Hanoi, Anreise und Altstadt
Hanoi ist hektisch, laut, eng und wirr – und dennoch irgendwie sympathisch. Das Wetter lässt allerdings zu wünschen übrig. Die Wolken hängen so tief, dass wir bei der Landung erst kurz vor Touchdown den Boden sehen konnten. Es nieselt und ist „kühl“ – sprich angenehme 18-20 Grad. Kalt genug, dass die Vietnamesen bereits dicke Jacken, Handschuhe und Schals tragen, während mein Bruder und ich uns im Kapuzenpulli ganz wohl fühlen.
Die Anreise war etwas anstrengend – da unser Flug nach Hanoi mit AirAsia bereits um 6:50h von Bangkok abflog, mussten wir mitten in der Nacht um 4 Uhr aufstehen. Beim Auschecken trafen wir an der Rezeption einen Leidensgenossen aus Österreich, der dieselbe Route hatte und bis Hanoi unser Reiseabschnittsgefährte wurde.
Gegen 11 Uhr kamen wir nach einer einstündigen Fahrt vom Flughafen in Hanoi an und wurden vom Lucky 2 Hotel empfangen. Das Hotel ist großartig. Sehr saubere schöne Zimmer, Balkon zur engen Gasse raus, wir sind im 3. Stock, da hat man schon ein wenig Blick.
Das Zimmer hat zudem eine gekühlte Minibar, einen Fernseher und einen PC mit Internetanschluss. Das ist relativ viel Luxus für $30,- für das Zimmer.
Achja: WLAN gibt es auch, auf jeder zweiten Etage steht mitten im Flur ein Router:
Das erste, was wir unternommen haben, war die Buchung der nächsten 2 Etappen: eine 2 Tages Tour zur Halong Bucht (geht übermorgen los) und dann direkt im Anschluss eine Zugfahrt über Nacht nach Hue.
Erst dann haben wir uns ins Verkehrsgetümmel gewagt, im wahrsten Sinne, haben die Altstadt erkundet und den Hoan Kiem See (ich erspare uns mal ein naheliegendes, schlechtes Wortspiel) besucht. Auf dem See gibt es eine Insel mit dem Ngoc Son Tempel, den wir für sage und schreibe 10.000 Dong Eintritt besuchten. (Kurze Fußnote: einmal zum Geldautomaten gehen, Bargeld für 2 Tage abheben, und schon ist man Millionär – das geht schnell beim Vietnamischen Dong!)
Die Altstadt ist ein Gewirr aus engen Straßen, dünnen, teilweise nur wenige Meter breiten Häusern und viel zu vielen Mofa Fahrern, die den gesamten Stadtteil mit einem unglaublichen Hupkonzert beschallen.
Die Häuser sind so dünn und eng gebaut, damit möglichst viele Familien Ladenflächen zur Straße nutzen können. Bezeichnend ist auch die Tatsache, dass in den Straßen meist Händler mit ähnlichen Produkten sitzen. In einer Straße gibt es nur Klamotten, viele hundert Meter lang, in anderen nur Schmuck, Holzschnitzereien oder Büro- und Schreibbedarf. Das resultiert noch aus der Historie, dass sich die Zünfte so organisiert haben.
Der Verkehr hier in Hanoi ist wirr, hektisch, scheint keinen klaren Regeln zu folgen – rote Ampeln werden z.B. lediglich wie gutgemeinte Ratschläge behandelt – und wenn man nicht selbstsicher einfach losläuft, um eine Straße mit endlosen Ketten von Mofa-Fahrern zu überqueren, dann wird man endlos warten.
Wenn man allerdings ohne zu Zögern losläuft, mit gleichbleibender Geschwindigkeit die Straße überquert, dann fahren die Mofas und Autos einfach um einen herum. Faszinierend und total simpel, wenn man sich traut. Helmpflicht: gibt’s anscheinend nur für die erwachsenen Fahrer. Mitfahrende Kinder tragen selten einen Helm.
Was man sonst noch so im Getümmel sieht: Frauen mit kegelförmigen Hut, die ihre Waren an einer Stange wie an einer Waage durch die Gegend tragen, und Cyclos, die Touristen durch die Gegend karren:
Jetzt sitzen wir im Moca Cafe, wo wir heute mittag bereits gegessen haben. Eines der wenigen für den westlichen Wohlfühlgeschmack eingerichteten Cafes. Andere Cafes hier in der Nähe, z.B. beim Vorplatz der Kathedrale (ja, es gibt hier wirklich eine!) sehen von weitem sehr nett aus, haben aber gar keine richtigen Tische und Stühle, sondern nur jede Menge ca. 30 Zentimeter hohen Plastikhocker, die wahlweise zum Sitzen oder als Tische benutzt werden. Dort sieht man nur Vietnamesen – hier im Moca Cafe nur Touristen.
Es gibt hier auch kostenloses WLAN. Und es gibt schlechte Neuigkeiten: Facebook ist in Vietnam tatsächlich gesperrt! Das heißt: Die nächsten 14 Tage haben wir keinen Zugriff auf Facebook. Die längste Facebook-Pause für mich in den letzten 4 Jahren.
UeberQuerung von Bschiesser und Ponten…
Ich lese häufig Ihr Blog und finde es immer sehr interessant. Dachte, es sei an der Zeit, ich lasse Sie das mal wissen, machen sie weiter mit ihrer großartigen Arbeit…