Anreise, Aufenthalt in Batumi und Weiterfahrt nach Vardzia
Eine neue Reise beginnt. Es geht zum zweiten Mal nach Georgien. 2013 waren wir bereits zum ersten Mal dort. Als Anlaß für die zweiwöchige Reise damals diente die Hochzeit meines Bruders, der jetzt mit einer Georgierin verheiratet ist.
Der Anlaß dieser einwöchigen Reise ist die Taufe meiner Nicht, die christlich-orthodox getauft werden wird.
Die Reise geht zu einer unsäglich frühen Uhrzeit los. Wir stehen um 4 Uhr morgens auf, damit wir um 5 Uhr am Flughafen einchecken können. Wir fliegen mit Turkish Airlines, die als eine der wenigen Gesellschaften einen Flug nach Batumi anbieten. Ein Flug nach Tiflis im Osten Georgiens hätte für uns eine Hin- und Rückreise von jeweils 5 Stunden Autofahrt bedeutet.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul kommen wir um 16 Uhr in Batumi an und werden auf dem winzigen Flughafen von unseren Guides abgeholt. Anders als vor zwei Jahren fahren wir dieses Mal nicht gemeinsam in einem Bus, sondern werden in zwei Geländewagen durch Georgien fahren. Später wird sich zeigen, dass die Allradfahrzeuge sehr nützlich sein werden.
In Batumi bleiben wir eine Nacht. Wir wohnen im Hotel „Prestige“, ein sehr beliebter Hotelname in Georgien, wir werden noch viele weitere Hotels mit diesem Namen sehen. Das Hotel scheint relativ neu zu sein, dennoch hat es diesen gewissen altbackenen sozialistischen Charme, der wenig Gemütlichkeit ausstrahlt.
Den restlichen Abend spazieren wir durch Batumi, zuerst vom Hotel zur Strandpromenade, dann weiter durch die Straßen zu der italienischen Piazza, auf der wir schon vor 2 Jahren gewesen waren.
Dort essen wir dieses Mal in einem Georgischen Restaurant, nicht wie vor zwei Jahren in dem Irish Pub. Das Bier holt die Kellnerin jedoch aus dem Irish Pub, da das Restaurant aus irgendeinem Grund heute kein Bier hat. Die gesamte Anreise über haben wir uns schon auf das georgische Essen gefreut. Die georgische Küche gilt als die „italienische Küche des Kaukasus“ und ist ausgesprochen lecker.
Ein paar mehr Informationen zu Batumi finden sich in dem Blogpost von 2013.
Fahrt von Batumi nach Vardzia
Am folgenden Tag, dem 13.09., fahren wir die erste Etappe parallel zur Türkischen Grenze nach Vardzia.
Auf dem Weg halten wir zuerst noch im botanischen Garten von Batumi, etwas außerhalb der Stadt. Der riesige Park ist in verschiedene Sektionen mit Pflanzen unterschiedlichster Klimazonen und Regionen aufgeteilt (z.B. eine Sektion für Ostasien). Aufgrund der Größe fahren wir mit einem Elektro-Bus durch den Park. An Einer Stelle relativ weit oben im Park haben wir einen sagenhaften Blick auf die Skyline von Batumi.
Die weitere Fahrt nach Vardzia unterhält uns mit mehreren landschaftlich sehr schönen Strecken, die sich teilweise als Irrwege herausstellen, weswegen wir deutlich länger als die 4 Stunden brauchen, die Google Maps vorschlägt.
Die Straßen durch die Berge sind sehr schlecht, ständig muss man riesigen Löchern im Boden oder Kühen ausweichen, die es sich mitten auf der Landstraße gemütlich machen. Wir sehen unterwegs alte Bogenbrücken und essen in Khulo in einer kleinen niedlichen Dorfgaststätte.
Irgendwann kommen wir nach ca. 2 Stunden Fahrt auf einer Straße, die man eher als Schotterpiste bezeichnen müsste auf einer Bergkuppe in 2.025 Meter Höhe an. Es wird bereits dunkel und der gesamte Ausblick wird durch die Wolken verschleiert, in denen wir uns in dieser Höhe befinden. Wir sind sehr erstaunt, dass es hier oben ein Restaurant Edelweiss gibt. Es hat lediglich ein paar wenige Tische und ist sehr rustikal.
Wir kleben einen Vanille Shop Aufkleber zu den anderen Touristen-Memorabilien an die Wand und kaufen ein paar Bier für die Weiterfahrt. Die sollte noch mal deutlich länger dauern als gedacht und noch weiter über Schotterpisten und unebene Straßen führen.
Eine ebenfalls ungeplante Verzögerung ist die Reifenpanne, die wir in einem der Orte auf der Strecke haben. Und das noch nicht mal auf einer der Schotterpisten! Unser Fahrer hat jedoch zwei Ersatzreifen dabei, weil er das wohl schon kennt und wechselt den Reifen innerhalb von wenigen Minuten. Wir stehen dabei untätig am Straßenrand unter einem Dach, denn es regnet heftig.
So kommen wir erst gegen 22:30h in unserem Hotel in der Nähe des Kloster von Vardzia an und essen noch ein spätes Abendessen, das für uns bereitgehalten wurdeNebst dem üblichen Gurken-Tomatensalat und Kartoffeln gibt es frisch gegrillte Forelle am Spieß, die vermutlich aus dem angrenzenden Fluss gefischt wurde.