zunehmend heiter, sodass Wolfgang zum Schluss sogar auf dem völlig verstimmten Klavier spielte und Sören und Alex anfingen dazu zu tanzen.

 

Der Rückweg nach Tbilisi war lang und unser Fahrer hatte eine DVD eingelegt, damit wir auf dem Bildschirm im Bus die typischen Georgischen Tänze sehen können. Die meisten haben allerdings die Augen zugemacht und nach dem langen anstrengenden Tag ein wenig geschlafen.

 

Print Friendly, PDF & Email

Fotos: Bodbe, Signagi und Nafareuli, 09.10.13

RSS Abo
 RSS abonnieren
Werbung