Palermo, Sizilien
Besuch von Palermo, der Hauptstadt Siziliens.
Palermo ist die Hauptstadt der Region Sizilien. Die Einfahrt nach Palermo gestaltet sich sehr hektisch. Der chaotische mittägliche Verkehr der italienischen Großstadt erfordert sehr viel Konzentration. Gradlinige, strukturierte Fahrweisen wie man sie aus Deutschland gewöhnt ist, gibt es hier nicht. In jede erdenkliche Lücke drängeln sich Autos, wo es eng wird, wird gehupt. Wir sind froh, nur einen UP! – eines der kleinstmöglichen Autos, zu fahren.
Parkplätze sind in Palermo Mangelware. Wir kurven kreuz und quer durch die Innenstadt und finden nach einiger Zeit eine klitzekleine Tiefgarage, in die unser UP! noch reinpasst. Allerdings auch nur knapp – der Parkwächter stellt den Wagen in die Biegung der Tiefgaragenabfahrt. Der letzte verfügbare kleine Platz. Mit einem größeren Auto hätte das nicht funktioniert. Der Parkwächter sprach nur Italienisch oder Französisch. Wer hätte gedacht, dass mir mein Französischkurs ausgerechnet in Italien weiterhelfen würde?
Nach der Hektik suchen wir erstmal ein Café in der Nähe des Teatro Massimo auf, um uns ein wenig zu erholen und den Stadtplan zu studieren.
Noch in der Hapimaganlage haben wir uns auf dem Stadtplan die wichtigsten Shoppingstrassen von der Rezeptionistin einzeichnen lassen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind dort eh verzeichnet. Also beschließen wir, zuerst die größeren Straßen entlang zu gehen: die Via Maqueda, Via Roma, Via R. Settimo.
Auf der Via Maqueda gen Westen spazierend stellen wir zwei Dinge fest: zum einen haben wir wieder mal die Zeit verpennt und laufen in der (sehr langen) Mittagspause an vielen geschlossenen Läden vorbei. Zum anderen sehen wir viele leere Läden und heruntergekommene Häuser. Palermo ist eben doch ein Moloch. Wirklich schön sind diese Straßen, die ja angeblich die Haupteinkaufstraßen sein sollen, nicht. Teilweise scheinen ganze Häuser leer zustehen.
Etwas weiter im Westen der Via Maqueda besuchen wir den Mercato Ballarò. Eines der Highlights laut Hapimag-Stadtplan. Auf diesem Markt wird viele Gemüse und Obst feilgeboten, sowie frischer Fisch. Teilweise sehr frisch. In einem Eimer sehen wir mehrere lebendige Tintenfische im Wasser dahinvegetieren. Auch ein großer Schwertfisch wird angeboten – ein Fisch den wir häufiger auf den sizilianischen Speisekarten finden.
Ansonsten ist der Markt nur mäßig faszinierend und auch nicht sehr groß im Vergleich zu den Märkten, die wir in Südostasien oder China gesehen haben.
Was uns auffällt: wenn man jemanden hier in den Gassen aussetzen würde, ohne zu verraten, in welchem Land er sich befindet, dann würde er das nicht erraten können. Ein Potpourri verschiedener Nationalitäten: Italiener, Asiaten, Pakistanis und Afrikaner bieten hier ihre Waren an.
Wir gehen im Zickzack durch etliche kleine Gassen gen Südosten bis wir bei der Via Roma angelangen. Eine der Hauptachsen der Stadt, die wir bereits bei der Einfahrt befahren haben. Auf unserem Weg durch die kleinen Gassen stellen wir immer wieder fest, dass Palermo aus vielen armen Viertel zu bestehen scheint. In einigen Gassen wird uns etwas mulmig, sodass ich hin- und wieder sogar meine Kamera wegstecke, damit wir nicht damit auffallen. Wobei wir in diesen Vierteln eh als Touristen auffallen, aber man muss ja keine gefährlichen Begehrlichkeiten wecken.
Wir gehen bis zum Teatro Politeama, wo wir eigentlich vorhatten, zur Via Dante weiterzugehen um dort zu shoppen. Die Via Dante ist laut Hapimag-Plan eine der Shoppingmeilen.
Allerdings nervt uns der Lärm und die Hektik, zunehmend, auch die Tatsache, dass es hier fast keine schönen Ecken zu geben scheint, trägt nicht gerade zu unserer Laune bei. Daher drehen wir um und wandern noch ein wenig durch die Gassen südlich der Via Roma, am Archäologischen Museum vorbei fast bis zur Hafenkante. Hier finden wir noch ein paar wenige charmante Gassen, bevor wir endgültig stadtmüde sind und uns auf den Weg zurück zur Tiefgarage machen.
Vieles haben wir ausgelassen, sicherlich hätte Palermo noch mehr an Kirchen und Museen geboten. Aber wir hatten genug. Palermo ist nicht gerade eine einladende Stadt für Touristen.
🙂