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Hue, alte Kaiserstadt und Zitadelle

Nach einer sehr unruhigen, lauten und rumpeligen Fahrt mit dem Nachtzug sind wir heute in Hue angekommen. Die Eisenbahnen hier sind in einem Zustand, der in Deutschland nicht mehr zugelassen werden würde.

Wir waren jedoch froh, auf Betten, ohne weitere Mitreisende im Abteil zu reisen (statt, z.B. im Bus). Mehr als 60km/h sind wir aber mit Sicherheit auch nicht gefahren, dazu waren die Schienen viel zu uneben und rumpelig.

Am nächsten Morgen konnten wir sogar ein wenig von der Landschaft sehen.

Die Ankunft in Hue war ein wenig stressig, weil uns wieder jede Menge „Spam“ erwartete – in Form von Taxi- und Mopedtaxi-Fahrern, die alle merkten, dass wir etwas orientierungslos aus dem Bahnhof stapften.

Wir hatten bereits ein Hotel gebucht, suchten also nur noch nach einem Taxi. Die Taxifahrer hatten alle ein „Familienhotel“, für das sie Gäste suchten. Somit waren wir sofort von einer Wolke von Taxifahrern mit wedelnden Flyern umgeben, die wir nur mühselig wieder loswerden konnten. Das ist Spam, wenn man mich fragt 🙂

Auch der Taxifahrer, der uns lediglich gemäß Taxameter zu unserem gebuchten Hotel fahren sollte, hielt erst mal bei einem anderen Hotel, das sehr ähnlich hieß, bevor er uns endlich beim richtigen Hotel absetzte. Bevor er beim ersten Hotel vorfuhr telefonierte er noch, vermutlich hat er sie vorgewarnt sich so zu verhalten, als hätten wir dort gebucht.

Vom Hotel aus ging es fast sofort weiter zur alten Zitadelle, das Highlight von Hue. Das ganze Gebiet ist riesig, hat einen Umfang von 10km und war insbesondere im 19. Jahrhundert Sitz der Kaiser. Im Vietnamkrieg wurde viel zerstört, nach 1975 interessierte sich im sozialistischen Vietnam kaum jemand für den Wiederaufbau „feudaler“ Gebäude. Erst als man es als Einnahmequelle durch Tourismus erkannte, fing der Aufbau wieder an.

Das ganze Gebiet ist teilweise noch gut erhalten, teilweise nicht, und teilweise wieder aufgebaut.

Hier in Hue ist es bereits deutlich wärmer als im Norden, der Spaziergang durch die Tempel- und Palastanlagen dadurch etwas mühseliger – und überhaupt: irgendwie fangen diese Dinge an, sich immer mehr zu gleichen.

Wir beschliessen, morgen nach Hoi An und dann ggf. Mui Ne weiterzufahren, und ein paar Tage „Chill-Programm“ zu starten, bevor wir rund um Saigon und dem Mekong Delta die letzten Sehenswürdigkeiten besichtigen. Es verbleiben uns immer noch sage und schreibe 8 Tage, die wir verplanen können.

Hanoi (dieses Mal bei Sonnenschein)

Wir haben letztendlich die Zugfahrt gestern abend ausfallen lassen, damit ich heute doch noch zur Internationalen Klinik hier in Hanoi gehen konnte. Das Krankenhaus in Ha Long City machte keinen sehr vertraunswürdigen Eindruck, die Meute an Schwestern und Ärzten schien ratlos, und als ich mich auf die Liege legte um mich untersuchen zu lassen konnte ich an der Decke Schimmel sehen. In der internationalen Klinik Hanoi ging die Untersuchung schnell, ein kompetent wirkender Franzose untersuchte mich und nach ca. 45 Minuten waren wir wieder draußen.

Zwar haben wir dadurch unerwartet einen Tag mehr in Hanoi verbracht, als ursprünglich gedacht, konnten die Stadt so aber auch bei bestem Sonnenschein bewundern.

In einer der Gassen stellten wir fest, dass die Polizei doch ab und an für Ordnung sorgt – das aber gleich sehr drastisch. Die kleinen Läden haben auf dem Gehweg alle eine weiße Linie, die den Ausstellungsbereich eingrenzen soll. Aber natürlich stellen alle ihre Waren soweit wie möglich auf den Gehweg, entweder bis ganz zur Straße oder bis zu den parkenden Mofas.
Also fährt ein kleiner Trupp mit Transporter und 5-6 Polizisten durch die Gassen uns beschlagnahmt einfach alles, was sich vor der weißen Linie befindet.

Zum Schluss kaufte ich doch noch ein T-Shirt auf offener Straße – und habe vermutlich viel zu viel bezahlt, denn auf einmal kamen auch alle anderen Straßenhändler an und wollten mir etwas verkaufen. Eine Dame wurde regelrecht sauer, weil ich ihr keinen Hut abkaufen wollte…

Heute Abend geht’s endlich mit dem Nachtzug nach Hue.

Hanoi, Ho Chi Minh Mausoleum, Westsee, Literaturtempel und französisches Viertel

Wenn wir im Reiseführer nachgesehen hätten, dann wären wir heute früher zum Ho Chi Minh Mausoleum gefahren. Die Öffnungszeiten sind anscheinend dazu gedacht, Touristen wie uns fern zu halten: 7:30 bis 10:30 Uhr morgens. Den Rest des Tages hat es geschlossen! Wir kamen natürlich erst gegen 13 Uhr dort an und konnten es somit nur noch von außen sehen.

Somit sind wir lediglich einmal drumherumgelaufen (mehr Bilder in der Gallerie von heute) und haben die sozialistische Prachtpralerei des gigantischen Mausoleums und des riesigen Platzes davor bewundert, bevor wir und zum zweiten Programmpunkt aufgemacht haben.

Etwas weiter nördlich befindet sich der Westsee mit der Tran Quoc Pagode, der ältesten Pagode der Stadt. Sie liegt auf einer kleinen Insel am Südwestufer des Sees und hat einen kleinen, durch viele Reiseführer bekannten Turm.

Während wir auf dem Gelände der Pagode entlang schlenderten und viele Fotos machten, wurden wir sogar Zeuge eine kleinen Gottesdienstes (wenn sie das hier überhaupt so nennen).

Auch sehr kurios: an einigen der Altare (wenn man auch das hier so nennt) stehen kleine Türme mit 7up oder Coladosen. Warum auch immer…

Vom Westsee aus sind wir zurück nach Süden gelaufen, nochmals am Mausoleum vorbei bis zum Literaturtempel. Über mehrere Innenhöfe zieht sich dieser sehr chinesisch anmutende Tempel über mehrere Häuserblocks und könnte eine Oase der Ruhe und des Meditierens sein. Leider ist das ständige Hupen und Knarren der Mofas auch hier immer noch zu hören. Dennoch eine sehr schöne Anlage mitten in einer so unruhigen, hektischen Stadt.

Das Eingangstor zum Literaturtempel.

Chinesisch anmutende Lampions.

Einer der Innenhöfe des Tempels.

Was uns mittlerweile zum wiederholten Male auffällt: Die Leute werfen offensichtlich überall Geldspenden hin oder rein. Im Tempel standen mehrere Glasvitrinen, die an der einen oder anderen Stelle nicht komplett abgedichtet waren. In diese Schlitze haben die Vietnamesen Geldscheine geworfen, meistens hunderter oder tausender (zum Vergleich: 27.000 Vietnamesische Dong sind 1 Euro). Auch auf dieses Dach werfen sie ihre Spenden:

Bei den „Altaren“ der alten Pagode wurde das Thema Spenden im übrigen etwas professioneller, auch für größere Summen umgesetzt:

Vom Literaturtempel aus sind wir zum Frazösischen Viertel südlich der Altstadt gefahren. In Hanoi Taxi zu fahren ist gar nicht so teuer – man fährt durch die halbe (Innen-) Stadt für unter 2 Euro. Viel nervenaufreibender sind die Schwärme von Mofas um einen herum. Ständig hat man das Gefühl, der Taxifahrer schiebt den Mofa-Fahrer der direkt neben mir an der Fensterscheibe zu kleben scheint einfach zur Seite.

Gehupt wird in einer Tour mit unterschiedlichsten Signalen, als gäbe es tatsächlich eine einheitliche Hupsprache in Hanoi. Gut ist: irgendwann ist das Gehupe einfach Teil der gesamten, immensen Geräuschkullisse und man nimmt es nicht mehr so recht wahr.

Das Französische Viertel besteht aus eher schachbrettartig angeordneten Alleen mit Bäumen und vielen Prachtbauten im Kolonialstil. Wir haben uns an der alten, wirklich schönen Oper raussetzen lassen, die Straßen jedoch, die wir anschliessend entlang gegangen sind, waren relativ langweilig. Wir sind jedoch nicht besonders weit gekommen, da uns nach all der Lauferei der letzten Tage die Füße wehtun.

Auch in diesem Viertel gab es wieder typisch vietnamesische „Cafes“: große Gruppen von Vietnamesen in dicken Jacken, die auf kleinen halbhohen Schemeln sitzen, Tee trinken und Sonnenblumenkerne aufpulen und essen. Wirklich erstaunlich: Die Bürgersteige sind voll von Sonnenblumenkernschalen (wenn sie nicht gerade von Mofas blockiert werden).


(Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgangen sein, dass das Foto von gestern ist – die Cafes im Französischen Viertel sahen aber genau so aus.)

Morgen früh holt uns der Bus zur Halong Bucht ab, die nächsten zwei Tage sind wir auf einer „Dschunke“ (auf Englisch: „Junk“) unterwegs und werden vermutlich kein Internetzugang haben. Daher wird es das nächste Update erst am 26. oder 27. Februar geben.

Hanoi, Anreise und Altstadt

Hanoi ist hektisch, laut, eng und wirr – und dennoch irgendwie sympathisch. Das Wetter lässt allerdings zu wünschen übrig. Die Wolken hängen so tief, dass wir bei der Landung erst kurz vor Touchdown den Boden sehen konnten. Es nieselt und ist „kühl“ – sprich angenehme 18-20 Grad. Kalt genug, dass die Vietnamesen bereits dicke Jacken, Handschuhe und Schals tragen, während mein Bruder und ich uns im Kapuzenpulli ganz wohl fühlen.

Die Anreise war etwas anstrengend – da unser Flug nach Hanoi mit AirAsia bereits um 6:50h von Bangkok abflog, mussten wir mitten in der Nacht um 4 Uhr aufstehen. Beim Auschecken trafen wir an der Rezeption einen Leidensgenossen aus Österreich, der dieselbe Route hatte und bis Hanoi unser Reiseabschnittsgefährte wurde.
Gegen 11 Uhr kamen wir nach einer einstündigen Fahrt vom Flughafen in Hanoi an und wurden vom Lucky 2 Hotel empfangen. Das Hotel ist großartig. Sehr saubere schöne Zimmer, Balkon zur engen Gasse raus, wir sind im 3. Stock, da hat man schon ein wenig Blick.

Das Zimmer hat zudem eine gekühlte Minibar, einen Fernseher und einen PC mit Internetanschluss. Das ist relativ viel Luxus für $30,- für das Zimmer.

Achja: WLAN gibt es auch, auf jeder zweiten Etage steht mitten im Flur ein Router:

Das erste, was wir unternommen haben, war die Buchung der nächsten 2 Etappen: eine 2 Tages Tour zur Halong Bucht (geht übermorgen los) und dann direkt im Anschluss eine Zugfahrt über Nacht nach Hue.

Erst dann haben wir uns ins Verkehrsgetümmel gewagt, im wahrsten Sinne, haben die Altstadt erkundet und den Hoan Kiem See (ich erspare uns mal ein naheliegendes, schlechtes Wortspiel) besucht. Auf dem See gibt es eine Insel mit dem Ngoc Son Tempel, den wir für sage und schreibe 10.000 Dong Eintritt besuchten. (Kurze Fußnote: einmal zum Geldautomaten gehen, Bargeld für 2 Tage abheben, und schon ist man Millionär – das geht schnell beim Vietnamischen Dong!)

Die Altstadt ist ein Gewirr aus engen Straßen, dünnen, teilweise nur wenige Meter breiten Häusern und viel zu vielen Mofa Fahrern, die den gesamten Stadtteil mit einem unglaublichen Hupkonzert beschallen.

Die Häuser sind so dünn und eng gebaut, damit möglichst viele Familien Ladenflächen zur Straße nutzen können. Bezeichnend ist auch die Tatsache, dass in den Straßen meist Händler mit ähnlichen Produkten sitzen. In einer Straße gibt es nur Klamotten, viele hundert Meter lang, in anderen nur Schmuck, Holzschnitzereien oder Büro- und Schreibbedarf. Das resultiert noch aus der Historie, dass sich die Zünfte so organisiert haben.

Der Verkehr hier in Hanoi ist wirr, hektisch, scheint keinen klaren Regeln zu folgen – rote Ampeln werden z.B. lediglich wie gutgemeinte Ratschläge behandelt – und wenn man nicht selbstsicher einfach losläuft, um eine Straße mit endlosen Ketten von Mofa-Fahrern zu überqueren, dann wird man endlos warten.
Wenn man allerdings ohne zu Zögern losläuft, mit gleichbleibender Geschwindigkeit die Straße überquert, dann fahren die Mofas und Autos einfach um einen herum. Faszinierend und total simpel, wenn man sich traut. Helmpflicht: gibt’s anscheinend nur für die erwachsenen Fahrer. Mitfahrende Kinder tragen selten einen Helm.

Was man sonst noch so im Getümmel sieht: Frauen mit kegelförmigen Hut, die ihre Waren an einer Stange wie an einer Waage durch die Gegend tragen, und Cyclos, die Touristen durch die Gegend karren:

Jetzt sitzen wir im Moca Cafe, wo wir heute mittag bereits gegessen haben. Eines der wenigen für den westlichen Wohlfühlgeschmack eingerichteten Cafes. Andere Cafes hier in der Nähe, z.B. beim Vorplatz der Kathedrale (ja, es gibt hier wirklich eine!) sehen von weitem sehr nett aus, haben aber gar keine richtigen Tische und Stühle, sondern nur jede Menge ca. 30 Zentimeter hohen Plastikhocker, die wahlweise zum Sitzen oder als Tische benutzt werden. Dort sieht man nur Vietnamesen – hier im Moca Cafe nur Touristen.

Es gibt hier auch kostenloses WLAN. Und es gibt schlechte Neuigkeiten: Facebook ist in Vietnam tatsächlich gesperrt! Das heißt: Die nächsten 14 Tage haben wir keinen Zugriff auf Facebook. Die längste Facebook-Pause für mich in den letzten 4 Jahren.

No Spitting

in Schild vor unserem Hotel, scheint hier wohl notwendig zu sein

Grand Palace, Tempel des Emerald Buddha, Silom und Lebua State Tower / Scirocco Sky Bar

Grand Palace und Tempel des Emerald Buddha, Silom und Lebua State Tower/Scirocco Sky Bar.

Der zweite Tag in Bangkok. Das Wetter kann sich nicht entscheiden, es ist etwas kühler, es blitzt und donnert, aber es regnet nicht und bleibt einfach verdammt schwül.

Da wir gestern zu spät dran waren, haben wir den Grand Palace mit dem Tempel des Emerald Buddha gleich als erstes aufgesucht. Es war dort noch voller als letztes Jahr und fast unmöglich, ein Foto ohne andere Tourist im Motiv abzulichten. Ein paar Highlights:

Das gesamte Tempelgebiet ist atemberaubend, weitere Fotos, etc. gibt es natürlich auch in dem Beitrag von vor einem Jahr, als ich zum ersten Mal hier war.

Vom Grand Palace haben wir eine der vielen Fähren in Richtung Silom / Central Station genommen. Dass das eine sehr gute Strecke für eine Bootstour ist, hatten wir gar nicht beachtet, bis uns ein Tuk Tuk Fahrer darauf hinwies, weil er uns nicht für weniger als 400 Baht dorthin fahren wollte. So haben wir nur 38 Baht bezahlt und konnten Bangkok vom Wasser aus genießen.

Die Tuk Tuk Fahrer scheinen immer die gleichen zwei Maschen zu haben. Entweder sie wollen einem eine Tour zu zwei weiteren Buddha Statuen aufschwatzen, oder sie schlagen vor, dass man einen einzigen weiteren Stop macht – natürlich bei einem Klamottenladen aus der Bekanntschaft des Fahrers.

Nach einem kurzen Spaziergang entlang der hektischen und riesigen Silom Road sind wir zum Lebua State Tower gegangen und haben oben im 64. Stock erst in der Distille und dann in der Scirocco Sky Bar den Sonnenuntergang bei einem Singha für 320 Baht genossen (das kostet anderswo 80 Baht).

Die Scirocco Sky Bar mit einem sagenhaften Blick über Bangkok – nichts für Leute mit Höhenangst, nur das Glasgeländer trennt einen vom „Abgrund“.

Sonnenuntergang in der „Distille“, gleich neben der Scirocco Sky Bar.

Vor dem Lebua State Tower erzählte uns der dort am Taxistand wartende Fahrer wieder die Geschichte von „one more stop“ und ansonsten wollte uns keiner der vorbeifahrenden Taxifahrer mitnehmen. Der Tuk Tuk Fahrer, der uns letztendlich mitnahm, erzählte mehrfach, dass er Angst hat, von den Taxifahrern bedroht zu werden, da er uns jetzt bis zur Kao San Road fuhr. Machte ein wenig den Eindruck, als gäbe es Taxi- und Tuk Tuk Mafias, die Bangkok unter sich aufgeteilt haben.

Die gesammelten Fotos des heutigen Tages folgen gleich im nächsten Blogbeitrag.

Fotoalbum

Sämtliche Bilder aus den Blogbeiträgen – plus viele, viele mehr, gibt es ab jetzt auch in den Fotogallerien auf dieser Seite.

Bis jetzt natürlich nur die Fotos aus Bangkok. Hier ein Vorgeschmack der Gallerieansicht:

 

 

Wat Pho und China Town

Nicht nur waren wir gestern bis spät in der Sawasdee Terrace, es hat anscheinend auch das Jet Lag zugeschlagen. Somit wachten wir erst um 14:30 Uhr auf und hatten nur noch einen halben Tag vor uns.
Heute war ein Kulturprogramm angesagt: Der Tempel mit dem Emerald Buddha und der Wat Pho standen auf der Liste.

Wie man in vielen Reiseführern lesen kann, versuchen Tuk Tuk Fahrer ständig dieselbe Masche: erst wird einem erklärt, dass der Tempel, wo man hin möchte, geschlossen hat, dann bekommt man alternative Routen vorgeschlagen, wo man vermutlich über den Tisch gezogen wird.

Nachdem wir anfangs sicher waren, solch einen Schwindel souverän durchschaut zuhaben, mussten wir leider feststellen, dass der Tempel mit dem Emerald Buddha tatsächlich um 15:30 Uhr schließt.

Der Wat Pho mit dem liegenden Buddha hat allerdings bis 17h geöffnet, und da wir dieses Mal einen anderen Eingang gewählt haben als ich letztes Jahr, habe ich sogar ein wenig von dem dazugehörigen Tempel gesehen, was mir damals entgangen war. So hat es doch einen Vorteil, diesen Tempel mit Christian nochmals zu besuchen!

der ganze Tempel ist voll von diesen goldenen Statuen. Das Highlight und immer wieder beeindruckend ist natürlich: der liegende Buddha:

Vom Wat Pho aus ist es nicht weit bis China Town, so dass wir den restlichen Nachmittag durch enge Gassen und riesige chaotische Markthallen geschlendert sind. Ein unglaubliches Angebot an Lebensmitteln aller Art – auch vieles, was wir nicht identifizieren konnten – und auch teilweise gar nicht so lecker aussah.

Nicht alle Hallen sind so klar erreichbar wie die obige. Bei vielen muss man durch kleine Gassen und Eingänge gehen, um dann in die Halle zu gelangen. Oftmals merkt man erst nach einer Weile, dass man sich in einer Halle befindet, weil sich die Gassen weit hineinziehen.

Die Beutel in diesem Foto sind voll von gelben Blumen, die zur Zeit überall in Massen verkauft werden. In großen Mengen wie oben, oder auch als Kranz gearbeitet an jeder Straßenecke. Gelb ist die Farbe des Königs, vielleicht ist gerade ein Fest in Vorbereitung von dem wir nichts wissen.

Jeder Händler scheint sich auf eine Sorte Lebensmittel spezialisert zu haben – und dafür gleich umso mehr auf Lager. Oben ein Händler für Knoblauch, unten für Chilis (lecker!), in der Tüte sind die kleinsten Sorten,  nur 2 Zentimeter lang, dafür aber die schärfste Sorte, die man hier sehen konnte.

Chinatown hat uns gut gefallen. Insbesondere die Tatsache, dass wir meistens weit und breit die einzigen Touristen waren. Das war vermutlich auch der Grund, warum man uns nirgends dumm angequatscht hat um uns etwas zu verkaufen, wie es in den typischen Touri-Vierteln laufend passiert.

Anreise und erster Tag in Bangkok

Das Highlight der ca. 15 stündigen Anreise über Dubai war der Flug im A380. Das Flugzeug ist einfach gigantisch riesig. Leider durfte man die wirklich interessanten Dinge, wie z.B. die Bar 1. Stock, als Holzklassereisender nicht nutzen. So sind wir nur einmal kurz das Treppenhaus bis zur Absperrung hochgeschlichen und haben geschaut, was der erste Klasse an Luxus zur Verfügung steht.

In Bangkok auf der Kao San Road erwartete uns wieder der übliche Trubel an Bars, Straßenhändlern und Backpackern. Das Angebot der Händler hat sich im Vergleich zum Vorjahr überhaupt nicht verändert, ich habe lediglich ein paar wenige Verkäufer von Hängematten gesichtet, des letztes Jahr meiner Meinung nach noch nicht gab. Man könnte das Gefühl bekommen, als ob in der Gegend rund um die Kao San Road die Zeit stehen geblieben ist.

Den Abend haben wir in der Soi Ram Buttri in der Bar Sawasdee Terrace verbracht und dort mit einer interessanten Mischung aus einem Kollege, sowie lauter Bekannten von Bekannten von Bekannten, die auch alle zufällig diesen einen Abend in Bangkok verbrachten.

Das Visum

Es gibt mehrere Möglichkeiten, an ein Visum für Vietnam zu kommen. Da wir über Bangkok nach Südostasien einreisen, hätten wir das Visum dort vor Ort organisieren können. In Bangkok auf der Kao San Road gibt es viele Reisebüros, die diesen Service anbieten. Eine zweite Möglichkeit ist der Postweg: im Vertrauen auf die Gewissenhaftigkeit der Post und die Sicherheit von Einschreiben, hätten man seinen Pass für 1 Woche quer durch die Republik nach Berlin schicken können.

Oder man fährt mit dem Auto nach Berlin, und macht daraus einen Ganztagesausflug – denn während wir auf die Ausstellung des Visums warteten, hatten wir genug Zeit, in Berlin Mitte ein paar nette Cafés und den Regierungsbezirk zu besuchen. Dazu noch eine Odysee über endlose Chausseen, die alle gleich aussehen, kreuz und quer durch Berlin fahren – klasse.

Das Resultat eines Tages mit insgesamt ca. 8,5 Stunden Autofahrt:

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