Guatemala City

Unser Hotelzimmer im San Carlos liegt direkt neben dem kleinen Pool, wenn man die Fenster aufmacht, könnte man fast die Füße im Wasser baumeln lassen. 

Um 9 Uhr werden wir von unseren Bekannten abgeholt, heute wollen wir uns gemeinsam die Zone 1, die Innenstadt von Guatemala City, ansehen.

Wir beginnen an der Plaza de la Constitución mit der Catedral Metropolitana. Was in der Kirche ganz besonders auffällt: die vielen, sehr charakteristischen Skulpturen von Heiligen und Szenen aus der Bibel, wie z.B. die Geburt Jesus.

Danach besichtigen wir den Palacio Nacional, der innerhalb von nur 4 Jahren vom Diktator Jorge Ubico bis ca. 1943 gebaut wurde. Das gesamte Gebäude ist voller Symbolik. Der eine Flügel enhält lauter Bilder und Kunstgegenstände aus der Welt der Mayas, der gegenüberliegende Flügel aus der Welt der Spanier. In der Mitte des Hauses sind Gemälde aus der Zeit als die Spanier und die Mayas aufeinandertrafen. Kriegsszenen, aber auch Situationen des kulturellen Austauschs. Anlässlich des Endes des alten Mayakalender am 21.12.2012 wurde im Palast eine Stele mit einem aktuellen Mayakalender der Neuzeit aufgestellt. Dazu hängen überall hängen Uhren, weil Jorge Ubico die Pünktlichkeit schätzte. Das egozentrischste Detail ist jedoch der Daumenabdruck Ubicos auf jedem Türgriff. Und natürlich ist der Quetzal, der Nationalvogel Guatemalas, an vielen Deckenleuchten und Bildern zu sehen.

Wir machen im Café San Martín Centro Histórico Pause und frühstücken. Das Café befindet sich in einem ehemals verfallenen, restaurierten Gebäude und ist sehr empfehlenswert. Die kargen Wände mit dem abgebröckelten Putz wurden zum Einrichtungsstil gekürt und mit schicken und modernen Designelemente raffiniert kombiniert. 

Überhaupt bemüht man sich, die Zone 1, sprich die Innenstadt, wieder etwas zu restaurieren und ansprechender zu machen. Aber es ist noch viel zu tun.

Frisch gestärkt besuchen wir den Mercado Central, ein Markt der sich unter einem Parkplatz befindet und drei Stockwerke in die Erde hinabführt. Auch hier gibt es die üblichen Touri-Artikel, jedoch ebenso alles Mögliche für den täglichen Gebrauch.

Die vorletzte Station ist der Berliner Platz. Hier hat man drei Segmente der originalen Berliner Mauer aufgestellt. Da das ursprüngliche Graffiti jedoch schnell in der grellen Sonne Mittelamerikas verblasst ist, hat ein guatemaltekischer Künstler ein neues Kunstwerk drübergesprüht.

Als letztes fahren wir zur Ciudad Calayá am östlichen Rand von Guatemala City. Calayá wurde vor fünf bis sieben Jahren erbaut. Ähnlich wie die Hafencity in Hamburg wurde ein ganzer Stadtteil inkl. Läden, Wohnungen und Büros aus dem Boden gestampft – und das fast durchgehend in einem klassischen, spanischen Baustil. Die Läden bieten größtenteils internationale Premiummarken an, es ist definitiv eine Shopping Meile für die gehobene Mittelschicht aus Guatemala City. Es gibt übrigens noch eine Parallele zur Hafencity: die Straßen sind verdammt leer, es mutet eher wie eine Geisterstadt an.

Unseren letzten Abend in Guatemala verbringen wir mit meinem Cousin und dessen guatemaltekischen Cousins im Restaurant „Hacienca Real” – mit dem angeblich besten Steak, was Guatemala zu bieten hat.

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Guatemala City - 1

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Zwischenstop in Antigua

Eigentlich war für heute ein Tag in Guatemala City eingeplant. Der unerwartete Umweg über Antigua hat uns einen weiteren Tag in dieser wunderschönen Stadt beschert. Wir sind eigentlich ganz froh drum, denn wir bummeln gerne durch die kleinen Straßen Antiguas und lernen heute nochmal ganz neue Ecken kennen. 

Nach Westen raus, am Rande der schachbrettartig angelegten Straßen, finden wir einen riesigen Markt mit weiteren Touri-Artikeln und anderen Gegenständen des guatemaltekischen Kunsthandwerks. Direkt neben diesem Markt befindet sich ein weiterer, wo die Einwohner ihren täglichen Bedarf an Gemüse, Fleisch, Toilettenpapier und Klamotten stillen können.

Gleich in der Nähe des Marktes finden wir, in einem der alten Kolonialbauten, das schönste McDonald’s, was wir bisher gesehen haben. Die Tische befinden sich inmitten eines wunderschönen Innenhofs. Nach mittlerweile zwei Wochen mit Tortillas und schwarzen Bohnen freuen wir uns über einen ganz normalen Burger. 

Wir bummeln weiter durch den Ort und genießen den Sonnenuntergang auf einer Rooftop Bar. Es ist nur der dritte Stock, aber dort hat man einen tollen Blick auf die ganze Stadt und die umliegenden Berge. 

Die Rückfahrt nach Guatemala City ins Hotel San Carlos verläuft reibungslos, die Streiks sind abends bereits beendet. 

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Panachel, Lago Atitlan

Die Fahrt von Antigua nach Panachel am See Atitlan beginnt mit Startschwierigkeiten. Der erste Bus holt uns am 11. Januar pünktlich um 12:30h ab, unser Gepäck wird sorgsam auf dem Dach des kleinen Buses („Colectivo”) festgebunden. Wir fahren los und sind schon aus Antigua raus, als uns auffällt, dass wir auf dem Weg zum Flughafen in Guatemala City sind. Es stellt sich heraus, dass der Organisator sich geirrt und den falschen Bus zu unserem Hotel geschickt hat. Wir drehen um und werden wieder zum Hotel zurückgefahren.

Durch ein Telefonat mit dem Organisator erreichen wir, dass wir mit einem Taxi (einem BMW X3) statt einem Colectivo nach Panachel gefahren werden.

Eine halbe Stunde später will uns wieder ein Colectivo – diesmal ein „Privat-Transport” – vom Hotel abholen. Wir schicken auch diesen Bus wieder weg, da wir uns bereits auf die Fahrt im X3 gefreut haben. Nochmal eine halbe Stunde später kam der Tour-Organisator persönlich in seinem X3 vorbei und fuhr uns die 3 Stunden nach Panachel.

Die letzten 1-2 Kilometer nach Panachel fahren wir auf engen Serpentinen den Berg hinunter, das fantastische Panorama lässt sich bereits erahnen. Am Hotel „Posada Don Rodrigo” angekommen genießen wir den unvergleichlichen Blick von der Hotelterasse auf den Lago Atitlan. Direkt vor uns auf der gegenüberliegenden Seite des Sees sehen wir drei der vielen Vulkane Guatemalas

Da wir relativ spät ankommen, drehen wir nur eine kurze Runde durch den Ort und am Wasser entlang, bevor wir in einem der vielen Restaurants an der Promenade ein überteuertes, zähes Steak essen.

Am 12. Januar frühstücken wir im Hotelrestaurant, wieder mit Blick auf das fantastische Panorama. Unser Hotel hat nicht nur eine Terrasse mit unverbauten Blick auf den See, man kann es sich auch in den Hängematten im Garten sehr gemütlich machen.

Danach bummeln wir den Rest des Tages auf der Calle Santander und wieder an der Promenade entlang, genießen das Panorama, sind aber gleichzeitig erstaunt darüber, wie touristisch dieser Ort ist. Laute Musik und viele Bars und Retaurants am Wasser. Auf der Calle Santander überall die gleichen Läden und Stände mit dem üblichen Touri-Gedöns, Garküchen, Erdnussverkäufer, Bars und Cafés. Abends essen wir bei einem Uruguyer („die können Steaks!”).

Am 13. Januar hatten wir eigentlich vor, eine Bootstour auf dem See zu machen. Schliesslich werden wir eh seit unserer Ankunft ständig von Ticketverkäufern für Bootstouren angequatscht. Nach einigen erfolglosen Versuchen ein Ticket für eine zeitnahe Tour zu kaufen – mal kostet es 450, mal 50 pro Person, mal fahren die Boote jetzt gleich, dann wieder erst in 30 Minuten, vielleicht aber auch erst in 45 Minuten – verlieren wir die Geduld. Das Hotel hat eine Terrasse mit einem schönen, sauberen Pool, dazu mit bester Sicht auf den See und die Vulkane. So verbringen wir stattdessen einen gemütlichen Nachmittag am Pool.

Nachmittags wird es etwas stressig. Denn am 14. Januar wird gestreikt und es ist ab acht Uhr morgens mit Straßensperren zu rechnen. Der aktuelle Präsident hat im letzten Jahr seiner Amtszeit eine Gruppe, die Korruption in Guatemala untersuchen soll, und die von der UN gestützt wird, aus dem Land verwiesen. Dagegen wird landesweit protestiert. Wir organisieren also einen Transport für 5 Uhr morgens nach Antigua, weil es absehbar ist, dass wir nicht bis nach Guatemala City gelangen werden. Tatsächlich werden wir am nächsten Morgen bereits kurz vor sieben die ersten Vorbereitungen für Straßensperren passieren.

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Panachel - 1

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Choco Atl – Antigua

Wir genießen die Tage in Antigua und bummeln immer wieder durch die Straßen. Schon in Flores haben wir uns etwas erholt, aber hier in Antigua hat uns das Urlaubsfeeling endlich erreicht. 

Unter anderem wandern auf den Hügel nördlich von Antigua bis zum Cerro de la Cruz, wo wir einen fantastischen Blick über die gesamte Stadt bis hin zum Volcano de Agua haben, der heute teilweise von Wolken umhüllt wird.

Ein weiteres Highlight ist der Besuch des Choco Museo in der 5a Avenida in der Nähe des bekannten Torbogens. Hier lassen wir uns 2,5 Stunden lang alles über Geschichte und Herstellung von Schokolade erklären. 

Kakao stammt ursprünglich aus Equador. Wir rösten die Bohnen, entfernen die Schale und malen die Cacao Nibs, sprich das innere der Bohne in einem Mörser, bis es zu einer Kakao-Paste wird. 

Wir lernen auch, dass viele Hersteller die Cacao Nibs auspressen, so dass die Kakaobutter entfernt wird und Kakaopulver übrig bleibt („Cocoa“). Später wird dann Palmöl oder ähnliche Fette hinzugefügt – das ist dann das, was man oftmals als minderwertige Schokolade im Handel erhält.

Danach mischen wir die Paste mit Wasser, Chili und Honig, um das Getränk herzustellen, dass die Mayas und Azteken früher gerne tranken. Dabei lernen wir auch die Herkunft des Wortes Schokolade: Choco heißt in der Mayasprache „bitter“ und „Atl“ in der Sprache der Azteken Wasser. Choco Atl war also Bitterwasser. Was es auch ist, wenn man zu wenig Honig hinzufügt. Erst die Spanier fügten statt Wasser Milch hinzu. Und wir lernen, dass Nestlé anscheinend die ersten waren, die Milchpulver hinzufügten. Aus der Schale lässt sich ein Kakao Tee aufbrühen.

Zum Schluss bekommen wir die Gelegenheit, eigene Schokoladenpralinen herzustellen mit einer Schokoladenmasse, die bereits 24 Stunden mit Zucker zusammen verquirlt worden ist. Zucker schmilzt nicht in Schokolade, aber wenn die Kristalle lange genug verquirlt werden, dann spürt die Zunge nur noch eine homogene Schokoladenmasse.

In die kleinen Gußformen mischen wir Erdnüsse, Orangen- und Ingwerstücke und würzen es mit etwas Chili. Nach ca. 1 Stunde im Kühlschrank sind die kleinen Pralinen fertig. 

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Vulcano Pacaya – Guatemala

Es gibt laut Wikipedia 34 aktive Vulkane in Guatemala. Der Pacaya ist einer der aktivsten der Welt, seit 1965 ist er durchgehend aktiv. Er liegt südlich von Guatemala City, von Antigua führen täglich Touren hoch in die Nähe des Kraters. 

Wir buchen solch eine Tour, es wird ein absolutes Highlight unserer Reise! Wir werden sogar echte Lava sehen und so nah rangehen, dass wir sie hätten anfassen können.

Um 14 Uhr werden wir mit einem Minibus vom Hotel abgeholt, fahren fast 2 Stunden bis wir am Eingang des National Parks ankommen. Auf der Fahrt zeigt man und „Ground Zero“ – die Stelle, an der vor einigen Monaten die Lava das Volcano Fuego heruntergekommen ist und die gesamte Straße sowie etliche Häuser zerstört hat. Bis heute ist man mit Straßenausbesserungen und Bergungsarbeiten rund um die Häuser beschäftigt.

Von Eingang des Parks geht geht es zu Fuss weiter, inkl. einem Guide. Es müssen nochmal ca. 700 Höhenmeter zurückgelegt werden. Zu Beginn kaufen wir kleinen Kindern Wanderstöcke für 5 Quetzal ab, wobei jetzt schon klar ist, dass sie diese am Ende von uns wiederbekommen werden, um sie morgen gleich nochmal zu verkaufen. 

Etwas später entscheiden wir uns, den Auf- und Abstieg zu Pferde zu machen. Zum einen scheinen wir in einer Gruppe von Profi-Bergwanderern gelandet zu sein, zum anderen hat meine Partnerin vor ein paar Monaten das Reiten für sich wiederentdeckt. Rund um unsere Gruppe herum begleiten uns jede Menge Reiter, die schon ahnen, dass sich einige Touristen irgendwann für den Aufstieg per Pferd entscheiden und daher ständig mit „Taxi, Taxi“ ihre Services anpreisen. Insofern ist die Entscheidung schnell getroffen und der Aufstieg macht uns gleich doppelt so viel Spaß!

Der Weg nach oben ist zumeist ein enger Pfad, manchmal können nicht einmal zwei Personen nebeneinander gehen. Zu Pferde muss man immer aufpassen, dass man sich den Kopf nicht an tiefhängenden Ästen stößt. Dazwischen wuseln die zwei Hunde unseres Pferde-Guides rund um die Beine unserer Pferde.

Der eine Guide ist ein kleiner Junge namens Enerito, der erst 11 Jahre alt ist. Statt das Pferd zu führen, läuft er um das Pferd herum, zieht es am Schweif, gibt ihm ständig einen Klapps, sodass ich mich frage, ob das Pferd dadurch nicht eher genervt ist? Aber es scheint sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Insofern fühle ich mich relativ sicher auf dem Pferd, abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, wie man lenkt, bremst oder Gas gibt.

Die letzten 200 Meter reiten wir bereits auf staubiger alter Lava. 

Kurz danach lassen wir die Pferde stehen, die letzten wenigen Schritte bis zur heissen Lava steigen wir zu Fuss über große Brocken vermutlich relativ neuer Lava. Man sieht von hier aus bereits sehr gut zwei Lavaströme, die kontinuierlich aus dem Krater des Pacaya herausfließen.

Und dann ist es soweit. Wir sind am untersten Ausläufer des frischen Lavastroms angekommen. Hier stoßen wir auf weitere Gruppen, die sich bereits ihre Zigaretten mit der Lava-Hitze anzünden, bzw. Marshmellows darin zubereiten. Denn auch hier stehen natürlich findige Guatemaltecos, die Stöcker mit Marshmellows verkaufen.

Das Panorama ist fantastisch. In der einen Richtung sieht man die beiden Vulkane Agua und Fuego, in der anderen Richtung Guatemala City. Insbesondere der Volcano Fuego fasziniert uns, da er alle paar Minuten dunkle, schwarze Wolken ausstößt. 

Etwas später werden wir mit einem sagenhaften Sonnenuntergang belohnt, auf dem ebenfalls rechts der Agua und der Fuego zu sehen sind:

Der Abstieg dauert so lange, dass wir die letzten paar hundert Meter in nahezu völliger Dunkelheit zurücklegen. Es ist verwunderlich, dass die Pferde in dieser Dunkelheit dennoch ihren Weg finden. Mir ist es nicht ganz geheuer, daher steige ich irgendwann ab.

Unten angekommen, nehmen die Kinder die Stöcker wieder in Empfang. Wir geben unseren Pferde-Guides ein wenig Trinkgeld. Auf der Rückfahrt überholen wir den kleinen Enerito, der auf seinem Pferd nach Hause galoppiert, sichtlich guter Laune – vermutlich bekommt er normalerweise nicht viel oder sogar gar kein Trinkgeld.

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Antigua, Guatemala

Unser Rückflug von Flores geht um 7:30h. Am Flughafen in Guatemala City angekommen, steigen wir direkt in ein Taxi, das uns nach Antigua fährt. Die Fahrt dauert lediglich 45 Minuten und kostet Q250 (ca. 30 Euro). Angeblich machen das die meisten Touristen so, die wenigsten verbringen überhaupt Zeit in Guatemala City.

Antigua war von 1543 bis 1773 die Hauptstadt von Guatemala mit damals ca. 50.000 Einwohnern (heute sind es nur 35.000). Nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1773, bei dem viel zerstört wurde, hatte man die Hauptstadt dahin verlegt, wo sie heute noch ist. Antigua wurde langsam wieder aufgebaut, aber man hat an jeder Ecke das Gefühl, dass die Stadt sich seit dem 18. Jahrhundert kaum noch verändert hat. Heutzutage ist die Stadt sogar UNESCO Weltkulturerbe.

Wir kommen gegen 10 Uhr am Hotel Aurora an, können aber unser Zimmer noch nicht beziehen. Also gehen wir durch die Stadt, bis zur nahegelegenen Plaza Mayor mit dem Parque Central. 

An der Plaza Mayor befindet sich das Café Condesa, ein süßes, sehr empfehlenswertes Café, das aus zwei Innenhöfen besteht und nebenbei mit einer Buchhandlung und einem Touri-Shop aufwartet. Wir frühstücken hier und treffen meinen Cousin, der immer mal wieder in Gutamala Station macht und bereits vor einigen Tagen angekommen ist. 

Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang durch die Stadt.

Die gesamt Stadt besteht aus ein- bis zweistöckigen Gebäuden aus der Kolonialzeit. Hohe Mauern mit wenigen Fenstern, die zumeist schwere Gitter davor haben. Dazwischen große Torbögen mit schönen, oftmals begrünten Innenhöfen, in denen sich nicht selten Cafés oder Restaurants befinden. 

Überall sieht man Touri-Shops, in denen man die typischen „Artesania“ kaufen kann. Kleidung und Stoffe mit den typischen guatemaltekischen Mustern, Maya-Masken, Holzschnitzereien, Lederwaren und vieles mehr. Zu sehr viel höheren Preisen als noch in Flores, und angeblich auch als in Santiago de Atitlan, wo wir in ein paar Tagen sein werden. Also gucken und staunen wir nur ein wenig.

Natürlich machen wir das obligatorische Bild durch den Torbogen Arco de Santa Catalina mit Blick auf Volcan de Agua, der sich im Süden über der Stadt erhebt.

Nach dem Flop in Flores ist unser Hotel, das „Aurora“, eine wunderschöne Oase der Ruhe. Es ist das älteste Hotel der Stadt und wurde 1926 erbaut. Der alte Charm hat sich bis heute gehalten, gleichzeitig sind die Zimmer geräumig und sehr sauber. Rund um den Innenhof gibt es viele Sitzgruppen, wo tagsüber ältere Damen – vermutlich aus den USA – jungen Guatemaltecos Englisch beibringen. Das fängt teilweise schon um 8:30 Uhr morgens an.

Wir sind sehr happy und werden das Hotel später sogar um eine Nacht verlängern. Zum einen, weil es wirklich sehr angenehm ist im Hotel und in Antigua, zum anderen, weil wir erfahren haben, dass es in Atitlan in den nächsten Tagen vermutlich schlechtes Wetter geben wird. 

Abends essen wir etwas im „La Fonda De la Calle Real“, wo es viele typische guatemaltekische Gerichte gibt. Sehr empfehlenswert!

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Bootsfahrt auf dem Lago Petén Itzá

Nachts werden wir immer wieder von extrem lauten Böllern geweckt, die Fiesta geht bis in die frühen Morgenstunden. Wir frühstücken gemütlich im Raices Restaurant, an einem Tisch mit einem fantastischen Blick auf den See. Der Lago Petén Itzá, bzw. eine Bootsfahrt darauf ist heute unser Programm. 

Überall rund um die Halbinsel werden Touren in kleinen Booten angeboten, die Berechnung erfolgt stundenweise. Wir entscheiden uns für eine zweistündige Tour, unser erster Anlaufpunkt ist eine kleine Insel weniger hundert Meter östlich der Isla de Flores. 

Die Insel gehört seit ca. 15 Jahren einer Familie, die dort die Radio Station „Radio Petén“ betreibt, sowie ein kleines Museum mit lauter Kuriositäten. Vieles sind Funde aus der Maya Zeit, es stehen aber alte Grammophone und Radios herum. Es erweckt eher den Anschein einer Privatsammlung und die einzelnen Stücke sind nicht beschriftet. Unsere Guia erklärt uns jedoch zu jedem Fundstück, das unser Interesse geweckt hat, wo es herkommt und was es ist oder bedeutet.

Danach shippern wir weiter auf dem See nach Norden, bis wir um die Landzunge von El Mirador herum sind. Hier, auf der Rückseite, befindet sich ein Privatstrand, an dem während der Osterferien Tausende von Guatemaltecos das Wasser genießen.

Immer wieder sehen wir riesige Leguane, die faul auf Palmenästen sitzen, und Kormorane, die auf Holzpfählen oder Stegen sitzen und ihre Flügel nach dem letzten Tauchgang zu trocknen. 

Wie genießen das Panorama und die Flora und Fauna, sehen Flores von der Wasserseite und freuen uns über die kühle Brise, die der Fahrtwind über das Wasser mit sich bringt.

Gegen Ende unserer Fahrt entdecken wir eine kleine, gemütliche Badestelle, nordöstlich der Isla de Flores, wo man sich mit einem langen Seil in den See schwingen kann. Die schnuckelige Bucht ist ein Geheimtipp, den vermutlich die wenigsten Touris in Flores jemals sehen werden. Da wir keine Badesachen dabei haben, merken wir uns diese Stelle für das nächste Mal.

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Tikal – Guatemala

Morgens um acht werden wir vom Hotel abgeholt und in einem kleinen Bus mit ca. 20 anderen Touristen zum Tikal National Park gefahren. Die alte Mayastadt Tikal ist Weltkultur- und der Park drum herum Weltnaturerbe. Am Eingang zum Park müssen wir alle aussteigen und in einer langen Schlange warten, um ein Ticket zu kaufen. Nur eines von mehreren Beispielen, dass der Tourismus hier nicht besonders gut organisiert ist. Warum verkauft man uns nicht von Anfang an ein Gesamtpaket? So verlieren wir 45 Minuten. Es bleibt nicht das einzige, was uns an der Organisation auffällt.

Danach geht es weiter durch den großen Nationalpark, bis zum Areal der Stadt brauchen wir nochmal 20 Minuten. Wir werden von einem englischsprachigen Guide vom Bus abgeholt. Der zählt durch und stellt fest, dass von 35 Personen nur 20 bezahlt haben. Warum haben sie keine Tickets an diejenigen ausgegeben, die den Guide gebucht haben? Doch der Guide bleibt, wie man es von einem Latino erwartet, ganz tranquilo.

Wir wandern weitere 15 Minuten zu Fuss durch den Dschungel, bis wir zum ersten Mal ein paar alte Maya Behausungen sehen, danach eines der Highlights der Tour: die Gran Plaza.

Die Stadt Tikal existierte für über 1.800 Jahre von ca. 900 v. Chr. (erste Ansiedlung) bis 900 n. Chr. und hatte zur Blütezeit 250.000 Einwohner. Laut Aussagen unseres Guides hat der Dschungel die Stadt nach dem Verlassen der Maya innerhalb von 100 Jahren für sich vereinnahmt. Früher gab es hier nur Straßen und Häuser, die gesamte Stadt hatte eine Fläche von ca. 20 Quadratkilometern. Insgesamt vermutet man auf der Fläche von Tikal mehrere zigtausend Überreste von Gebäuden, die alle vom Dschungel verschluckt worden sind. Angeblich haben die Archäologen aufgehört, alles auszubuddeln, die letzten Erkenntnisse stammen von Fotos mit Spezialtechnologien der NASA. Wir haben beim Anflug bereits gesehen, dass das Flache Land immer wieder von kleinen Hügeln durchzogen ist.

Wer weiss, unter wie vielen Hügeln sich weitere Maya Ruinen befinden?

Nach der Gran Plaza gelangen wir zur höchsten Pyramide des Areals, 35 Meter hoch. Der höchste Tempel ist sogar 72 Meter hoch. Unser Guide erklärt uns, dass es einen Unterschied gibt: Pyramiden waren lediglich große Steinkonstruktionen mit einer flachen Spitze. Die Tempel haben eine ähnliche Form, allerdings befindet sich an der Spitze eine Plattform für religiöse Zeremonien.

Wir besteigen die Pyramide auf einer komfortablen Holztreppe, die weniger steil ist, als die ursprüngliche Pyramienwand. Oben angekommen genießen wir ein atemberaubendes Panorama mit Blick über die Baumkronen des Dschungels hinweg auf einige der anderen Tempel und Pyramiden.

Unvorstellbar, dass sich hier im Dschungel früher über viele Jahrhunderte hinweg eine blühende Stadt befunden hat!

Unser Guide, ein Nachfahre der Maya, wie er von sich selbst behauptet, erklärt uns einiges über die Lebensweise und die Religion der Mayas. Zwar kannten sie das Rad nicht, waren aber sehr weit, was Mathematik und Astronomie betrifft. Insgesamt hat unser Guide aber sehr ausschweifend erklärt und zwei längere Pausen gemacht (um Bier mit seinen Kumpels zu trinken und damit wir ebenfalls was kaufen), so dass wir zwar 3 Stunden auf dem Gelände waren, aber längst nicht alles gesehen haben. Wobei man vermutlich eher 1-2 Tage hier verbringen sollte, wenn man wirklich alles sehen will.

Auf der Rückfahrt suchen wir auf dem großen Parkplatz eine Weile den richtigen Bus, denn der ursprüngliche Bus ist nirgends zu sehen. Wo die Busse unseres Veranstalters abfahren, ist nirgends ausgeschildert. Als Deutscher findet man hier überall Optimierungsmöglichkeiten.

Hat die Tour sich gelohnt? Im Nachhinein wären wir lieber ohne Guide über das Gelände gelaufen, hätten weniger Pausen gemacht, weniger ausladende Erklärungen gehört und somit mehr vom gesamten Gelände und auch das Museum gesehen.

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Flores – Guatemala

Die Isla de Flores ist eine kleine Insel im Petén Itzá See in der Region Petén im Norden von Guatemala. Es ist ein wunderschöner kleiner Ort mit vielen bunten alten Häusern. Enge Straßen mit Kopfsteinpflaster, das Geknatter von Tuc Tucs sowie viele Restaurants, Hotels und kleine Touri-Shops prägen das Bild.

Bereits im Anflug können wir die kleine Insel und sogar unser Hotel sehen, das größte Gebäude auf der Insel.

Das Hotel, Teil der Ramada Wyndham Gruppe, hat seine besten Tage lange hinter sich. Der Fahrstuhl funktioniert nicht, der Fitnessraum ist eine muffige Abstellkammer, der Pool ist grün vor Algen und wenn das Wetter kippt, stinkt es aus dem Badezimmer nach Kloake. Überall hat man das Gefühl, dass in dem Gebäude seit lange nichts mehr repariert, ausgebessert, geschweige denn renoviert worden wäre. Die Gründer der Ramada-Hotelkette würden sich im Grabe umdrehen! Vermutlich lebt das Hotel von Tagesgruppen, die selten mehr als eine Nacht bleiben und dafür einen bekannten Namen buchen wollen. Denn Flores scheint in erster Linie ein Ort zu sein, in dem viele Leute auf ihrem Weg von und nach Tikal Rast machen. Gäste wie wir, die mehrere Nächte bleiben möchten, sind vermutlich eher fehl am Platz. 

Da wir aufgrund des frühen Fluges bereits um 8 Uhr morgens im Hotel sind, beschliessen wir, erstmal die Insel zu erkunden. So streifen wir durch die Gassen, obwohl noch kaum ein Geschäft oder Restaurant geöffnet hat. 

Der Ort ist auch tagsüber schön ruhig, wir bummeln in den kommenden Tagen immer wieder durch die Gassen, kreuz und quer, wodurch der Ort viel größer scheint, als er eigentlich ist.

Wir genießen die angenehme, malerische Athmosphäre. Schliesslich ist Flores nicht nur die erste Station der Reise – wir hatten hier absichtlich 1-2 Tage mehr eingeplant, um ein wenig runterzukommen und uns zu erholen, bevor wir zu den nächsten Orten weiterfahren. (Dass der algengrüne Hotelpool uns einen Strich durch die Rechnung machen würde, konnten wir nicht ahnen).

Aber Flores bietet in diesen Tagen nicht nur Ruhe und Erholung. Auf dem Hügel in der Mitte der Insel entdecken wir eine kleine Kirche mit einen kleinen Vorplatz, beides wird gerade für eine Fiesta zurecht gemacht. Die Kirche wird mit großen guatemaltekischen Fahnen geschmückt, auf dem Vorplatz werden Büdchen aufgebaut. 

Später erfahren wir, dass hier im Ort vom 5. bis zum 15. eine große Feria stattfindet. Wir hören es bis spät in die Nacht. Überall in der Stadt wummert Musik, Autokorsos fahren auf der Ringstraße rund um die kleine Insel, auf der Suche nach einem Parkplatz oder auch einfach nur so. Und unser Hotel ist mittendrin.

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Guatemala 2019

Das neue Jahr beginnt direkt mit einer neuen Reise. Es geht dieses Mal nach Guatemala!

Die geplanten Etapen:

  • Guatemala City
  • Flores/Tikal
  • Antigua
  • Atitlan
  • Guatemala City

Es geht viel zu früh los, insbesondere für einen Neujahrsmorgen, das Taxi steht bereits um 7 Uhr vor der Tür um uns abzuholen. Erst über 24h später werden wir im Hotel in Guatemala City ankommen. Während der langen Tour lernen wir einige interessante, ärgerliche aber auch erfreuliche Dinge:

1. Wer am Neujahrsmorgen reist, läuft Gefahr, in eine umfassende Durchsuchung der Sprengstoffexperten des Bundesgrenzschutzes zu geraten. Anscheinend hat unser Handgepäck irgendwo auf dem Weg zum Flughafen Kontakt mit Schwarzpulver von Silvesterböllern gehabt.

2. Wer bei Opodo bucht, bekommt Flugkombinationen angeboten, die nicht zusammenpassen. Es gibt Airlines, die haben kein Airline Interline Agreement miteinander. Lufthansa und Interjet zum Beispiel. Das bedeutet, dass man nicht durchgecheckt wird. Beim Umsteigen muss man die Koffer abholen, aus der Sicherheitszone hinaus, bei der neuen Airline neu einchecken und wieder in den Sicherheitsbereich hinein. Das kann sehr stressig werden. Und damit zu Nr. 3! 

3. Mexiko hat den größten Flughafen der Americas und zwei Stunden sind sehr wenig Zeit, wenn man nicht durchgecheckt ist. Wir haben es auf 3 Minuten genau geschafft, uns neu für den Interjet-Flug einzuchecken – und das auch nur, weil wir bei jeder Schlange freundlich gefragt hatten, ob wir vordrängeln dürfen.

Die erfreuliche Nachricht:

4. Bei einem halbleeren Neujahrsflug, und wenn Lufthansa dich mag, kann es durchaus passieren, dass man ein Upgrade von der Premium Economy Class auf die Business Class für den Transatlantikflug bekommt. Das ist zumindest bei uns passiert. Ein ganz besonderer Moment, wenn man beim Boarding den Barcode auf den Scanner legt, es Bing macht und ein Zettel mit dem Hinweis „Platzänderung“ erscheint. Fühlt sich an wie ein kleiner Lottogewinn.

Die Anreise mit ca. 24h Stunden ohne viel Schlaf war somit sehr anstrengend und teilweise sehr stressig. Am folgenden Tag zwingt uns daher der Jetlag in die Knie. Wir hängen etwas in den Seilen und verbringen die erste Zeit im Hotel. 

Am Nachmittag sind wir mit den Schwagern meines Neffen zum Kaffee verabredet und fahren ins Café Saúl in der Zone 14. Ein Insider-Tipp, den man als Touri vermutlich nicht von selbst finden würde. Das Essen ist sehr gut, wenn auch nicht unbedingt typisch guatemaltekisch.

Zone 14 ist einer der besseren Stadteile von Guatemala City. Hier kann man sogar zu Fuss die Strassen entlang laufen. In vielen Stadtteilen wurde uns davon dringend abgeraten. Es gibt sehr viel Kleinkriminalität und viele Banden in Guatemala City. Wenn man allzu arglos irgendwo lang läuft, kommt man später ohne die geliebte Armbanduhr nach Hause, wurde uns gesagt. Wobei es schon dumm sei, überhaupt Schmuck, Uhren oder Kameras bei sich zu tragen, wenn man auf der Straße unterwegs ist. 

Unser Hotel ist in Zone 10, unweit der Botschaft der USA und der von Deutschland. Auch hier kann man sich einigermaßen sicher fühlen.

Wir gehen sehr früh zu Bett – zum einen wegen des Jetlags, zum anderen, weil wir am nächsten Morgen um 6:00 Uhr nach Flores fliegen und um 3 Uhr aufstehen müssen.

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