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Spaziergang am Bund und Besuch der Pudong Skyline auf 474 Meter Höhe
Der Tag heute fängt früh an: wir treffen unsere Cousine um 9 Uhr morgens und machen uns auf den Weg, ein Ticket für den Hochgeschwindigkeits-Zug nach Beijing zu kaufen. Das kann man nicht überall kaufen, daher fahren wir mit dem Taxi zu einem Ticket-Office ein paar Kilometer von dem Universitätsgelände entfernt. Das Office ist ein unscheinbarer Laden in einer normalen Ladenzeile und alles ist auf chinesisch: die Fahrpläne, die Werbeplakate, auch der Verkäufer spricht nur chinesisch. Gottseidank spricht unsere Cousine ein wenig chinesisch und kauft die Tickets für uns.
Zurück laufen wir zu Fuß, da sich keine Taxis auftreiben lassen, sehen dadurch aber auch den Campus der Tongji Universität, den wir durchqueren müssen, um zurück zum Tongji Guesthouse zu gelangen.
Zurück im Guesthouse buchen wir noch rasch ein Hotel in Beijing, bevor wir uns wieder auf dem Weg in Richtung Bund machen, und den zweiten Teil des Tages mit Sightseeing verbringen.
Wir machen die zweite Reihe Fotos von der Pudonger Skyline, dieses Mal bei Tageslicht (und etwas später bei Sonnenuntergang). Der Bund ist wieder mal gerammelt voll mit chineischen/asiatischen Touris, die sich allesamt gegenseitg vor der Skyline fotografieren und alles blockieren.
Besuch ganz oben in der Skyline von Pudong
Heute wollen wir nach Pudong und haben zwei Möglichkeiten zur Auswahl, über den Huangpu zu kommen: mit der Fähre für wenige Yuan, oder in einer total bescheuertem, albernen Touristenbahn in einem Tunnel unter dem Fluß für 60 Yuan. Wir entscheiden uns natürlich für die alberne Touri-Bahn und werden für diese Entscheidung mit einer lächerlichen Lichtershow belohnt.
Wer Spaß an solch einem Quatsch hat, kann das natürlich ausprobieren, allen anderen raten wir dringend dazu, die Fähre zu nehmen!
In Pudong stehen seit kurzem extrem viele sehr hohe und moderne Wolkenkratzer, fast alles sind Banken. Die Skyline gibt es erst seit kurzem, weil erst ca. mitte der 90er Jahre angefangen wurde, die Sumpflandschaft westlich des Huangpu zu erschliessen. Bis dahin stand dort nichts. Gar nichts. Heute sieht das etwas anders aus.
Für ca. 120 bis 150 Yuan kann man auf den Hochhäusern die Aussicht auf die Stadt genießen. Zwei Möglichkeiten bieten sich hier an: der Oriental Pearl Tower und das Shanghai World Financial Center – auch Flaschenöffner genannt, aus schnell erkennbarem Grund.
Der Flaschenöffner bietet eine Aussichtsplattform im 100. Stockwerk auf 474 Metern Höhe, inkl. gläsernem Fußboden. Klar, dass wir uns dafür entscheiden. Der Fahrstuhl fährt uns mit einer Geschwindigkeit von 8 Metern pro Sekunde nach oben, man merkt es richtig in den Ohren. Die Aussicht im 100. Stock ist spektakulär und wir haben Glück, dass man heute einigermaßen weit sehen kann. Zwar verschwindet auch heute der Horizont in einer Dunstglocke, dennoch kann man sehen, wie weit sich die Stadt mit seinen Wohntürmen und Hochhäusern in die Ferne zieht. Die Stadt ist wirklich gigantisch.
Wir machen die üblichen Touri-Fotos, werden von einem Chinesen gefragt, ob wir mit auf sein Bild kommen können und posieren für dessen Urlaubsfoto – und sind gespannt, in welchem Fotoalbum oder welcher Flickr-Fotosammlung wir auftauchen werden.
Nach diesem Höhenflug vertreiben wir uns die Zeit von Sonnenuntergang bis zum Abend am Bund, spazieren einmal auf und ab und gehen in eine Bar in einem alten Leuchtturm, wo wir auf den Start der Lichtershow warten.
In einem Kiosk am Bund entdecken wir eine neue Ausprägung chinesischer „Merkwürdigkeiten“. Neben den uns bekannten Snacks (für Asien), wie zum Beispiel Beuteln mit Sonnenblumenkernen, gibt es hier auch Hühnerfüße und getrocknete Fische in Beuteln:
Die Versuchung ist groß, ein paar davon zu kaufen um sie Freunden, Verwandten und Kollegen bei nächster Gelegenheit als „Partysnack“ anzubieten.
Abends sind wir mit demselbem Ex-Kollegen verabredet, den wir bereits in Saigon getroffen haben – er lebt mittleweile in Shanghai. Wir treffen uns in dem Restaurant „Lost Heaven“ in einer Querstraße zum Bund und essen ein Sammelsurium leckerer chinesischer Köstlichkeiten ohne böse Überraschungen und trinken zum Abschluss des Abends einen Cocktail in El Coctel in der French Concession.
Teezeremonie im Yu Yuan Teehaus, Spaziergang durch den Yu Yuan Garten und die Altstadt
Ungefähr 1 km südlich von der East Nanjing Road fängt die Altstadt von Shanghai an. Gleich im nördlichen Teil der Altstadt wartet die erste große Touristenattraktion auf uns: Der Yu Yuan Garten und das angrenzende aus mehreren Gassen bestehende Shopping Center im alten architektonischen Stil. Natürlich kann man in den Läden sämtliche Varianten des hiesigen Touri-Gedöns kaufen: Fächer, Jade-Skulpturen, Buddha Figuren, Mah-Jong Spiele, Namensstempel, Ess-Stäbchen, Kalligraphie-Pinsel und vieles mehr.
In der Mitte des Gassengewirrs befindet sich das alte Yu Yuan Teehaus in der Mitte eines Sees – nur zu erreichen, in dem man über eine Brücke geht, die sich im Zickzack über das Wasser schlängelt. Böse Geister können sich nur geradeaus bewegen, sodass man in dem Teehaus sicher ist. Ich denke darüber nach, den Gang zu meinem Büro ebenfalls in ein Zickzack zu ändern.
Teezermonie im Yu Yuan Teehaus
Rund um das Teehaus schlängeln sich Massen an chinesischen Touristen über die Brücke, das Teehaus ist jedoch alles andere als voll, wir beschließen einen Tee zu trinken. Mit 68 Yuan pro Nase (8,50 Euro) ist es nicht so teuer, wie wir befürchtet hatten. Zudem bekommen wir kontinuierlich heißes Wasser nachgeschenkt. Die Tee-Zeremonienmeisterin erklärt uns verschiedene Teesorten, wir suchen uns einen grünen und einen Jasmin Tee aus. Später macht sie uns noch einen dritten Tee – eine aufquellende gelbe Blume, deren Namen wir nicht behalten haben.
Der Tee wird in eine Kanne gegeben, der erste Aufguss wird jedoch weggekippt, er dient lediglich dazu, dass sich die Blüten und die Blätter öffnen. Danach bleibt der Tee für lange Zeit darin – es wird lediglich immer weiteres heißes Wasser nachgegossen. So schmeckt jeder neue Aufguss etwas anders. Wir bemerken übrigens auch anderswo, dass die Chinesen gerne Thermoskannen aus Glas dabei haben, in denen Tee mit ganzen Teeblätter enthalten ist, sodass sie einfach nur Wasser nachfüllen müssen.
Wir trinken den Tee aus winzigen kleinen Schälchen und nach der Touri-Hektik außerhalb des Teehauses genießen wir die relative Ruhe mit der Tee-Zeremonie. Es gibt ein altes chinesisches Sprichwort „Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergißt.“ – und genauso fühlen wir uns. Am Tisch neben uns sitzen zwei westliche Damen, die zu ihrem Tee merkwürdige dunkelbraune fleckige Eier essen. Wir lehnen das Angebot zu probieren dankend ab.
Spaziergang durch den Yu Yuan Garden
Nach der Teezeremonie gehen wir weiter zum Yu Yuan Garden, der 40 Yuan Eintritt kostet, immerhin 5 Euro. Man verliert schnell das Gefühl für die Preise. Der Garten wurde 1577, in der Ming Dynastie erbaut und ist ein faszinierendes Labyrinth von Steinformationen, Gebäuden sowie Teichen mit Goldfischen. Der Name bedeutet „angenehm, zufriedenstellend“ und genau das strahlt der Garten aus, eine Oase der Ruhe inmitten der hektischen Stadt.
Wir verbringen eine ganze Zeit damit, einfach nur in dem Garten gemütlich herum zuspazieren. Bemerkenswert sind ebenfalls die Drachen auf den Mauern und an den Dächern, wie auch die Zinnsoldaten, die auf einigen Dächern „das Haus bewachen“.
Nach dem ausgedehnten Spaziergang ist es fast 16 Uhr und uns hängt der Magen in den Kniekehlen, weil wir noch nicht einmal gefrühstückt haben. Weil wir so hungrig sind, verzichten wir auf Experimente und essen in dem westlichen Restaurant mit den goldenen Bögen.
Erkundung der Shanghaier Altstadt
Der Yu Yuan Garten liegt direkt nördlich der Altstadt von Shanghai, sodass wir nach dem Mittagessen in Richtung Süden gehen. Anfangs sind wir verwirrt, weil wir nur Hochhäuser sehen – etwas später stellen wir fest, dass die niedrigen Häuser der Altstadt komplett von den Hochhäusern umzingelt sind.
Sobald wir die Altstadt betreten, sehen wir ein ähnliches Bild, wie wir es in Chinatown in Bangkok gesehen haben: schmutzige, enge Gassen, der ständige Geruch von Essen, sowie Menschen, die auf der Straße entweder Mah Jong spielen oder Essen kochen.
Natürlich gibt es auch einen Markt mit den üblichen Fleischhändlern, die ihre Ware ungekühlt im Freien anbieten, Geflügelhändlern, die Hühner und Tauben in einen engen Käfig einsperren, sowie Fischhändlern, die lebendige Fische in Styropor-Kisten aufbewahren. Was wir hier zum ersten mal so richtig wahrnehmen sind Marktstände mit Entenköpfen, Hühnerfüße und ähnlichen Klischees.
Nach einer Weile scheint sich die Kulisse zu wiederholen und wir beschliessen, wieder nach Norden in Richtung Nanjing Road zurückzugehen, ahnen allerdings erst nach einer ganzen Weile, wie weit südlich es uns schon verschlagen hat. Wir staunen über die vielen Wohnburgen, die es überall in Shanghai gibt und das Stadtbild prägen.
In der Nähe der Nanjing Road brennen unsere Fußsohlen und wir finden nach längerer Suche auf der Nanjing Road eine Bar mit Tischen direkt in der Fußgängerzone, was dazu führt, dass wir gut „Leute gucken“ können, aber auch ständig die freien Händler verscheuchen müssen.
Abends gehen wir in der „French Concession“ – einem Viertel etwas weiter westlich vom Bund – das erste Mal so richtig chinesisch essen. Schön scharf und teilweise gewöhnungsbedürftig: Die Shrimps werden mit allem drum und dran gegessen, die Ente besteht nur aus Knochen mit 3 Gramm Fleisch dran.
Ankunft in Shanghai
Nach 23 Stunden Flug inkl. 5 Std. Aufenthalt in Dubai kommen wir in Shanghai an. Den Flughafen von Dubai und dessen völlig überteuerten Preise kennen wir nun bereits von der Vietnam und der Bali Reise, akzeptieren das allerdings als einen Teil des Geschäftsmodells der Emirates Fluglinien.
Die ersten Schritte in China sind einfach. Passkontrolle, Gepäck abholen, keine Zollkontrolle, fertig. Den Service der Passkontrolle kann man sogar per Knopfdruck eines „Smilie-Votings“ bewerten – wir fragen uns allerdings, wer sich an dieser Stelle traut, nicht die volle Punktzahl zu geben?
Vom Flughafen werden wir von unserer Cousine abgeholt, die seit fast einem Jahr in Shanghai wohnt. Somit konnten wir auch die Sprachbarriere mit dem Taxifahrer umgehen. Witzigerweise haben die Taxifahrer eine ganz andere Barriere im Auto: hinten und zum Beifahrersitz hin sind die Fahrer mit einer Plexiglaswand vor den Fahrgästen geschützt. Lautsprecherdurchsagen wie in einem Linienbus gibt es allerdings (noch) nicht.
Da unsere Cousine an der Tongji Universität promoviert, hat sie uns ein Zimmer im Tongji Guest House organisiert. Es befindet sich, wie der Name schon suggeriert auf dem Uni-Gelände, etwas nördlich des Zentrums von Shanghai.
Mit der Metro sind es ca. 5 Stationen, bzw. 10 Minuten mit dem Taxi bis zur East Nanjing Rd., einer der Haupteinkaufsstrassen.
Das Guest House ist preislich im Mittelfeld angesiedelt (ca. 50 Euro für ein DZ), mit Breitband-LAN Anschluss auf dem Zimmer und WLAN in der Lobby. Frühstück bis 9 Uhr – das werden wir vermutlich nicht jeden Tag schaffen.
Da wir sehr spät in Shanghai angekommen sind, gehen wir nur noch zum Kiosk um die Ecke und kaufen uns 2 Flaschen Wasser für’s Zimmer und trinken zu dritt ein Suntory Bier als Begrüßung und fallen schlussendlich todmüde zu Bett.
Morgen geht’s zur East Nanjing Rd. und zum Bund, ein erster Spaziergang durch Shanghai.
Die nächste Reise ist gebucht: es geht nach China.
Die nächste Reise ist gebucht! Es geht ein weiteres Mal nach Asien, ein Kontinent, wo es noch sehr viel zu entdecken gibt. Nach Thailand, Kambodscha, Vietnam und Indonesien (Bali) ist jetzt das große Reich der Mitte unser nächstes Reiseziel.
Wir haben dieses Mal nur zwei Wochen Zeit und werden daher lediglich zwei Städte besuchen: Shanghai und Peking. In Shanghai studiert unsere Cousine, nach Peking sind es letztendlich nur 4,5 Stunden mit dem Transrapid Schnellzug (es gibt anscheinend doch keine Transrapidstrecke nach Peking).
Klar ist, dass das nur ein ganz kleiner Ausschnitt dieses großen Landes ist und wir sicherlich noch mal wiederkommen müssen, um all die anderen Ecken und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. In zwei Wochen wird man allerdings schon einiges in Shanghai und Peking (plus der jeweiligen Umgebung) sehen können.
Insofern ein Aufruf: wer Tipps hat, was man in diesen beiden Städten oder deren Umgebung gesehen haben sollte, teile sie uns bitte mit!
Rückreise via Sanur, Bali und Singapur.
Am 12. nehmen wir das Speedboat von Gili Trawangan nach Sanur auf Bali und treten damit unsere Rückreise an. Wir fliegen am 13. (Freitag, der 13.!)) sehr früh von Denpasar aus los und wollen daher die letzte Nacht in der Nähe des Flughafens verbringen. Diese Speedboats fahren ca. 27 Knoten oder 50 km/h, was bei wenig Wellengang Spaßmacht, bei mehr Wellengang allerdings etwas unruhig wird…
Sanur ist ebenfalls im Süden Balis, allerdings auf der Ostseite und damit nicht so stark vom Kuta-Tourismus befallen, wie, naja, Kuta eben. Dennoch kommt es uns sehr touristisch vor. Wir machen einen Spaziergang an der Strandpromenade und laufen an einem schicken Hotelresort nach dem anderen vorbei.
Es ist ungewöhnlich ruhig, da wir entweder die falsche Tageszeit oder Jahreszeit (oder beides) erwischt haben. Aber wenn hier alle Tische, Liegestühle und Barhocker besetzt sein würden, dann wäre Sanur ebenfalls ein extremer Touri-Ort. Vielleicht etwas ruhiger und gesetzter als Kuta, aber dennoch nicht das, was wir uns unter einem schönen Ort vorstellen. Die Gilis, oder sogar Padang Bai haben uns sehr viel besser gefallen.
Unterwegs stoßen wir auf einen Nachtmarkt, der etwas abseits der Hauptstraße geöffnet hat. Hier gibt es natürlich den ganze Touristen-Krims-Krams, es gibt aber auch viele Stände, die man eher als Imbissbude bezeichnen müsste. Einige haben wieder diese typischen Plastikhocker auf denen die Gäste sitzen – erinnert uns stark an Vietnam. Der einzige Unterschied: die Hocker hier sind nicht so klein wie die in Vietnam.
Da wir am nächsten Morgen um 5:30h aufstehen müssen, trinken wir nur noch ein Bier am Strand, gehen etwas essen und sind sehr früh in unserem Bungalow im Flashbacks Hotel im Bett.
Am 13.04. geht es, wie erwähnt um 6:30h los in Richtung Flughafen. Wir fliegen zurück nach Singapur, wo wir noch einen halben Tag verbringen. Wir hatten das absichtlich so geplant, damit wir auf der Rückreise etwas Puffer haben, um z.B. noch mal etwas in Singapur einzukaufen. Leider hat sich schon auf dem Hinweg herausgestellt, dass die Dinge, die uns interessieren, hier genauso teuer sind wie in Europa. Daher verbringen wir einige Zeit im Starbucks, laufen später noch ein wenig durch die City und treffen abends nochmals den Bekannten aus Hamburg.
Gili Inseln: Kurznotizen.
Einige kurze Notizen, die kein eigenen Blogbeitrag rechtfertigen…
Die Dreamdivers sind ein hervorragendes Resort und sehr zu empfehlen. Gute Unterkunft, freundliche Mitarbeiter, Gute Ausbilder, gutes Equipment, tolle Dive Guides, die die Tauchgebiete sehr gut zu kennen scheinen (und wissen, wo jeder Fisch wohnt). Das Restaurant wird von einem Italiener gemanaged, was man daran merkt, dass es erstklassige Pasta gibt. (Wir sind nicht in der Lage, 3 Wochen lang ausschließlich asiatische Speisen zu essen.) Das Resort liegt relativ zentral innerhalb der Party-Meile. Und der Blick vom Balkon unseres Zimmers ist natürlich sagenhaft.
(Ja, das obere Bild hatten wir schon…)
Wir treffen Rolf aus Deutschland. Er ist nicht nur sehr erfahrener Taucher, der uns damit beeindruckt, unter Wasser quasi gar nicht atmen zu müssen und regelmäßig mit 100 Bar wieder an die Oberfläche kommt. Er hat mit Alexander und Christian auch die „Tauchertaufe“ durchgeführt. Und die funktioniert so: Eine abgeschnittene Plastikflasche wird als Trichter auf einen Schnorchel gepresst. Der frisch gebackene PADI Diver bekommt eine Tauchermaske auf, sodass er nicht durch die Nase atmen kann. Und dann wird eine Flasche Bier in den Schnorchel gekippt, die in einem Zug, ohne zu atmen, ausgetrunken werden muss. Schadenfreude pur für alle Zuschauer.
Auch hier, wie so oft in Asien, gibt es ein „Fish-Spa“. Man steckt seine Füße rein und kann sich 15 Minuten lang von kleinen Fischen „massieren“ lassen. Es kitzelt fürchterlich, nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber daran. Christian hat das ausprobiert, schaute in den ersten 10 Sekunden etwas gequält drein und hatte danach die saubersten Füße seit Reiseantritt.
Natürlich gibt es auch dieser Insel ständig frischen Fisch. Fast alle Restaurants an der „Hauptstraße“ stellen abends Tresen mit frischem Fisch auf Eis an die Straße, umd Werbung für die Abendkarte zu machen. Sieht alles sehr lecker aus, auch wenn man das Gefühl hat, einigen Tieren wenige Stunden zuvor noch bei den Korallenriffen persönlich begegnet zu sein.
In der Fotogalerie dieses Reiseabschnitts befinden sich noch ein paar neue Bilder.
Tauchen bei den Gili Inseln
Der letzte Tag auf Gili Trawangan, die letzten Tauchgänge für diesen Urlaub. Wir tauchen das erste Mal zu dritt und haben uns eine Kamera geliehen um ein paar Bilder unter Wasser zu machen. Die Zahl und Artenvielfalt der Fische in den Riffen hier ist unglaublich.
Wir haben die Kamera für zwei Tauchgänge und schiessen jede Menge Fotos. Hinzu kommen Fotos von einem unserer Dive-Buddies, der ein sehr viel professionelleres Equipment hat. Denn mit der kleinen Casio, die wir nutzen, sind die Fotos sehr blaustichig und für eine gute Nachbearbeitung fehlt uns hier die notwendige Software.
Die imposantesten Sichtungen zu erst – ein Riff-Hai, an den sich Roland bis auf wenige Meter herantraut, auch wenn es auf dem Foto nicht so aussieht:
Der Hai schlief auf dem Meeresgrund. Erst, als Roland bis auf ca. 3 Meter herangeschwommen ist, wacht er auf und schwimmt langsam weg.
Seeschildkröten sind hier allgegenwärtig. Man muss sich schon wundern, wenn man auf einem Tauchgang keine zu Gesicht bekommt:
Auch dieser Seeschildkröte konnten wir uns bis auf ca. 1 Meter näher, bevor sie sich davon machte.
Natürlich haben wir auch einige „kleinere“ Fische gesehen, hier zum Beispiel eine Muräne:
Viele Fischarten können sich extrem gut tarnen. Sepia (gehören zu den Tintenfischen) können die Farbe entsprechend des Untergrundes anpassen (und das auch als mehrfarbiges Muster). Klitzekleine Seepferdchen hängen sich an die Astspitzen von Korallen und sind dann nicht mehr als einzelnes Lebewesen erkennbar.
Am beeindruckendsten ist aber die Tarnung vom Steinfisch. Wir schweben teilweise 30 Zentimeter über diesen Fischen und können sie fast nicht erkennen. Ohne unseren Dive Guide hätte wir sie gar nicht gesehen.
Vieles andere, was wir gesehen haben, wird im nächsten Post in der Gallerie zu sehen sein. Schnecken, Lobster, viele andere „bunte Fische“, Korallen, etc. Es ist eine fazinierende Welt, nachdem wir das Austarieren einigermaßen beherrschen, schweben wir begeistert an den Korallenriffen entlang – die Strömung macht oft die meiste Arbeit für uns.
Tauchen auf den Gili Inseln ist fantastisch. Es stimmt zwar, die Korallenriffe sind immer noch nicht wieder komplett „aufgeforstet“. Bis vor wenigen Jahren wurde hier noch mit Dynamit gefischt, und einige Tauchpunkte sehen aus wie eine trostlose Einöde toter und zerstörter Korallen. Dann hat die Indonesische Regierung das Dynamitfischen verboten und ein „Aufforstungsprogramm“ gestartet. Überall im Wasser sieht man große Stahlkäfige, durch die eine geringe Stromspannung fliesst – daran setzen sich so langsam wieder Korallen fest. Auch wir müssen jeder 50.000 Indonesische Rupien (ca. 3-4 Euro) für dieses Programm zahlen, weil wir tauchen wollen.
Aber es gibt auch viele Tauchpunkte, die noch wunderschöne Felsen- und Korallenformationen aufweisen.
Nach ca. 7 Tagen mit 12 Tauchgängen, 2x erfolgreich bestandenen PADI Scheinen fällt es uns schwer, uns von diesem Sport für dieses Mal zu trennen. Mal schauen, wo wir drei das nächste mal abtauchen.
Gili Islands: Advanced Open Water Diver bestanden!
Bestanden! Nach intensiven 5 Tagen und 9 Tauchgängen haben Christian und Alexander ihren Open Water und Advanced Open Water Diver Schein in der Tasche.
Neben Deep Dive und Multi-Level Tauchen stand auch ein Night Dive im Programm, an dem Roland ebenfalls teilnahm. Nachts sieht man angeblich andere Arten von Fischen und Getier, allerdings hatten wir etwas Pech und haben davon so gut wie nichts gesehen. Dennoch war es faszinierend bei kompletter Dunkelheit, lediglich mit einer Taschenlampe bewaffnet, durch die Korallen zu schweben. Ein zweites (oder in Roland’s Fall: drittes) Mal wollen wir solch einen Night Dive aber nicht machen, dazu war es uns unten dann doch zu unangenehm – und schlichtweg zu langweilig.
Jetzt können die „drei Dreamdiver“ endlich zusammen Fundives unternehmen. Das wird das Programm für die nächsten Tage. Am 11. April werden wir auch eine Kamera ausleihen und endlich Unterwasserfotos machen. Es gibt dort unten unglaublich viel, das man fotografieren sollte: riesige Seeschildkröten, Muränen, Stachelrochen, Haie (teilweise bis zu 1,63 Meter lang!). Daher folgen detailliertere Berichte über das Unterwasserleben, sobald wir die Fotos dafür haben. Daumen drücken, dass wir auf den Tauchgängen dann genauso viel Glück haben und genauso viel sehen.
Einen weiteren Nebeneffekt haben die ganzen Ausfahrten zum Tauchen: Wir können unsere Tauschschule von der Wasserseite fotografieren:
Auf dem Bild kann man sogar unseren Balkon sehen, auf der rechten Seite des Gebäudes. Abends kann man herrlich im Restaurant des Hotels direkt am Strand etwas essen und den Vollmond genießen.
Am 9. April abends ist im benachbarten Tauchresort die „Montags-Party“. Es gibt Montags, Mittwochs uns Freitags Parties in immer den gleichen Locations. Montags ist unser Nachbar dran, was bedeutet, dass unser Hotelzimmer keine 10 Meter Luftlinie von der Party liegt. Da wir schon absehen können, dass wir wegen der lauten Musik eh nicht früh schlafen werden, gehen wir eben hin und feiern mit. Morgen vormittag wollen wir sowieso einen Tauchgang aussetzen, da Christian und Alexander eine Pause nach den intensiven letzten Tagen machen wollen.